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MELDUNG/017: NABU begrüßt Umbruchverbot für Dauergrünland (NABU NRW)


NABU Landesverband Nordrhein-Westfalen - 11. Februar 2011 - Landwirtschaft/Naturschutz

NABU begrüßt Umbruchverbot für Dauergrünland

Tumbrinck: Dramatischer Verlust von Wiesen und Weiden damit hoffentlich gestoppt


Düsseldorf - Der NABU NRW begrüßt das heute mit der Veröffentlichung im Gesetz- und Verordnungsblatt in Kraft getretene Umbruchverbot für Dauergrünland. "Damit wird dem dramatischen Verlust von Wiesen und Weiden in Nordrhein-Westfalen nun hoffentlich ein Riegel vorgeschoben und die letzten Grünlandflächen vor der Vernichtung bewahrt", sagte Josef Tumbrinck, Vorsitzender des NABU NRW. Leider habe es noch drei Monate gedauert, bis nach dem Vorliegen der katastrophalen Zahlen für die Entwicklung von Grünlandfläche in NRW der Stopp nun endlich vom Umweltministerium verhängt wurde.

In der Zwischenzeit sei landesweit von vielen Landwirten noch hektarweise Grünland in Acker umgewandelt worden. Ungeheuerlich sei dabei die Rolle der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Diese habe nach Vorlage der Zahlen im Herbst 2010 alle Landwirte unmissverständlich darauf hingewiesen, die Zeit bis zur endgültigen Veröffentlichung der Verordnung noch für den Grünlandumbruch zu nutzen. "Da wurde detailliert in einer Rundmail erläutert, wie man das ohne rechtliche Folgen machen könne", so Tumbrinck empört. "Der NABU fordert die Landesregierung deshalb auf, die Landwirtschaftskammer in der heutigen Form aufzulösen."

Deutlich mache die heute in Kraft getretene Verordnung aber auch, dass laut naturschutz- und wasserrechtlichen Bestimmungen der Umbruch von Grünland in Schutzgebieten und in Flussauen auch schon in der Vergangenheit nicht erlaubt war. "Wo das geschehen ist, sollten die Fälle bei der zuständigen Unteren Landschaftsbehörde zur Anzeige gebracht werden", so der NABU-Landesvorsitzende.

Mit dem Umbruchverbot für Dauergrünland habe das nordrhein-westfälische Umweltministerium nun ein klares Zeichen gegen den anhaltenden Biodiversitätsverlust in der Landwirtschaft gesetzt. Dies sei ein erster Schritt hin zu einem aus NABU-Sicht dringend erforderlichen Kurswechsel in der gesamten Agrarpolitik, wolle man in den kommenden zehn Jahren tatsächliche Erfolge im Artenschutz erreichen. Die Landwirtschaft sei mittlerweile der Hauptverursacher für den flächendeckenden Rückgang heimischer Tiere und Pflanzen.


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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 6, 11.02.2011
NABU Nordrhein-Westfalen
Merowingerstr. 88, 40225 Düsseldorf
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veröffentlicht im Schattenblick zum 15. Februar 2011