Presseinformation des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz - 4. Februar 2013
Der Zustand des deutschen Waldes hat sich verbessert
Bestwerte bei Kiefern - Buchen erholen sich - Raupen belasten Eichen
Der Zustand des Waldes in Deutschland hat sich 2012 im Vergleich zum Vorjahr verbessert. Das geht aus den Ergebnissen der jüngsten Waldzustandserhebung hervor, die das Bundeslandwirtschaftsministerium am Montag in Berlin veröffentlicht hat. Erholt haben sich vor allem die Buchen. Der Kiefer geht es so gut wie noch nie seit Beginn der Erhebungen im Jahr 1984. Eichen weisen hingegen schon seit rund zehn Jahren einen schlechten Kronenzustand auf. Dieser Trend setzt sich aufgrund eines hohen Befalls von Raupen und der Pilzkrankheit Mehltau fort. Insgesamt haben 39 Prozent der Waldfläche keine Schäden an den Baumkronen, zwei Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. 36 Prozent der Bäume weisen leichte Schäden auf (2011: 35 Prozent). Der Anteil der Bäume mit deutlichen Kronenverlichtungen ist von 28 Prozent im Jahr 2011 auf nun 25 Prozent gesunken. Im Durchschnitt hat sich die Kronenverlichtung von 20,4 auf 19,2 Prozent vermindert.
Rund ein Drittel der Landesfläche in Deutschland besteht aus Wald (11,1 Millionen Hektar). Die häufigsten Baumarten sind hierzulande die Nadelbäume Fichte (28 Prozent) und Kiefer (24 Prozent), gefolgt von den Laubbäumen Buche (15 Prozent) und Eiche (10 Prozent). Alle vier Baumarten nehmen zusammen rund drei Viertel der Waldfläche ein. Als Indikator für den Zustand des Waldes dient den Förstern die Bewertung der Baumkrone. Die Abweichung von einem voll benadelten bzw. voll belaubten gesunden Baum der jeweiligen Art (Kronenverlichtung) wird in mehreren Stufen ermittelt. Die Schadstufen 2, 3 und 4 werden der Kategorie "deutliche Kronenverlichtungen" zugeordnet. Das entspricht einer Kronenverlichtung von mehr als 25 Prozent. Schadstufe 1 mit Kronenverlichtungen zwischen 11 und 25 Prozent gilt als Warnstufe. Schadstufe 0 umfasst alle Bäume mit bis zu zehn Prozent Kronenverlichtung. Die mittlere Kronenverlichtung ist der Mittelwert aller untersuchten Bäume.
Bei den in Deutschland am häufigsten vorkommenden Baumarten ergaben sich im Einzelnen folgende Entwicklungen:
Der Waldzustand wird seit 1984 basierend auf einem systematischen Netz von Stichproben jährlich in den Monaten Juli und August von den Ländern erhoben. Als Indikator für den Waldzustand dient der Kronenzustand. Die erhobenen Daten werden von den Ländern an das Institut für Waldökosysteme des Thünen-Instituts übermittelt und dort im Auftrag des BMELV ausgewertet. Durch die regelmäßigen Stichprobenerhebungen können Veränderungen des Kronenzustands erkannt und Risiken bewertet werden. Die Informationen sind eine wichtige Grundlage für forst- und umweltpolitische Entscheidungen zum Schutz des Waldes.
Weitere Informationen sowie die Ergebnisse der einzelnen Bundesländer erhalten Sie im Internet unter
www.bmelv.de/waldzustand2012.
*
Quelle:
BMELV-Pressemitteilung 41/13, 04.02.2013
Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
Pressestelle
Wilhelmstr. 54, 10117 Berlin
Telefon: 030/18 529-3176, Fax: 030/18 529-3277
E-Mail: pressestelle@bmelv.bund.de
Internet: www.bmelv.de
veröffentlicht im Schattenblick zum 6. Februar 2013