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MELDUNG/146: Über 100 Teilnehmer bei landesweiter Streuobstveranstaltung in Hannover (BUND NI)


BUND Landesverband Niedersachsen e.V. - Hannover, 25. April 2014

Landesweite Streuobstveranstaltung in Hannover



Mehr als 100 Teilnehmer aus Umwelt- und Naturschutzverbänden, Streuobst- und Heimatvereinen, Politik und Verwaltung trafen sich am Freitag, den 25. April in Hannover zum Informationsaustausch über Streuobstwiesen in Niedersachsen. Eingeladen hatten die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung und der BUND-Landesverband Niedersachsen. Es gab gleich zwei Gründe zu feiern: den Abschluss des erfolgreichen BUND-Projekts "Streuobstwiesen-Kataster" und den Auftakt des Jubiläumsprojekts der Stiftung "Streuobstwiesen blühen auf!".

BUND-Projektleiterin Sabine Washof zog eine positive Bilanz des Projekts "Streuobstwiesen-Kataster", das von der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung gefördert wurde. Im Rahmen des Projekts wurde seit Anfang 2011 eine Online-Plattform entwickelt, die es ermöglicht, vielfältige Informationen rund um Streuobstwiesen in Niedersachsen zu sammeln und zu veröffentlichen. Auf einer interaktiven Niedersachsenkarte sind inzwischen rund 600 Wiesen zu finden, außerdem Obstsorten, Tier- und Pflanzenarten, Termine von Pflegeeinsätzen und Obstwiesen-Festen sowie Mostereien und Geschäfte, die Produkte von Obstwiesen im Angebot haben. "Wir freuen uns, dass so viele Streuobst- Akteure aus dem ganzen Land ihre Informationen auf der Plattform eingetragen haben", sagte Sabine Washof. "So sind wir unserem langfristigen Ziel ein gutes Stück näher gekommen: möglichst viele Streuobstwiesen zu erhalten und neue anzulegen." Nach Projektende soll die Plattform von einer Interessengemeinschaft weitergeführt werden.

Die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung feiert 2014 ihr 25-jähriges Bestehen. Seit 1989 haben die Bingo-Umweltstiftung und ihre Vorgängerin, die Niedersächsische Umweltstiftung, mehr als 2.700 Projekte im Umwelt- und Naturschutz gefördert. Ein bedeutender Teil der Mittel wurde für die Anlage und den Schutz von Streuobstwiesen bereitgestellt. "Streuobstwiesen sind in Niedersachsen populär, denn unsere Fördermittel flossen an einen breiten Kreis von engagierten Umweltschützern, etwa an Untergliederungen der Jägerschaft, an Schulen, an Naturschutzverbände, an Landvolk und Landfrauen und an viele andere", sagte Stiftungsgeschäftsführer Karsten Behr. Das große Interesse an Streuobstwiesen sei besonders erfreulich, weil dieser Lebensraumtyp aus naturschutzfachlicher Sicht von großer Bedeutung sei, so Behr.

Zum 25-jährigen Bestehen hat die Stiftung das Jubiläumsprojekt "Streuobstwiesen blühen auf!" ins Leben gerufen. Mit einem Sonderetat unterstützt die Stiftung Gruppen in ganz Niedersachsen darin, sich für Streuobstwiesen und Streuobstwiesenschutz aktiv einzusetzen. In jedem Landkreis und jeder kreisfreien Stadt wird 2014 ein Projekt stattfinden. Die Gruppen legen zum Beispiel neue Streuobstwiesen an, ertüchtigen bestehende Wiesen oder werben mit öffentlichkeitswirksamen Aktionen für den Erhalt der bedrohten Biotope. "So möchten wir mehr Menschen dafür begeistern, im Umwelt-und Naturschutz aktiv zu werden - insbesondere Kinder und Jugendliche", sagte Dr. Stefan Ott, stellvertretender Geschäftsführer des BUND Niedersachsen. Der BUND-Landesverband ist Kooperationspartner für das Jubiläumsprojekt der Bingo-Umweltstiftung. Er unterstützt die Antragsteller bei der Planung und Verwirklichung der Projekte und hilft ihnen bei der Öffentlichkeitsarbeit.

Mehr zum Projekt "Streuobstwiesen-Kataster":
www.streuobstwiesen-niedersachsen.de

Mehr zum Jubiläumsprojekt der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung:
www.bingo-jubiläumsprojekt.de

Hintergrund: Was ist eine Streuobstwiese?
Unter dem Oberbegriff "Streuobstwiese" lassen sich alle Bestände starkwüchsiger und großkroniger Obstbäume (überwiegend Hochstämme) zusammenfassen. Hochstamm-Obstbäume zeichnen dadurch aus, dass ihre Krone bei einer Stammhöhe von 1,80 Metern beginnt. Ihr Unterwuchs wird als Mähwiese oder Viehweide genutzt. Obwohl sich der Begriff im engeren Sinne von den "gestreut", also in unregelmäßigen Abständen bzw. vereinzelt auf Wiesen oder Feldern stehenden Bäume ableiten lässt, sind damit alle Obsthochstamm-Bestände mit Grünland-Unterwuchs gemeint, also auch Block- und Reihenpflanzungen oder kleinere Obsthöfe und ausdrücklich auch Obstweiden. Streuobstwiesen sind kleine Oasen der Artenvielfalt: Sie bieten mehr als 5000 Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum, von denen viele auf der Roten Liste der bedrohten Arten stehen.

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Quelle:
Presseinformation vom 25.04.2014
Herausgeber:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.
BUND Landesverband Niedersachsen
Goebenstr. 3a, 30161 Hannover
Tel.: 0511/965 69-0, Fax: 0511/662 536
E-Mail: presse.nds@bund.net
Internet: www.bund-niedersachsen.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 28. April 2014