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VIELFALT/119: SAVE eNews 4/2011 - Sicherung der Artenvielfalt (SAVE)


SAVE eNews 4/2011 - Freitag, 2. Dezember 2011

Ein vierteljährlicher Informationsdienst der europäischen SAVE Foundation (Safeguard for Agricultural Varieties in Europe)

Inhaltsübersicht:
- 5 Jahre Europ. Plattform "Agrobiodiversity.Net": Das Who-is-Who der NGOs in Europa
- Eine Rasse ist eine Rasse, wenn jemand dies sagt
- Jahrestreffen des SAVE Netzwerkes 2011 in Dimitrovgrad, Serbien
- Arca-Deli® Awards 2011
- Fruit-Net: Datenbank zu vergessenen Früchten und Beeren
- Kurznachrichten (5)
- Auszug der wichtigsten Veranstaltungen 2011-12


Gimme Five: 5 Jahre Europäische Plattform Agrobiodiversity.Net: Das "Who is Who" der NGOs in Europa

Bereits seit 5 Jahren (eNews 2/06) besteht die Website "European Agrobiodiversity Network" (www.agrobiodiversity.net). War es zu Beginn fraglich, ob wirklich eine weitere Website notwendig ist, so hat sich "European Agrobiodiversity Network" zu einer wichtigen europäischen Plattform der Agrobiodiversität insbesondere für die Nicht-Regierungs-Organisationen (NRO) entwickelt. Hier werden alle wichtigen Institutionen und Organisationen im Bereich Agrobiodiversität in Europa auf einer Website als Service der SAVE Foundation vereint. Auch Sie haben die Möglichkeit, sich mit Ihrer nationalen NRO auf der nationalen Seite mit Kontaktadresse und Weblink darzustellen. Nutzen Sie die Gelegenheit und senden Sie uns Ihre Aktualisierungswünsche!

Immer aktuell mit Agrobiodiversity.Net

Zu seinem 5jährigen Bestehen weist das Agrobiodiversity.Net einige Neuerungen auf:
Neu ist auf der Eingangsseite ein RSS Feed newsroom eingerichtet: Über ein Aufklappmenu können die aktuellsten Nachrichten von SAVE Foundation abgerufen werden, unter "International" werden internationale RSS feeds zum Thema Agrobiodiversität angewählt - von "open calls" bis zum Newsroom der FAO können schnell und bequem die neuesten Nachrichten zu den genetischen Ressourcen in der Landwirtschaft und Ernährung gelesen werden. Veranstaltungen mit ihren entsprechenden Links sind unter "events" aufgelistet. Wer im Bereich Agrobiodiversität aktiv ist, sollte sich diese Plattform als Browserfenster auf dem Bildschirm einrichten!

Das Europäische Agrobiodiversitäts Netzwerk bietet aber noch weit mehr: Die Website ist in die Bereiche "European Networks", "Regional Networks" und "National Networks" aufgeteilt. Bei den European Networks sind europäische NGO-Netzwerke inklusive der verschiedenen SAVE Netzwerke verzeichnet. Bei den "GO Networks" sind die europäischen staatlichen Netzwerke aufgeführt.

Die "Regional Networks" präsentieren die Regionen, in denen das SAVE Netzwerk grenzüberschreitend aktiv ist: auf einer Karte können die Regionen angeklickt werden. Ebenso ist es möglich, die Area Networks anzuklicken, wo dann auf den jeweiligen Regionsseiten Aktivitäten, Netzwerke und Resultate publiziert sind. Dazu gehört z.B. auf der Balkan-Seite die Ziele und Beschreibung des Netzwerkes, welche Veranstaltungen (meetings) stattgefunden haben, der Atlas of Rare Breeds of the Balkans (Breedatlas), eine Memberseite, News und Links. Die "Topic Networks" verweisen auf die beiden bisher aufgebauten Netzwerke zum Shorthorn Rind und Wasserbüffel.

