Schattenblick →INFOPOOL →UMWELT → LANDWIRTSCHAFT

FORSCHUNG/276: Nachwachsende Rohstoffe und Fruchtfolgegestaltung (aid)


aid-PresseInfo Nr. 7/10 vom 17. Februar 2010

Nachwachsende Rohstoffe und Fruchtfolgegestaltung

Winterzwischenfrüchte und Nachbau-Mais für die Biogasanlage


(aid) - In der landwirtschaftlichen Praxis erfolgt der Maisanbau für die Biogasgewinnung häufig nach einer Hauptfrucht. Der Boden bleibt über Winter unbedeckt, mit den bekannten negativen Folgen.

Christian Menke hat am Department für Nutzpflanzenwissenschaften der Universität Göttingen in seiner Doktorarbeit untersucht, welche Winterzwischenfrüchte sich als Vorfrucht für Energiemais eignen. Besonderes Augenmerk richtete er dabei auf die Aufnahme von Stickstoff durch die Zwischenfrüchte, die Absenkung des Herbst-Nmin-Wertes, den Biomasse-Ertrag der Zwischenfrüchte sowie eine günstige Vorfruchtwirkung. Durch hohe Stickstoffgehalte in den Pflanzen und geringe Nmin-Werte im Herbst zeichneten sich besonders die Varianten mit Kreuzblütlern und Weidelgras aus. Die höchsten Methanausbeuten verzeichnete Menke bei Gräser- und Getreide-Varianten. Unter den gegebenen Bedingungen - 30 Kilogramm Stickstoff pro Hektar zur Vorfrucht, keine weitere N-Düngung, keine Pflanzenschutzmittel außer Schneckenkorn, zwei sehr milde Winter sowie überdurchschnittlich viele Niederschläge - kann Menke für sein System Landsberger Gemenge, Wickroggen sowie Inkarnatklee als Vorfrüchte vor Mais empfehlen.

Timm Reinecke hat dazu im Rahmen einer Master-Arbeit Versuche mit dem nachfolgend angebauten Mais angestellt. Er fand heraus, dass der Mais nach Vorfrüchten mit hoher Wurzellängendichte wie Gräsern oder Kräutern (Spitzwegerich) langsamer auflief als nach Brache oder Kreuzblütlern.

Die höchsten Biomasseerträge lieferten der Mais - der im Versuch nicht gedüngt wurde - nach Schwarzbrache (136 Dezitonnen pro Hektar) und Leguminosen wie Inkarnatklee und Zottelwicke (126 beziehungsweise 147 dt/ha).

Die Methanerträge des Maises plus Winterzwischenfrüchte waren am höchsten bei Inkarnatklee (7 926 Normliter Methan pro Hektar), Winterackerbohnen-Erbsen-Gemenge (7 789) und Ackerbohnen (7 704). Die geringsten Methanausbeuten konnten bei Deutschem Weidelgras plus Mais (4 829 Normliter Methan pro Hektar) sowie Spitzwegerich plus Mais (4 343) verzeichnet werden.

aid, Dr. Ute Zöllner


*


Quelle:
aid-PresseInfo Nr. 7/10 vom 17. Februar 2010
Herausgeber: aid infodienst
Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz e. V.
Heilsbachstraße 16
53123 Bonn
Tel. 0228 8499-0
E-Mail: aid@aid.de
Internet: www.aid.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 19. Februar 2010