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VERBAND/193: DBV-Kritik an Nutzung der VDI-Richtlinie für Bioaerosole (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 24. April 2014

DBV-Kritik an Nutzung der VDI-Richtlinie für Bioaerosole

Krüsken wandte sich an Bund-Länder-Arbeitsgemeinschaft für Immissionsschutz



Der Deutsche Bauernverband (DBV) hat Kritik an der Richtlinie des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) zu Bioaerosolen und an deren Anwendung im Rahmen von Genehmigungsverfahren beispielsweise bei Stallanlagen geübt. Die VDI-Richtlinie bewertet die umweltmedizinischen Auswirkungen von Bioaerosol-Immissionen, also mikrobiellen Luftverunreinigungen, auf den Menschen. In einem Schreiben an die Vorsitzende der Bund-Länder-Arbeitsgemeinschaft für Immissionsschutz, Dr. Monika Kratzer, betonte DBV-Generalsekretär Bernhard Krüsken, dass "die VDI-Richtlinie eher eine Zusammenstellung des aktuellen, sehr unzureichenden Erkenntnisstandes darstelle und keinesfalls ein praktikables Prüfschema für den praktischen Vollzug."

Grundsätzlicher Mangel der VDI-Richtlinie zu Bioaerosolen sei, dass keine hinreichenden Erkenntnisse zu Messung, Wirkung, Bewertung und Hintergrundbelastung sowie zu möglichen Gesundheitsgefährdungen von Bioaerosolen vorliegen würden. Weder international noch auf nationaler Ebene sei es bisher gelungen, Dosis-Wirkungs-Beziehungen für gesundheitsrelevante Bioaerosole zu erstellen oder allgemeingültige auf die Wirkung am Menschen bezogene Schwellenwerte bzw. Grenzwerte abzuleiten. Dies stelle sogar die Richtlinie ausdrücklich klar, ebenso wie die Tatsache, dass sich die Etablierung von wissenschaftlich begründeten Grenzwerten für Bioaerosole auf absehbare Zeit nicht verwirklichen lasse. "Aus Sicht des DBV verbietet dieser Sachverhalt die Schaffung eines Regelwerks für die Genehmigungspraxis. Auch der Hinweis des VDI auf Vorsorgegründe im Sinne der Weltgesundheitsorganisation rechtfertigt keine VDI-Richtlinie, denn allgemeine Hinweise der WHO mit empfehlendem Charakter können keine wissenschaftlich fundierten Bewertungen von Bioaerosolen ersetzen", kritisierte Krüsken.

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Quelle:
Pressemitteilung vom 24. April 2014
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veröffentlicht im Schattenblick zum 26. April 2014