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TIERE/134: Tag des Wolfes - BUND fordert vollständige Förderung von Herdenschutz statt Jagd (BUND)


Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) - Pressemitteilung vom 29. April 2025

Tag des Wolfes: BUND fordert mehr Herdenschutz statt Jagd

Generelle Bejagung verhindert keine Nutztierrisse.


• Konfliktarmes Nebeneinander mit Wolf ermöglichen
• Herdenschutz muss gefördert werden
• Unkomplizierte Entschädigungszahlungen notwendig

Anlässlich des bundesweiten Tags des Wolfs am 30. April stellt der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) seine zentralen Forderungen und Standpunkte zum Umgang mit dem Wolf in Deutschland vor. Im Mittelpunkt steht das Ziel, ein konfliktarmes Nebeneinander von Wölfen und Weidetieren zu ermöglichen und dabei den Schutz der Artenvielfalt zu sichern. Eine generelle Bejagung des Wolfs lehnt der BUND ab.

Olaf Bandt, BUND-Vorsitzender: "Die Behauptung, dass Wölfe in Deutschland für Menschen eine Gefahr darstellen, widerspricht den Erfahrungen seit der Rückkehr des Wolfs nach Deutschland. Auch dass die Bejagung des Wolfs zu weniger Nutztierrissen führt, ist falsch: Das Ausmaß der Nutztierrisse wird durch die Qualität des Herdenschutzes bestimmt und nicht durch die Zahl der Wölfe."

Der BUND fordert:
  • Herdenschutz muss vollständig gefördert und unbürokratisch finanziert werden - inklusive Material, Arbeitsaufwand und laufenden Kosten.
  • Entschädigungszahlungen bei Wolfsrissen müssen schnell und unkompliziert erfolgen. Die wirtschaftliche Situation der Weidetierhaltung, insbesondere von Schäfer*innen, muss verbessert werden.
  • Die Herdenschutzmaßnahmen müssen bundesweit vereinheitlicht, regelmäßig evaluiert und durch professionelle Beratung unterstützt werden.
  • Problematische Wölfe, die wiederholt ordnungsgemäßen Herdenschutz überwinden, können im Einzelfall entnommen werden. Eine flächendeckende Bejagung bleibt ausgeschlossen.
Wölfe sind Teil der heimischen Natur - Koexistenz ist möglich

Der Wolf ist ein wichtiger Bestandteil der heimischen Biodiversität und trägt zur Stabilisierung der Wildbestände bei. Seine Rückkehr ist ein Erfolg für den Naturschutz. Die Zahl der Nutztierrisse lässt sich durch konsequenten Herdenschutz und gezieltes Wildtiermanagement deutlich reduzieren. Nur mit gesellschaftlicher Akzeptanz, klaren politischen Rahmenbedingungen und fairer Unterstützung der Weidetierhaltung kann das Zusammenleben von Mensch, Weidetier und Wolf gelingen.

mehr Informationen:

BUND-Standpunkt 20: Wölfe und Weidetiere: Nebeneinander statt Gegeneinander
https://www.bund.net/service/publikationen/detail/publication/woelfe-und-weidetiere-nebeneinander-statt-gegeneinander/

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Quelle:
BUND-Pressedienst, 29.04.2025
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND)
Freunde der Erde Deutschland
Am Köllnischen Park 1, 10179 Berlin
Email: bund(at)bund.net
Internet: www.bund.net

veröffentlicht in der Online-Ausgabe des Schattenblick am 2. Mai 2025

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