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POLITIK/395: Neue Wiesen und Weiden sollen Schleswig-Holstein bunter machen (BfN)


Bundesamt für Naturschutz (BfN)
Gemeinsame Pressemitteilung mit dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit

Berlin/Bonn, 2. September 2014

Neue Wiesen und Weiden sollen Schleswig-Holstein bunter machen



Artenreiches Grünland beherbergt fast ein Drittel der heimischen Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Seine Verbreitung geht jedoch bundesweit zurück, unter anderem durch die Intensivierung der Landwirtschaft. Besonders betroffen ist Schleswig-Holstein. Ein neues Projekt im Bundesprogramm Biologische Vielfalt soll dort nun auf einer Gesamtfläche von rund 2500 Hektar artenreiche Wiesen und Weiden wiederherstellen.

Bundesumweltministerin Barbara Hendricks: "Es gibt mehr als 160 Pflanzenarten, für die Schleswig-Holstein als Standort eine besondere Verantwortung hat. Diese Arten sind häufig auf Wiesen und Weiden angewiesen. Wir wollen, dass diese Pflanzen auch in Zukunft noch bei uns heimisch sind. Dafür wollen wir ihnen die geeigneten Lebensbedingungen bieten. Das ist gut für die biologische Vielfalt, aber es erhält auch die Eigenart und Schönheit der Kulturlandschaft in Schleswig-Holstein, die wieder bunter und blütenreicher werden soll."

Schleswig-Holstein hat seit Anfang der 1990er Jahre 17.000 Hektar an artenreicher Grünlandfläche verloren. Derzeit sind Schätzungen zufolge nur noch rund 3000 Hektar übrig. Mit der Wiederherstellung von artenreichen Grün- und Offenland-Lebensräume auf einer Gesamtfläche von etwa 2.500 Hektar würde dieser Umfang mit dem neuen Projekt fast verdoppelt.

BfN-Präsidentin Beate Jessel: "Wir gehen davon aus, dass die geplanten Pflegemaßnahmen auch in die Fläche wirken, wenn Arten auch über die Projektflächen hinaus wandern. Hoffentlich werden dann auch die Grün- und Offenlandarten wieder zurückkehren, für die Deutschland eine besondere Verantwortung hat: zum Beispiel der Berg-Wohlverleih, das Breitblättrige Knabenkraut und Streifen-Klee."

Das Projekt wird in den nächsten sechs Jahren mit zwei Millionen Euro aus dem Bundesprogramm Biologische Vielfalt des Bundesumweltministeriums (BMUB) gefördert und vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) fachlich begleitet. Projektträger ist die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein, fachliche Unterstützung kommt vom Deutschen Verband für Landschaftspflege e.V., dem Förderverein Mittlere Treene e.V. sowie dem Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein. Projektgebiete sind Naturschutzflächen in Schleswig-Holstein mit einer bundesweiten Relevanz im Eigentum der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein, der öffentlichen Hand und weiterer Partner. An geeigneten Standorten sollen Arnika, Flockenblume, Heidenelke, Wiesenmargerite, Thymian und andere heimische Arten die schleswig-holsteinische Landschaft wieder bunter machen.

Weitere Informationen zum Projekt unter:
http://www.biologischevielfalt.de/21306.html


Hintergrund

Das Bundesprogramm "Biologische Vielfalt"

Die Umsetzung der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt (NBS) wird seit 2011 durch das Bundesprogramm Biologische Vielfalt unterstützt. Gefördert werden Vorhaben, denen im Rahmen der NBS eine gesamtstaatlich repräsentative Bedeutung zukommt oder die diese Strategie in besonders beispielhafter Weise umsetzen. Die geförderten Maßnahmen tragen dazu bei, den Rückgang der biologischen Vielfalt in Deutschland zu stoppen und mittel- bis langfristig in einen positiven Trend umzukehren. Sie dienen dem Schutz und der nachhaltigen Nutzung sowie der Entwicklung der biologischen Vielfalt und gehen über die rechtlich geforderten Standards hinaus. Akzeptanzbildende Maßnahmen der Informationen und Kommunikation tragen dazu bei, das gesellschaftliche Bewusstsein für die biologische Vielfalt zu stärken.

Weitere Informationen zum Bundesprogramm:
www.biologischevielfalt.de/bundesprogramm.html

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Quelle:
Pressemitteilung, 02.09.2014
Bundesamt für Naturschutz (BfN)
Konstantinstr. 110, 53179 Bonn
Tel.: 0228/8491-1034, Fax: 0228/8491-1039
Internet: www.bfn.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 9. September 2014 (BfN)