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GENTECHNIK/625: Agrarministerin Aigner muß auf "Biofach" Position gegen Gentechnik beziehen (BUND)


Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) - 18. Februar 2009 Pressemitteilung vom 18. Februar 2009

Aigner muss Position gegen Gentechnik beziehen. Ökolandbau muss gesichert werden


Nürnberg/Berlin: Im Vorfeld der Weltmesse für Bioprodukte "Biofach" in Nürnberg hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) von Bundesagrarministerin Ilse Aigner ein klares Bekenntnis für eine Landwirtschaft ohne Gentechnik gefordert. Der Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen bedrohe den ökologischen Landbau durch Verunreinigungen und gefährde die Artenvielfalt. Der Gentech-Mais Mon 810 sei bereits in fünf EU-Ländern verboten worden, weil das darin enthaltene Insektizid auch nützliche Insekten wie Schmetterlinge gefährde. Aigner müsse dem folgen und sich auch in Deutschland für ein Verbot des Mon 810 aussprechen.

Hubert Weiger, Vorsitzender des BUND: "Agrarministerin Aigner muss endlich Farbe bekennen, ob sie es ernst meint mit dem Verbraucherschutz und sich konsequent für eine dauerhaft gentechnikfreie Landwirtschaft einsetzen. Deshalb muss sie in Brüssel gegen die Neuzulassung neuer Gentech-Maissorten zum Anbau sowie für die Aufrechterhaltung des Mon-810-Anbauverbots in Griechenland, Ungarn und Frankreich stimmen."

Auch die Chancen, mit einer verstärkten Förderung der ökologischen Landwirtschaft den Klima- und Artenschutz voranzubringen sowie den Einsatz von Agrargiften zu reduzieren, ignoriere Aigner bislang. Sie müsse auf EU-Ebene dafür sorgen, dass bei der künftigen Neuverteilung der 50 Milliarden Euro Agrarsubventionen vor allem die bäuerliche Landwirtschaft berücksichtigt werde.

Weiger: "Die Zukunft der Landwirtschaft liegt in ökologischen Anbaumethoden, und die werden von bäuerlichen Betrieben bevorzugt. Die Förderung von agrarindustriellen Großbetrieben hingegen vernichtet seit Jahren regionale Arbeitsplätze. Frau Aigner sollte nicht medienwirksam Ökolandbaumessen eröffnen und sich beim Thema Gentechnik jede Option offenhalten. Ökolandbau sichern heißt Gentechnikfreiheit zu gewährleisten. Dazu muss sie auf der Biofach eindeutig Position beziehen. Der Ökolandbau braucht keine Charmeoffensive von Ministerin Aigner sondern klare Unterstützung und dauerhaften Schutz vor der Genmanipulation."


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Quelle:
BUND-Pressedienst, 18.02.2009
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND)
Freunde der Erde Deutschland
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veröffentlicht im Schattenblick zum 20. Februar 2009