National NGO Networks

Dieser Bereich ist den nationalen Nicht-Regierungs-Organisationen in Europa vorbehalten. Pro Land werden die SAVE Netzwerk Partner und weitere NROs aufgeführt. Hier besteht die Möglichkeit für alle im Bereich Agrobiodiversität aktiven Organisationen sich mit einem kurzen Text darzustellen, die Adresse und den Link zur eigenen Homepage anzugeben. Und jetzt sind SIE gefragt: Nutzen Sie die Möglichkeit, Ihre Organisation bekannter zu machen. Senden Sie Ihren Eintragungswunsch an das SAVE Netzwerkbüro! Wir werden die Änderungen und Neueinträge sobald wie möglich generieren. Geben Sie uns eine zwei-Zeilen Kurzbeschreibung, Ihre Kontaktadresse und Ihre Homepage an und wir werden Sie im Agrobiodiversity.Net unter dem jeweiligen Land aufführen. Melden Sie sich noch heute bei office@save-foundation.net. Wir werden Ihre Anmerkungen und Eintragswünsche so schnell wie möglich berücksichtigen und auf www.agrobiodiversity.net integrieren. Gimme Five - gemeinsam aktiv für die Vielfalt in der Landwirtschaft!


Eine Rasse ist eine Rasse, wenn jemand dies sagt

Eine Betrachtung von Dr. Philip Sponenberg, The American Livestock Breeds Conservancy (ALBC), DVM, PhD, Professor für Pathologie und Genetik in Blacksburg, Vriginia. Erhaltungsprogramme werden auf allen Ebenen durch das grundlegende Verständnis des Begriffes "Rasse" geprägt. Es ist dann besonders wichtig, wenn die Ressourcen nicht ausreichen, "alles" zu erhalten. In diesem Fall sind kluge Entscheidungen zu treffen, um so viel wie möglich und so effektiv wie möglich für die nächsten Generationen von Bauern und Verbrauchern zu erhalten.

Die Definition des Begriffes "Rasse" ist nicht einfach. Die einfachste Definition lautet: "eine Rasse ist eine Rasse, wenn jemand dies sagt". Diese Aussage schließt eine Vielzahl von Populationen ein und lässt keine relative Bewertung des Wertes einer Population für die Biodiversität zu. Das andere Extrem ist erst seit Kurzem durch molekulargenetische Tests möglich. Dieser Ansatz definiert Rassen durch spezifische, identifizierbare Gene. Der Focus liegt hier bei den häufigsten als typisch definierten Varianten. Die Definition ist: "Rasse = identifizierbares Paket von spezifischen Genen". Dieser Ansatz geht davon aus, dass die Technik die meisten bzw. alle relevanten genetischen Informationen aufzeigt.

Eine sinnvolle allgemeine Definition liegt zwischen diesen beiden Extremen: eine Rasse ist eine Gruppe von Tieren, die sich sehr ähnlich sehen und durch Paarung reproduzierbar ist. Diese Definition ist auf die genetische Uniformität und Vorhersagbarkeit innerhalb der Rasse ausgerichtet. Sie indiziert auch ein Einvernehmen der Züchter über die Charakteristiken, die die Rasse definieren. Eine Rasse wird somit als phänotypisch identifizierbare und daher wenig konsolidierte genetische Ressource definiert und zeigt gleichzeitig die Prioritäten der Erhaltung auf. Diese Definition bedeutet grundsätzlich "Rasse = genetische Ressource". Auch wenn sie nicht ganz korrekt ist, ist diese Definition doch geleitet durch die Produktion und das Exterieur und nicht durch molekulare Techniken. Allerdings sind Aussehen und Produktion auch durch die Genetik bedingt: Einheitlichkeit bedeutet eine zugrunde liegende genetische Uniformität. Diese Definition leitete die züchterische Entwicklung in den letzten Jahrhunderten. Produzenten und Züchter hatten ein Ziel, wollten Berechenbarkeit und Vorhersehbarkeit. Züchter isolierten genetische Pools ohne Verständnis für die Feinheiten der Genetik und ohne die Fähigkeit, einzelne Gene zu betrachten. Die Molekulargenetik kann jetzt das Genom entschlüsseln Tendenziell werden daher die älteren optischen Praktiken ersetzt.

