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GENTECHNIK/859: BUND zum Gentechnikverbot auf Landesflächen (BUND BW)


BUND Landesverband Baden-Württemberg - 4. Februar 2013
Zumeldung zu PM MLR/MFW 18/2013

BUND zum Gentechnikverbot auf verpachteten Landesflächen
Erster rechtlich verbindlicher Schritt auf dem Weg zu einem gentechnikfreien Baden-Württemberg

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesverband Baden-Württemberg begrüßt die Verpflichtung zur gentechnikfreien Landwirtschaft auf neu verpachteten Landesflächen.



Stuttgart. "Dass Landwirtschaftsminister Bonde und Finanzminister Schmid dem Bekenntnis zur gentechnikfreien Landwirtschaft im Koalitionsvertrag jetzt einen ersten rechtlich verbindlichen Schritt folgen lassen, ist zu begrüßen", sagte BUND-Landesvorsitzende Dr. Brigitte Dahlbender zur Maßnahme der Landesregierung, "es handelt sich jedoch um eine noch nicht hinreichende Maßnahme. Weitere Schritte müssen folgen."

Dahlbender weist darauf hin, dass die landeseigenen Flächen nur einen sehr geringen Teil der landwirtschaftlichen Nutzfläche in Baden-Württemberg umfassen. Wenn die EU-Kommission die derzeit beantragten 32 gentechnisch veränderten Nutzpflanzensorten zulässt und ein Landwirt sie auf privaten Flächen anbaut, lässt sich das bisher rechtlich nicht verhindern. Damit sind auch Qualitätsmerkmale wie die Gentechnikfreiheit regionaler Lebensmittel in Gefahr.

"Wir sind gespannt auf das angekündigte Maßnahmenbündel der Landesregierung", so Dahlbender, "wir erwarten, dass es rechtlich verbindliche Maßnahmen enthält wie etwa das Verbot von GVO-Pflanzen in großzügigen Abständen um Schutzgebiete sowie Regelungen zum Schutz von Bienen und Imkern ." Der BUND hat ein Gutachten erarbeiten lassen, das die Möglichkeiten einer weitgehenden Verhinderung von gentechnisch veränderten Nutzpflanzen aufzeigt. Im Rahmen seiner Kampagne "dageGen!" sammelt der BUND derzeit Unterschriften für ein gentechnikfreies Baden-Württemberg.

Der BUND sieht auch die Kommunen am Zug. "54 Gemeinden, Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg haben den Anbau von genveränderten Pflanzen auf ihren verpachteten Flächen schon verboten", erinnert Dahlbender, "wir erwarten von der Vorbildwirkung des Landes jetzt einen großen weiteren Schub bei gentechnikfreien Kommunen."

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Quelle:
Presseinformation, 04.02.2013
Herausgeber:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)
Landesverband Baden-Württemberg e.V.
Marienstraße 28, 70178 Stuttgart
Tel.: 0711 620306-17, Fax: 0711 620306-77
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veröffentlicht im Schattenblick zum 6. Februar 2013