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STATISTIK/027: EU-Landwirtschaft, -Fischerei und -Forstwirtschaft in Zahlen (europa.eu)


Eurostat Pressemitteilung STAT/12/186 - 18. Dezember 2012

Neue statistische Veröffentlichung Landwirtschaft, Fischerei und Forstwirtschaft in Zahlen



Welche Art der Landwirtschaft haben wir in der EU? Wie viele Personen arbeiten im Agrarsektor? Wie viele landwirtschaftliche Betriebe mit biologischem Landbau gibt es und welche Fläche nutzen diese? Wie viel Fisch wurde in den letzten 15 Jahren von europäischen Schiffen gefangen?

Antworten auf diese und viele weitere Fragen können in der Ausgabe 2012 der Veröffentlichung zu Agrar-, Fischerei- und Fortschwirtschaftsstatistiken[1] gefunden werden, welche von Eurostat, dem statistischen Amt der Europäischen Union, herausgegeben wird. Diese Veröffentlichung, die sich sowohl an die Allgemeinheit als auch an Fachleute richtet, präsentiert ausgewählte Tabellen und Grafiken, welche anhand der aktuellsten verfügbaren statistischen Daten einen Überblick über den Agrarsektor in der Europäischen Union bieten.

Ein Kapitel der Veröffentlichung widmet sich dem 50. Jubiläum der Gemeinsamen Agrarpolitik im Jahr 2012. Von Beginn an stellt Eurostat Daten für diese gemeinsame Agrarpolitik bereit. Ein weiteres Kapitel präsentiert die Ergebnisse des jüngsten Landwirtschaftszensus auf europäischer Ebene. Die übrigen Kapitel beschäftigen sich mit der Wirtschaft des landwirtschaftlichen Sektors, der landwirtschaftlichen Erzeugung, Landwirtschaft und Umwelt, der ländlichen Entwicklung sowie mit Forstwirtschaft- und Fischereistatistiken.

Polen, Rumänien, Italien, Spanien, Frankreich und Deutschland haben die meisten landwirtschaftlichen Arbeitskräfte.

Alle zehn Jahre findet in Europa ein umfassender Landwirtschaftszensus statt. Der jüngste Landwirtschaftszensus, der im Jahr 2010 durchgeführt wurde, zeigte, dass in der EU27 beinahe 23 Millionen Personen in nahezu 12 Millionen landwirtschaftlichen Betrieben beschäftigt waren. Dies umfasst Landwirte, Familienangehörige der Landwirte und familienfremde Arbeitskräfte, von denen nicht alle auf Vollzeitbasis arbeiten. Daher wird die Anzahl der Personen normalerweise in Jahresarbeitseinheiten[2] (JAE) umgewandelt, die der Vollzeitbeschäftigung entsprechen. Im Jahr 2010 betrug der gesamte landwirtschaftliche Arbeitseinsatz in der EU27 9,7 Millionen JAE, wovon Familienarbeitskräfte 7,5 Millionen JAE bzw. 77% ausmachten, regelmäßig beschäftigte familienfremde Arbeitskräfte 1,4 Millionen JAE bzw. 15% und unregelmäßig beschäftigte familienfremde Arbeitskräfte 0,8 Millionen JAE bzw. 8%.

Von den Mitgliedstaaten hatte Polen (1,9 Millionen JAE) die meisten landwirtschaftlichen Arbeitskräfte, gefolgt von Rumänien (1,6 Millionen), Italien (1,0 Millionen), Spanien (0,9 Millionen), Frankreich (0,8 Millionen) und Deutschland (0,5 Millionen). Zusammen entfiel auf diese sechs Mitgliedstaaten ein Anteil von nahezu 70% am gesamten landwirtschaftlichen Arbeitseinsatz in JAE in der EU27. Die höchsten Anteile von landwirtschaftlichen Familienarbeitskräften fanden sich in Polen (95% der Gesamtzahl), Irland (92%) und Malta (90%), die höchsten Anteile von regelmäßig beschäftigten familienfremden Arbeitskräften verzeichneten die Tschechische Republik (75%), die Slowakei (69%), Frankreich und Estland (je 45%) und von unregelmäßig beschäftigten familienfremden Arbeitskräften Spanien (19%), die Niederlande (13%) und Italien (12%).

Höchste Anteile von biologischen Landwirtschaftsbetrieben in Österreich, der Tschechischen Republik und Schweden

Im Jahr 2010 gab es ungefähr 156.000 biologische Landwirtschaftsbetriebe in der EU27; dies entspricht einem Anteil von 1,3% an allen landwirtschaftlichen Betrieben. Rund 5 Millionen Hektar wurden für biologischen Landbau genutzt, dies entspricht 2,9% der gesamten landwirtschaftlich genutzten Fläche. Von den Mitgliedstaaten verzeichneten Österreich (13%), die Tschechische Republik (7%), Schweden (6%), Estland, Finnland, Deutschland und Dänemark (je 5%) die größten Anteile von biologischen Landwirtschaftsbetrieben an allen Landwirtschaftsbetrieben. Im Hinblick auf die für biologischen Landbau genutzte Fläche hatte ebenfalls Österreich (12% der landwirtschaftlich genutzten Fläche wird für biologischen Landbau genutzt) den größten Anteil, gefolgt von Schweden (10%), Estland und der Tschechischen Republik (je 9%).


Landwirtschaftliche Arbeitskräfte und biologischer Landbau, 2010
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Rückgang des Fischfangs von Schiffen aus der EU27 um nahezu 40% zwischen 1995 und 2010

Im Jahr 2010 wurden 4,9 Millionen Tonnen Fisch von Schiffen aus der EU27 gefangen, gegenüber 8,1 Mio. in 1995, 6,8 Mio. in 2000 und 5,6 Mio. im Jahr 2005. Dies entspricht einem Rückgang von beinahe 40% zwischen 1995 und 2000.

Im Jahr 2010 wurden die meisten Fische von Dänemark (828.000 Tonnen bzw. 17% des gesamten Fischfangs), Spanien (739.000 Tonnen bzw. 15%), dem Vereinigten Königreich
(608.000 Tonnen bzw. 12%) und Frankreich (443.000 Tonnen bzw. 9%) gefangen. Zusammen entfiel auf diese vier Mitgliedstaaten mehr als die Hälfte der gesamten Fänge der EU27.


Fischfang insgesamt, alle Arten und Fischereigebiete
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[1] Eurostat Pocketbook "Agriculture, fishery and forestry statistics - main results - 2010-11" kann kostenlos im PDF Format von der Eurostat Webseite heruntergeladen werden. Nur in englischer Sprache verfügbar.

[2] Eine Jahresarbeitseinheit (JAE) entspricht Vollzeitbeschäftigung. Eine JAE entspricht der durchgeführten Arbeit einer in Vollzeit in der Landwirtschaft beschäftigten Person in einem Betrieb über einen Zeitraum von 12 Monaten.


Herausgeber:
Eurostat Pressestelle
Louise CORSELLI-NORDBLAD
Tel: +352-4301-33 444
eurostat-pressoffice@ec.europa.eu

Weitere Informationen erteilt:
Catherine COYETTE
Tel: +352-4301-33 985
catherine.coyette@ec.europa.eu

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http://ec.europa.eu/eurostat

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Quelle:
Eurostat Pressemitteilung
STAT/12/186, 18.12.2012
http://europa.eu/rapid/press-release_STAT-12-186_de.htm?locale=EN#PR_metaPressRelease_bottom


veröffentlicht im Schattenblick zum 28. Dezember 2012