Die beiden Ansätze können im Ergebnis variieren, haben aber beide einen Platz in der Erhaltungsarbeit. Aussehen und Zucht basieren auf der zugrunde liegenden Genetik. Das Exterieur ist somit auch abhängig von der Genetik. Die Definition "Rasse als genetische Ressource" kann die Entscheidungen zur Erhaltung leiten. Unter anderem weil sie den Entscheidungsträgern erlaubt, eine Rangfolge der Population über den Grad der genetischen Konsolidierung oder Einheitlichkeit (und damit Berechenbarkeit) der jeweiligen Population vorzunehmen. Des Weiteren ist die Bewertung der relativen Einheitlichkeit oder Verwandtschaft zu anderen Populationen möglich. "Rasse = genetische Ressource" ist eine bequeme und relativ objektive Definition. Sie ermöglicht der Erhaltung alles einzubeziehen, was zur Rettung der genetischen Ressource führt. Kryokonservierung, Ausstellung / Körung der Herden und die Produktion spielen dabei eine wichtige Rolle.

Eine globale Sicht der Rassen und ihre Rolle in der Landwirtschaft muss Faktoren außerhalb der engen genetischen Ressourcen-Definition umfassen. Jede Rasse lebt in ihrer eigenen Umgebung mit ihren natürlichen Gegebenheiten. Landwirtschaftliche Ressourcen entstehen durch Selektion und Haltung und Zucht. Der Selektionsdruck des jeweiligen landwirtschaftlichen Umfelds bestimmt die genetische Struktur der Rasse. Ohne diese Einschränkungen würden Rassen schnell von ihrer ursprünglichen Form abweichen. Daher werden Rassen mit Vorteil in ihrer angestammten Umgebung, unter ihrem traditionellen Management erhalten, denn damit werden sie an die sich ändernden Umweltbedingungen angepasst. Dies ist für das langfristige Überleben wichtig.

In diesem Sinne muss die Definition lauten: "functional breed = genetische Ressource + Natur + Management und Selektion." Dies bringt die wirksame Erhaltung zu einem ganz anderen Endpunkt, denn eine Rasse muss als kontinuierliche, genetisch lebensfähige Gruppe in einer geeigneten Umgebung und unter angepasstem Management und Selektion erfolgen. Dies erfordert lebende Populationen von Tieren in einer produktiven Umgebung. Das schließt die Kryokonservierung nicht aus, impliziert aber, dass lebendige Populationen das eigentliche Ziel sind und sorgfältig gepflegt und überwacht werden müssen. Es ist nicht immer möglich, alles zu erhalten. In manchen Fällen kann die Erhaltung der genetischen Ressource nur in der Kryokonservierung bestehen. Diese Strategie nimmt aber sowohl "natürliche Umwelt" und "Management und Selektion" aus der Gleichung. In anderen Situationen muss ebenfalls angepasst reagiert werden. Für manche wildlebenden Nutztierrassen kann die Komponente "natürliche Umgebung" unmöglich erhalten werden, wenn sie umplatziert werden müssen oder gar die Keulung droht. Für andere Rassen kann Management und Selektion sich radikal von früheren Praktiken ändern z.B. durch die gesellschaftlichen Anforderungen an den Tierschutz. In jedem Fall sind kluge Entscheidungen im Populationsmanagement nötig, um die ursprüngliche Ressource ohne signifikante Veränderungen in der genetischen Struktur zu erhalten.

Zusammengefasst heisst das:
Eine Rasse im engeren Sinne ist eine genetische Ressource, die im Exterieur und genetisch uniform genug ist, um sich von Tieren der gleichen Art zu unterscheiden und die den elterlichen Typus bei einer Paarung reproduziert. Eine funktionelle Rasse ist eine Kombination der genetischen Ressource unter Einbezug von Parametern wie das natürliche Umfeld, Management und Selektion, die auf diese Ressource einwirken.

