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MELDUNG/286: Parteien versprechen, Ökolandbau soll noch stärker gefördert werden (BUND SH)


BUND Landesverband Schleswig-Holstein e.V. - Kiel, 7. April 2017

Parteien versprechen: Ökolandbau soll noch stärker gefördert werden


Mit Freude reagiert das Aktionsbündnis Naturschutz und Ökolandbau Schleswig-Holstein auf die einstimmigen Ankündigungen der Parteien den Ökolandbau noch stärker zu fördern. Diese Äußerungen fielen während einer Podiumsdiskussion am 4. April auf dem Hof Sophienlust in Schierensee. Insbesondere das Versprechen aller Parteien, die finanzielle Unterstützung des Netzwerks Ökolandbau Schleswig-Holstein langfristig aufrechtzuerhalten, wurde begrüßt. Ebenso zeigten sich die beteiligten Verbände zufrieden, dass sich die Parteien dafür einsetzen wollen, dass Ökolandbau-Inhalte zukünftig auch tatsächlich Teil der landwirtschaftlichen Ausbildung werden sollen. Der dringende Appell der Verbände und der Trinkwasserversorger schnellstmöglich zusätzliche Wasserschutzgebiete auszuweisen, wurde von der Mehrheit der Parteien ebenso angenommen.

Hauke Göttsch (CDU), Hans-Jörg Lüth (SPD), Bernd Voss (Bündnis 90/Die Grünen), Oliver Kumbartzky (FDP), Flemming Meyer (SSW) und Andreas Halle (Piratenpartei) sowie Roman Kaak (Geschäftsführer, Verband der Schleswig-Holsteinischen Energie- und Wasserwirtschaft) waren der Einladung des Aktionsbündnisses, bestehend aus Bioland, Biopark, BUND, Demeter, DVL, LNV, NABU, Naturland und WWF am 4. April zur Podiumsdiskussion "Mehr Gewässer- und Naturschutz durch Ökolandbau" gefolgt.

Neben der Ausgestaltung der zukünftigen Agrarförderung hin zu einem System der Honorierung öffentlicher Leistungen wurden die schleswig-holsteinischen Möglichkeiten zur Förderung einer ökologischeren Landwirtschaft von allen Vertretern ausgelotet. Alle Parteien wollen sich für eine Fortdauer der Umstellungs- und Beibehaltungsprämie, dem Festhalten an der Förderung des "Netzwerk Ökolandbau Schleswig-Holstein" und der Gewährleistung der Beratung durch den Ökoring Schleswig-Holstein einsetzen.

"Wir sind sehr erfreut, dass alle Parteien erkannt haben, welche wichtige Rolle der Ökolandbau für den Gewässer- und Naturschutz spielt. Deswegen war es für uns eine große Erleichterung zu hören, dass das Netzwerk Ökolandbau Schleswig-Holstein auch langfristig gefördert werden soll", erklärt Monika Friebl, Projektleiterin des Netzwerks Ökolandbau SH.

"Eine gute Vernetzung ist das eine - wichtig ist aber auch, dass die angehenden Landwirte schon in ihrer Ausbildung umfassend über die Chancen und Potentiale des Ökolandbaus aufgeklärt werden. Dies ist bisher leider so nicht geschehen. Dass der Ökolandbau im Lehrplan steht, reicht nicht aus. Im dritten Lehrjahr müssen die Auszubildenen Ökolandbau wählen können", ergänzt Christoph Klemmer für die Landesvereinigung Ökologischer Landbau SH & HH.

Auch die Wasserversorger im Lande sehen dringenden Handlungsbedarf für den Trinkwasserschutz. Roman Kaak, Geschäftsführer des Verbandes der Schleswig-Holsteinischen Energie- und Wasserwirtschaft, forderte die Politik auf, aus Vorsorgegründen umgehend die Ausweisung weiterer Wasserschutzgebiete vorzunehmen: "Damit werden schnelle und effektive Maßnahmen geschaffen, um statt teurer Reinigungsverfahren die Belastungen des Trinkwassers mit Nitrat und Pestiziden im Vorwege zu verhindern," so Kaak abschließend.

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Quelle:
Presseinformation, 07.04.2017
Herausgeber: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.
BUND Landesverband Schleswig-Holstein
Lorentzendamm Nr. 16, 24103 Kiel
Tel.: 0431/66060-0, Fax: 0431/66060-33
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veröffentlicht im Schattenblick zum 8. April 2017

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