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MELDUNG/076: Dioxin-Fund in Hühnereiern - Untersuchungen bestätigen Ergebnisse der Eigenkontrollen (Borken)


Kreis Borken - Pressemitteilung von Dienstag, 29. Mai 2012

Dioxin-und PCB-Fund in Hühnereiern: Amtliche Untersuchungen bestätigen Ergebnisse der Eigenkontrollen

Dioxin- und PCB-Werte in Eiern lagen deutlich über Grenzwerten



Kreis Borken. Nach dem Fund von Dioxin und PCB in Hühnereiern eines Betriebes im Kreis Borken bestätigen jetzt amtliche Untersuchungen das Ergebnis der freiwilligen Eigenkontrollen. Die untersuchten Eier waren belastet, das getestete Futter war dagegen unauffällig. Das teilt der Kreis Borken mit. Die Suche nach der Ursache für die erhöhten Werte konzentriert sich nun auf den Boden im Auslauf der Hühner. Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) hat am heutigen Dienstag (29.5.) Bodenproben entnommen.

Der Grenzwert für Dioxin liegt bei Eiern bei 2,5 Pikogramm pro Gramm Fett, der Grenzwert für die Summe aus Dioxinen und dioxinähnlichen PCB bei 5,0 Pikogramm pro Gramm Fett. Ein Pikogramm entspricht einem Billionstelgramm.

Das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt Münsterland-Emscher-Lippe in Münster hat im Auftrag des Kreises Borken zwei Mischproben aus jeweils 20 Eiern getestet. Bei den Dioxinen war der Grenzwert um das Zwei- bis 3,5-Fache überschritten, bei der Summe aus Dioxinen und dioxinähnlichen PCB um das 5,5- bis 6-Fache.

Zusätzlich hat das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt die Eier auf nicht-dioxinähnliche PCB untersucht. Hier liegt der Grenzwert bei 40 Nanogramm pro Gramm Fett. Eine Milliarde Nanogramm entsprechen einem Gramm. Der Grenzwert war um das Zwei- bis 2,5-Fache überschritten.

Zum Hintergrund:

In Eiern aus einem Betrieb im Kreis Borken waren nach freiwilligen Eigenkontrollen am Freitag (18.5.) erhöhte Dioxin- und PCB-Werte festgestellt worden. Die Eier wurden durch den Erzeuger unverzüglich aus dem Handel zurückgerufen. Sie waren an Einzelhändler und Supermarktketten in Nordwestdeutschland, schwerpunktmäßig in Westfalen, geliefert worden. Die betroffenen Eier tragen die Stempelnummern 1-DE-05 22462 und 1-DE-05 22461. Anhand der Stempelnummer auf den Eiern kann jeder nachvollziehen, ob belastete Eier gekauft wurden oder nicht.

Der Kreis Borken hat auf dem Betrieb, der in konventioneller Freilandhaltung Eier produziert, zwei Ställe mit insgesamt 8.200 Legehennen gesperrt. Hühner und Eier dürfen den Hof zurzeit nicht verlassen. Die zurückgerufenen Eier und die Eier, die zurzeit noch anfallen, werden vernichtet.

Eine akute Gesundheitsgefährdung ist nach dem derzeitigen Ermittlungsstand nicht gegeben. Werden im Einzelfall betroffene Lebensmittel verzehrt, so ist davon auszugehen, dass bei geringem Verzehr von belasteten Produkten keine Gesundheitsgefahren für Verbraucherinnen und Verbraucher bestehen. Allerdings steigt bei andauerndem Verzehr von belasteten Eiern die bei jedem Menschen bereits bestehende umweltbedingte Grundbelastung im Körperfett.

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Quelle:
Pressemitteilung von Dienstag, 29. Mai 2012
Kreis Borken
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veröffentlicht im Schattenblick zum 31. Mai 2012