Weitere Diskussionsansätze siehe http://www.globaldiv.eu/NL/GlobalDiv_Newsletter%20no%204.pdf


Jahrestreffen des SAVE Netzwerkes 2011 in Dimitrovgrad, Serbien

Die Jahrestagung 2011 des SAVE Netzwerkes fand vom 22. bis 25. September in Dimitrovgrad, Serbien, statt. Diese Veranstaltung, ko-organisiert durch den SAVE Netzwerkpartner "Natura Balkanika", bot Gelegenheit, neben der Vernetzung mit den SAVE Partnern und weiteren in der Agrobiodiversität aktiven Personen, die schöne Landschaft und interessante Kultur der Region kennenzulernen. SAVE und Natura Balkanika konnten 35 Teilnehmer aus 10 Ländern in Dimitrovgrad begrüssen.

Anlässlich dieser Veranstaltung tagten neben den SAVE Gremien auch der Vorstand der DAGENE (Internat. Association for the Conservation of Animal Breeds in the Danubian Region). Ferner fand in diesem Rahmen auch das 5. Europäische Seminar zur Agrobiodiversität mit dem Thema "Preservation or Adaptation? - Conservation in the face of a changing environment" statt. Die Präsentationen können unter http://www.save-foundation.net/Conferences/Dimitrovgrad.htm abgerufen werden.

Das Seminar bot einen breiten Überblick über relevante Themen zur Erhaltungsarbeit in einem sich ändernden Umfeld, sowohl praktisch orientiert als auch von wissenschaftlicher Seite. Sogar das serbische Fernsehen berichtete über diese Veranstaltung. Das Europäische Seminar zur Agrobiodviersität ist zu einem wichtigen Bestandteil der SAVE Jahrestagung geworden und sollte auch in Zukunft durchgeführt werden, wie die Teilnehmer einhellig äusserten. Zur geschlossenen Sitzung des Stiftungsrates kamen zehn von insgesamt 14 Mitgliedern zusammen. Der gemeinsamen Sitzung des Rates der Kooperationspartner (Mitglieder des Netzwerks) und der Projektkommission folgte eine offene Sitzung über das Heritaste® Label (siehe eNews 3/11).

Die angeregte Diskussion war Teil der öffentlichen Anhörung zum Wirkungsrahmen und den Bedingungen für die Verwendung des Labels. Trotz des grossen Interesses an einem Label müssen noch viele Fragen und Probleme bearbeitet werden, bevor es angewendet werden kann. Die öffentliche Konsultation läuft noch bis Ende 2011. Informationen und eine Zusammenfassung der Diskussion in Dimitrovgrad kann unter http://variety-savers.net/page/heritaste-consultation abgerufen werden.

Das SAVE Netzwerk konnte ein neues Mitglied aus Serbien willkommen heissen: Der "Serbische Verein von Züchtern alter Rassen" (Serbian Association of Breeders of Old Breeds) ist der 22. Netzwerkpartner aus 15 Ländern. Mitglieder des Vereins wurden bei den Exkursionen mit ihren Rassen aktiv erlebt.

Am 23. September fand die 6. regionale Messe für Agrobiodiversität und kulturelles Erbe im Balkan statt. Die Messe bot eine gute Gelegenheit, neben den alten lokalen Nutztierrassen auch die lokale Kultur bei Musik, Tanz, Essen und Kunsthandwerk zu erleben und mit den Züchtern und Haltern ins Gespräch zu kommen. Diese Veranstaltung ist ein gutes Beispiel dafür, wie alte Rassen und traditionelle Kultur auf regionaler Ebene attraktiv gemacht werden können. Eine abenteuerliche Jeep-Safari im Stara Planina Naturpark bot eine gute Gelegenheit sich kennenzulernen, Informationen und Ideen auszutauschen. Eine weitere Exkusion führte zu den ausgedehnten Weiden der Milinia Farm in der Nähe von Dimitrovgrad. Meist werden die Jahrestagungen von wichtigen Sitzungen und Diskussionen dominiert. Diesmal genossen die Teilnehmer dank der hervorragenden Organisation die Gelegenheit, das Gebiet hautnah zu erleben und fruchtbare Diskussionen zu führen.

