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GENTECHNIK/642: Gen-Mais-Verbot - Ein guter Tag für Naturschutz, Imker und Verbraucher (BUND SH)


BUND Landesverband Schleswig-Holstein e.V. - Kiel, 14. April 2009

BUND zum Gen-Mais-Verbot:

Ein guter Tag für den Naturschutz, für Imker und Verbraucher


Der BUND Schleswig-Holstein hat die Entscheidung von Bundesagrarministerin Ilse Aigner, das Aussäen des Monsanto-Genmais MON 810 zu verbieten, begrüßt. Die Verdachtsmomente, dass der Genmais Natur und Tierwelt schädige, seien so zahlreich, dass ein Verbot zwingend gewesen sei. So hätten Fütterungsstudien gezeigt, dass der Genmais das Immunsystem von Mäusen schädige.

Zwar hat MON 810 keine wirtschaftliche Bedeutung für die hiesige Landwirtschaft. Der Maiszünsler, ein bedeutsamer Maisschädling in Deutschland, gegen den die Sorte resistent ist, kommt in Schleswig-Holstein nicht vor. Doch seit Jahren findet in Blekendorf im Kreis Plön mit MON 810 Versuchsanbau statt. "Nach der bundespolitischen Anerkennung der Risiken des Gen-Mais darf eine Aussaat in Futterkamp, Blekendorf, nicht stattfinden" fordert Sybille Macht-Baumgarten, Landesvorsitzende des BUND Schleswig-Holstein. Dem Anbau fehle nun jegliche Begründung.

Über 70 Prozent der Verbraucher lehnen Gentechnik im Essen mit guten Argumenten ab. Gentechnisch verändertes Saatgut breitet sich unkontrolliert aus, gefährdet Natur und Tierwelt und bedroht die Existenz von landwirtschaftlichen Betrieben, die gentechnikfrei arbeiten wollen. Frau Aigner hat dem Druck großer Gentechnik-Unternehmen nicht nachgegeben und in letzter Minute vor der Aussaat das Anbauverbot für MON 810 verhängt. Wir erkennen dies an und erwarten nun, dass sie konsequent bleibt und sich auf Brüsseler Ebene klar gegen die Zulassung anderer gentechnisch veränderter Pflanzen ausspricht.

Nach Ansicht des BUND sei das Aussaatverbot für MON 810 ein großer Erfolg des jahrelangen Engagements von Umwelt- und Ökoanbauverbänden. Ihr breites Bündnis habe mit überzeugenden fachlichen Begründungen eine falsche Weichenstellung in der Landwirtschaft - zumindest für den Moment - verhindert.


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Quelle:
Presseinformation, 14.04.2009
Herausgeber: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.
BUND Landesverband Schleswig-Holstein
Lerchenstr. 22, 24103 Kiel
Tel.: 0431/66060-0, Fax: 0431/66060-33
E-mail: bund-sh@bund-sh.de
Internet: www.bund-sh.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 15. April 2009