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INITIATIVE/207: BUND will mit neuem Projekt Streuobstwiesen in Niedersachsen erhalten (BUND NI)


BUND Landesverband Niedersachsen e.V.

Pressemitteilung - Hannover, 17. Januar 2011


Streuobstwiesen sind besonders artenreiche Lebensräume, die es zu schützen gilt. Unbestritten ist ihre Rolle für den Naturschutz als auch ihre Erholungsfunktion. Doch ihr Bestand geht seit Jahrzehnten kontinuierlich zurück, vor allem durch die Intensivierung der Landwirtschaft.

Wer sich in Niedersachsen für den Erhalt der letzten Streuobstwiesen einsetzen will, stößt auf ein Hindernis: Es gibt nirgendwo gebündelte Informationen darüber, wo es in Niedersachsen noch Streuobstwiesen gibt, wo es Saft aus Streuobst zu kaufen gibt, welche alte Apfelsorte noch wo wächst oder darüber, wo und wie man sich ehrenamtlich engagieren kann.

Das will der BUND Landesverband Niedersachsen e.V. mit seinem neuen Projekt ändern.


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BUND will mit neuem Projekt Streuobstwiesen erhalten

Internet-Plattform soll alle Informationen rund um die wertvollen Lebensräume öffentlich zugänglich machen


Der BUND Landesverband Niedersachsen e.V. will mit einem neuen Projekt zum Erhalt der niedersächsischen Streuobstwiesen beitragen. Dazu hat der Umweltverband das Projekt "Streuobstwiesen-Kataster" ins Leben gerufen. Die Projektmitarbeiter werden eine öffentlich zugängliche Plattform im Internet aufbauen, die alle Informationen rund um Streuobstwiesen in Niedersachsen bündelt und veröffentlicht.

Wo gibt es überhaupt solche Wiesen in Niedersachsen? Wo kann ich Saft aus Streuobst kaufen? Wo kommen welche alten Obstsorten vor? Kann ich mich nahe meines Wohnortes zum Schutz der Streuobstwiesen ehrenamtlich engagieren? Wann finden das Blühfest und das Schnittseminar auf der Streuobstwiese statt? Auf alle Fragen dieser Art soll eine einzige Plattform künftig Antworten liefern.

Streuobstwiesen sind besonders artenreiche Lebensräume, doch ihr Bestand geht seit Jahrzehnten stark zurück - insbesondere durch die Intensivierung der Landwirtschaft, die EU-Marktbereinigung und Siedlungsentwicklungen. Doch viele bedrohte Tierarten wie Steinkauz, Haselmaus, Fledermäuse, Schmetterlinge, Bienen, Garten- und Siebenschläfer finden hier eine Zuflucht. Die Obstwiesen haben deshalb eine herausragende Bedeutungfür den Erhalt der Biodiversität. Außerdem bereichern Streuobstwiesen seit jeher unsere Kulturlandschaft - ihr ästhetischer Reiz ist unbestritten.

Genauso unbestritten ist die wichtige Rolle, die sie für den Naturschutz einnehmen als auch ihre Funktion als Erholungslandschaft. Umso erstaunlicher ist es, dass in Niedersachsen bisher landesweit keine Informationen rund um unsere Streuobstwiesen gesammelt und öffentlich zugänglich gemacht wurden, z. B. in einer Datenbank oder wenigstens in einem Kartenwerk.

Das will der BUND Niedersachsen mit seinem Projekt ändern. Der Umweltverband will alle Akteure, die sich mit Streuobstwiesen beschäftigen, zusammenbringen, um mit ihnen gemeinsam die Informations-Plattform zu entwickeln. Zu den Akteuren gehören neben BUND-Kreisgruppen auch andere Umweltverbände (z. B. der NABU), Landschaftspflegeverbände, Streuobst-Vereine, Keltereien, die Streuobst verarbeiten und vermarkten, oder auch Pomologen, die alte Obstsorten erforschen und sich das Ziel gesteckt haben, diese zu erhalten.

Das BUND-Projekt startet mit vier Modell-Landkreisen, zu denen Daten und Fakten zusammengetragen und auch kartographisch dargestellt werden sollen. Alle Informationen werden auf der Internetseite www.streuobstwiesen-niedersachsen.de präsentiert. Wenn die Modellphase erfolgreich ist, sollen künftig aus ganz Niedersachsen mehr und mehr Informationen eingepflegt werden. Die Informationsplattform soll nach der Projektlaufzeit (Mai 2012), von einer neuen Organisation/einem neuen Verein aus den Reihen der Streuobstwiesen-Akteure übernommen, gepflegt und ausgebaut werden.

Der BUND bittet alle Akteure, die sich mit Streuobst beschäftigen, an dem Projekt mitzuarbeiten. Der Umweltverband verspricht sich unter anderem von der Plattform eine bessere Vernetzung aller Akteure, mehr Informationen für Verbraucher, mehr Ehrenamtliche, die wissen, wo sie sich engagieren können, und eine bessere Übersicht über alle Streuobstwiesen für die wissenschaftliche Arbeit. Somit kann es laut BUND gelingen, die letzten Streuobstwiesen in Niedersachsen zu erhalten und neue zu schaffen.

Das Projekt wird finanziell gefördert von der Niedersächsischen BINGO-Umweltstiftung.


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Quelle:
Presseinformation vom 17.01.2011
Herausgeber:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.
BUND Landesverband Niedersachsen
Goebenstr. 3a, 30161 Hannover
Tel.: 0511/965 69-0, Fax: 0511/662 536
E-Mail: presse.nds@bund.net
Internet: www.bund-niedersachsen.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 21. Januar 2011