Auch kulinarisch wurde den Teilnehmern etwas geboten: während des Jahrestreffens kam auch die traditionelle Küche der Region in wechselndem Ambiente, wie z. B. angereichert durch musikalische folkloristische Darbietungen oder bei einem Barbecue auf freiem Feld nicht zu kurz. Das SAVE Jahrestreffen in Dimitrovgrad bot in einzigartiger Weise die Gelegenheit, die Erhaltung der Agrobiodiversität in diesem Teil Serbiens hautnah zu erleben. Dank der hervorragenden Organisation durch den SAVE-Partner Natura Balkanika, verlief die Veranstaltung entspannt und reibungslos. Ein ganz großes Dankeschön an Natura Balkanika und insbesondere Sergej Iwanow für die Zusammenarbeit und Organisation dieses Treffens.


Arca-Deli® Awards 2011

SAVE Foundation freut sich, die Gewinner der Arca-Deli® Awards 2011 bekannt zu geben! Die Jury ist sich darüber einig, dass es sich nicht um einen Wettbewerb an sich handelt, sondern vielmehr um eine Auszeichnung für innovative und qualitativ ausgezeichnete Erhaltungsaktivitäten. Die Auszeichnungen für das Jahr 2011 gehen an folgende Produkte und Dienstleistungen aus Arca-Net und Variety-Savers:
- Vlahi Rare Breeds Centre, Semperviva, Bulgarien mit Karakachan Schafsmilchkäse "Tolumsko Sirene".
- Dimos Ark Farm Avra, Griechenland mit traditioneller Wurst von Katerini Steppenvieh und schwarzem griechischen Landrassen-Schwein.
- Primagro Farm, Ungarn mit zwei ungezuckerten Konfitüren: Sauerkirsche der Sorte "Kantorjanosi" und Süsskirsche mit der Sorte "Katalin".
- La Fattoria Degli Animali "Associazione Natura Per Tutti Onlus", Italien, für Lern-Workshops und Therapieformen mit alten Rassen.
- "Zeldzaam Lekker", Niederlande, für die Entwicklung eines Labels und einer Webseite zur Förderung der Produkte alter Rassen
(http://www.zeldzaamlekker.nl/).

Wir gratulieren allen Gewinnern für ihre exzellenten Produkte und Dienstleistungen und freuen uns schon darauf, 2012 weitere Auszeichnungen zu präsentieren. Für Fragen steht das SAVE Team gerne unter office@save-foundation.net zur Verfügung. Näheres zu den Arca-Stationen siehe www.arca-net.info bzw. http://variety-savers.info


Fruit-Net: Datenbank zu vergessenen Früchten & Beeren

Um den internationalen Informationsaustausch zwischen Züchtern und Experten anzuregen, und natürlich, um fast vergessenes Wissen über alte Sorten und die genetische Vielfalt für zukünftige Generationen zu erhalten, wurde vor einigen Jahren das Projekt Fruit-Net ins Leben gerufen. Fruit-Net, die Internetdatenbank von Erhaltern seltener Früchte und Beeren in Europa erscheint nun im neuen Gewand und mit neuem Datenbanksystem auf www.fruit-net.info. In dieser über Internet allgemein zugänglichen (englischsprachigen) Datenbank kann man über eine vielfältige Suchfunktion Institutionen und Experten finden, die seltene Sorten und Varietäten beherbergen (und zum Teil auch anbieten). Aber es kann auch nach Species (Arten) gesucht werden. Zur Zeit sind rund 450 Institutionen und Fachleute in Europa gelistet. Die Institutionen und Experten verwalten und aktualisieren über einen individuellen Login (mit Passwort) den sie betreffenden Inhalt in der Datenbank selbst.

