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MELDUNG/147: Hannover summt! im Garten des Landwirtschaftsministeriums (NMELV)


Niedersächsisches Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz - 21. Mai 2014

Hannover summt! im Garten des Landwirtschaftsministeriums

Landwirtschaftsminister Christian Meyer: Bienen und Blühstreifen sind uns viel wert



HANNOVER. Seit heute (Donnerstag) haben zwei Bienenvölker ihren Platz im Garten des niedersächsischen Landwirtschaftsministeriums in direkter Nachbarschaft von Obstbäumen, Ziersträuchern und einer großen Magnolie gefunden.

Foto: © NMELV

Minister Christian Meyer (2. von links) lässt zwei Bienenvölker aufstellen; Jan Dohren (Initiative Hannover summt!), Minister Meyer, Imker Hubert Rolfes, Dr. Werner von der Ohe (Bieneninstitut)
Foto: © NMELV

Eine Anfrage der Initiative "Hannover summt!" hatte die Aktion in Gang gesetzt. Deutschlandweit war Berlin im Oktober 2010 als erste Stadt gestartet, in der es auf Dächern wie dem des Abgeordnetenhauses, auf Balkonen oder in urbanen Gärten zu summen begann. Seitdem fand diese Initiative viele Nachahmer in anderen Großstädten wie Hamburg, Frankfurt, München, mittlerweile auch in Stuttgart. Hannover ist die fünfte Stadt, in der sich eine Initiative gebildet hat. Sie alle verbindet ein Ziel: Sie möchten bei den städtischen Bewohnern das Bewusstsein dafür stärken, welche Bedeutung Honig- und Wildbienen für den Menschen, die landwirtschaftliche Produktion von Lebensmitteln und eine lebenswerte und vielfältige Umwelt haben.

"Ich freue mich sehr, dass das Ministerium nun die Möglichkeit hat, die Initiative Hannover summt! tatkräftig zu unterstützen", sagte Niedersachsens Landwirtschaftsminister Christian Meyer. Der Standort für die Bienenvölker im Garten sei ideal, da sie geschützt stünden und das Nahrungsangebot in der näheren Umgebung vielfältig sei. "Es kann nicht oft genug betont werden, dass die Biene das wichtigste Nutztier in Niedersachsen und von hoher Bedeutung für den Ertrag und die Vielfalt an gesunden Lebensmitteln ist", so der Minister. Tatsächlich sind 80 Prozent der Kulturpflanzen auf die Bestäubungsleistung der Bienen angewiesen. Der volkswirtschaftliche Wert der Bestäubungsleistung wird allein in Deutschland auf etwa zwei Milliarden Euro jährlich geschätzt. Dabei ist das Überleben der Bienen keine Selbstverständlichkeit. Beinahe jeder kann jedoch etwas zur Unterstützung tun: Der Hausbesitzer bei der Gestaltung des eigenen Gartens, der Landwirt in der Bewirtschaftung seiner Flächen, der Verbraucher an der Ladentheke, die Imkerschaft durch die Nachwuchsausbildung, die Medien mit ihrer Berichterstattung. Vor diesem Hintergrund hat Niedersachsen die Förderung für Blühstreifen von 540 Euro pro Hektar auf bis 975 Euro wesentlich erhöht. Neu ist ein Imkerbonus von 100 Euro für eine gute Kooperation von Landwirten mit einem örtlichen Imker. Der Bonus wird gewährt, wenn ein örtlicher Imker oder Landschaftspflegeverband im Antrag den Blühstreifen bestätigt. Solche Blühstreifen seien für das Überleben der Bienen immens wichtig, erläuterte Minister Meyer. Schon zum jetzigen Zeitpunkt ist absehbar, dass diese Maßnahme auf sehr großes Interesse gestoßen ist.

In diesem Zusammenhang machte Minister Meyer auch auf eine Kooperation mit den Landesverbänden der Imker aus Hannover und Weser-Ems zu "Bienenständen in den Niedersächsischen Landesforsten" aufmerksam, mit der die traditionell gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit von Imkern sowie Försterinnen und Förstern der Niedersächsischen Landesforsten weiter verbessert werden soll. Damit wächst das Verständnis für die gegenseitigen Interessen beim Aufstellen von Bienenvölkern im Landeswald insbesondere in den Sommermonaten. Standplätze für Bienenstände im Wald sind für die Imker insbesondere in den Sommermonaten von großer Bedeutung, weil viele Trachtquellen außerhalb des Waldes infolge der modernen Landwirtschaft in den vergangenen Jahrzehnten versiegt sind. Vorzugsweise geht es um Bienenstandplätze in oder an Nadelholzbeständen. Hier können die Bienen die Ausscheidungen von Blattläusen - Honigtau - sammeln und daraus Honig bereiten. So entsteht dann Blatt- oder Waldhonig. "Imker sind für eine aktive Landschaftspflege unverzichtbar - ebenso wie die Honigbienen. Wir sollten alles dafür tun, diesen Beitrag langfristig zu sichern", sagte Minister Meyer.

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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 45/14, 21.05.2014
Nds. Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft
und Verbraucherschutz (NMELV)
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veröffentlicht im Schattenblick zum 24. Mai 2014