Trotz einem jährlichen Aufruf zur Aktualisierung kann es sein, dass einzelne Einträge veraltet sind oder irreführende Inhalte aufweisen. In solchen Fällen bittet SAVE Foundation als Betreiberin der Datenbank um Hinweis an office@save-foundation.net. Ebenfalls nimmt sie dankbar Meldungen entgegen auf weitere Institutionen und Fachleute, die nicht gelistet sind, oder die ihre Kenntnisse über Synonyme bei Obstsorten in verschiedenen Sprachen einbringen könnten. Im Rahmen der Aktualisierung des Fruit-Net wurde auch das Synonymregister überarbeitet, das inzwischen mehr als 18.000 Synonyme zu Apfel- und mittlerweile auch Kirsch- bzw. Prunussorten aufführt. Die Sorten und Varietäten sowie deren Synonyme sind ebenso über eine detaillierte Suchfunktion erschlossen. Das Synonymregister kann auch über eine direkte URL erreicht werden: www.synonymregister.info


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Kurznachrichten

SAVE Activity Report 2010-2011

Der SAVE-Tätigkeitsbericht 2010-2011 steht auf der SAVE-Website http://www.save-foundation.net/docu/reports/SAVE_activities_2011.pdf in englischer Sprache zum download bereit. Dieses Dokument bietet einen zusammenfassenden Überblick über die SAVE Aktivitäten und aktuelle Projekte.


Glückwunsch an Goran Gugic

Der kroatische Naturschützer Goran Gugic wurde im Rahmen einer Feierstunde auf der Insel Mainau im Bodensee, Deutschland, am 12. Oktober mit dem EuroNatur Preis 2011 ausgezeichnet. SAVE Foundation gratuliert herzlich. Goran Gugic ist schon sehr lange mit SAVE assoziiert, insbesondere im Zusammenhang mit der Rettung der Turopolje Schweine, einem der ersten SAVE Projekte. Seit 1998 ist er Direktor des Naturparks Lonjsko Polje. Seit dem Mittelalter findet hier eine ununterbrochene Tradition der Beweidung statt. Das Weideland dient als Rückhalteraum für das Hochwasser des Flusses Sava, dem grössten Nebenfluss der Donau. Diese alluvialen Feuchtgebiete enthalten einen aussergewöhnlichen Artenreichtum.

Mehr Informationen über den Naturpark siehe: www.pp-lonjsko-polje.hr/


Die "PAR - Plattform für Agrobiodiversität"
hat eine weltweite Experten Datenbank ins Leben gerufen. Die Datenbank ist ein online Register, in dem Informationen über Experten und Institutionen aus den verschiedenen Bereichen der Agrobiodiversität abgerufen werden können. Der Nutzer kann nach bestimmten Kriterien wie Name, Fachgebiet, angegliederte Institutionen, geographische Lokalisation und Typ der Institution suchen. Jeder Experte oder Institution kann sich schnell und einfach registrieren. Die Datenbank ist auf http://agrobiodiversityplatform.org/database/ abrufbar.


Heritaste®

Wie in den letzten eNews angekündigt, ist die öffentliche Konsultation über Heritaste® nun auf der Variety-Savers-Website angelaufen. Die Konsultation ist bis Ende 2011 offen. Es gibt einige wichtige Punkte, die diskutiert werden müssen. Alle Interessierten sind aufgerufen, die Website zu besuchen und ihr Feedback zu geben. Dies ist entweder im Variety-Savers-Forum (Mitgliedschaft erforderlich) möglich oder direkt per Email an office@save-foundation.net. Siehe: http://variety-savers.net/page/heritaste-consultation


Social Media

SAVE Foundation ist nun auch auf Social-Media-Plattformen präsent. Sie können SAVE auf Twitter folgen ("follow"): @VarietySavers (leider ist @SAVEfoundation bereits von Student Advocates for Valuing the Environment Foundation belegt). Sie können auch "mag ich" und "teilen" der SAVE Seite auf Facebook: https://www.facebook.com/pages/SAVE-Foundation/293654690663822

Variety-Savers ist das spezielle soziale Netzwerk für die Vernetzung und Auflistung der Halter von heimischen Nutztierrassen und Kulturpflanzen in Europa. Sollten Sie dem Netzwerk noch nicht beigetreten sein, so ist jetzt Ihre Chance!

Besuchen Sie http://variety-savers.net/


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Veranstaltungen (Auszug):

5.-8. Dez:
Regionaler Workshop für Zentral- und Ost-Europa zur Aktualisierung der Nationalen Biodiversitäts-Strategien und Action Plans; Minsk, Weissrussland. www.cbd.int/

5.-8. Dez:
ESPON-GEOSPES Konferenz "Europs's special areas?", Brüssel, Belgien. Kontakt: diana.borowski@perth.uhi.ac.uk. Web: www.geospecs.eu/Registration.html

8.-10. Dez:
Jungforscher-Konferenz "Wissenschaft und Erhaltung im Mittelmeerraum, Tour du Valat, Frankreich. Web: www.medconservationsciences-conference.org/


2012:

17.-19. Januar:
Workshop zur Aktualisierung der Nationalen Biodiversitäts-Strategien & Action Plans im Mittelmeerraum; Montpellier, Frankreich. Web: http://www.cbd.int/

18.-19. Januar:
BioVak Workshop zu lokal erhaltenen Sorten. Zwolle, Niederlande. Web: http://www.organicseeds.nl

20.-29. Januar:
Internat. Grüne Woche, Berlin, Deutschland. www.gruenewoche.de

13.-14. Februar:
Internationale Konferenz "Lasst gute Produkte laufen!" - Zugang zum Welt-Biomarkt 2012 und später. Nürnberg, Deutschland. Web: http://www.goma-organic.org/conference/

20.-22. Februar:
15. Internationale Konferenz zu bilogischem Obstbau; Universität Hohenheim, Deutschland. Kontakt: jkienzle@ecofruit.net, Web: http://www.ecofruit.net/

25. Februar - 4. März:
Salon International de l'Agriculture, Paris, Frankreich. Web: http://www.salon-agriculture.com/

5.-9. März:
ECPGR Malus/Pyrus Meeting, zusammen mit ad hoc Gruppe für Obstsynonyme & -descriptoren; Weggis, Schweiz. Kontakt: markus.kellerhals@acw.admin.ch

30. März - 1. April:
City Farm Jahrestreffen in der Pietersheim City Farm in Lanaken, Belgien, Web: http://www.cityfarms.org/

13. April:
NATUR Kongress "Landschaft im Spannungsfeld von Schutz und Nutzung", Basel, Schweiz. Im Rahmen der NATUR Messe (13-16 April). Web: www.natur.ch/

15.-17. April:
Konferenz über nachhaltige Landnutzung und ländliche Entwicklung in Berggebieten; Stuttgart, Deutschland. Kontakt: uplands2012@uni-hohenheim.de, Web: https://uplands2012.uni-hohenheim.de/

17.-18. April:
6. Europ. Bio-Kongress; Kopenhagen, Dänemark. info@ifoam-eu.org

21. - 23. Mai:
2. Nordland-Konferenz zu ländlicher Forschung "Land auf der Schneide" in Joensuu, Finnland. Web: www.mua.fi

28. Mai - 2. Juni:
BALWOIS 2012 Internationale Konferenz: "Umwelt & menschliches Handeln", Ohrid, Mazedonien (FYROM). Web: http://www.balwois.com/2012/

=> Weitere Daten siehe: http://www.save-foundation.net/deutsch/aktuell.htm


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Sie können die SAVE eNews auch von folgender URL als PDF herunterladen:
http://www.save-foundation.net/deutsch/PDF/news/SAVE_eNews_09_3de.pdf

Den Inhalt des Newsletters finden Sie zudem auf der Aktualitätenseite unseres Webauftrittes:
http://www.save-foundation.net/deutsch/aktuell.htm


Arche-Netzwerk: http://www.arca-net.info
ELBARN Net: http://www.elbarn.net
Agrobiodiversity.Net: http://www.agrobiodiversity.net


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Quelle:
SAVE eNews 4/2011, 02.12.2011
Elektronischer Infodienst der SAVE Foundation
Herausgeber:
SAVE Foundation, Head Office
Joseph-Belli-Weg 5, D-78467 Konstanz, Deutschland
E-Mail: office@save-foundation.net
Internet: http://www.save-foundation.net


veröffentlicht im Schattenblick zum 9. Dezember 2011