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BILDUNG/198: Landschaft kompakt - "Glauer Felder" laden zum Entdecken ein (naturmagazin)


naturmagazin
Berlin - Brandenburg
Ausgabe 4/2013

Landschaft kompakt
"Glauer Felder" laden am Wildgehege zum Entdecken ein

Von Thomas Popp



Können Sie sich vorstellen, einen 600 Quadratkilometer großen Naturpark in nur einer Stunde zu durch wandern? Nicht möglich, meinen Sie? Dann kennen Sie noch nicht die neue Außenausstellung des NaturParkZentrums am Wildgehege Glauer Tal, dem Besucherinformationszentrum des Naturparks Nuthe-Nieplitz! Dort können die Besucher nämlich die dominantesten und interessantesten Landschaftsräume des Naturparks entlang kurzer Wege erleben. Acht thematische Felder präsentieren ausschnittsweise die einzigartige Natur zwischen Trebbin und Beelitz, Luckenwalde und Treuenbrietzen. Was als studentischer Wettbewerb 2007 seinen Anfang nahm, wurde am 24. Juli 2073 mit viel Trara und der Ministerin Tack feierlich eröffnet - die Glauer Felder.


Was die Glauer Felder im Kleinen zeigen, kann im Naturpark als Großes wiedergefunden werden. Von der Weide zur Blütenwiese, von der Streuobstwiese zum Tümpel und vom Wald bis zur Düne - ja, es gibt sogar eine Düne zu erleben! Und für die Jüngeren gibt es einen großen Buddelkasten, ein Schafgehege und einen Wasserspielplatz, der aber auch sehr gern von großen und ganz großen Kindern genutzt wird.

Die Wege durch die Glauer Felder verlaufen, naturuntypisch, schnurgerade und begrenzen die einzelnen rechteckigen Felder. Das ist gewollt, denn so wie die verschiedenen Landschaftsformen oft durch unsichtbare Flurstücksgrenzen voneinander getrennt sind, bilden sie im Fall der Glauer Felder den sichtbaren Rahmen. Beim Bau des Wegesystems wurde ein neuartiger Baustoff eingesetzt. Er ist wasserdurchlässig bei zugleich hoher Festigkeit und besitzt eine glatte Oberfläche. Also sind die Wege auch bestens für Rollstuhl- und Rollatorbenutzer geeignet. Denn für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen sollen die Glauer Felder genauso erlebbar sein wie für Familien mit Kinderwagen und alle anderen Flanierenden.

Auf jedem Feld findet der Besucher eine kleine hölzerne Plattform mit einer wegweisenden Stehle und einer erlebbaren Umweltbildungsstation. Sie beantworten so manche spannende Frage. Woher kommt der Dünensand? Welche Flügelspannweite hat der Kranich? Wie viele Wildbienenarten gibt es in Deutschland? Und wird auf einer Streuobstwiese das Obst gestreut? In einer kleinen Voliere können sich die Besucher über das Auswilderungsprojekt des Steinkauzes informieren und die drolligen Gesellen vielleicht auch beobachten. Denn der Landschafts-Förderverein Nuthe-Nieplitz Niederung e.V. ist seit 2012 bemüht, die kleine Eule im Naturpark wieder heimisch werden zu lassen.

Nach einer anregenden und entspannten Runde durch die verschiedenen Landschaftsformen im Kleinen gibt es im NaturParkZentrum noch weitere Informationen, um den Naturpark Nuthe-Nieplitz zu Fuß, mit dem Fahrrad oder sogar auf dem Rücken der Pferde zu durchstreifen. Die Gaststätte Hirtenwinkel lädt zum Rasten ein, und wer dann gleich etwas "Draußen" erleben möchte, kann dem Wildgehege mit seinen wilden Tieren einen Besuch abstatten.

Die Glauer Felder sind ständig erlebbar, das NaturParkZentrum und das Wildgehege haben täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Speisen können Sie im Hirtenwinkel ab 11 Uhr von Mittwoch bis Sonntag. Informationen finden Sie auf www.naturpark-nuthe-nieplitz.de. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.


Thomas Popp
Landschafts-Förderverein Nuthe-Nieplitz-Niederung e.V.,
Mitarbeiter des NaturParkZentrums Am Wildgehege Glauer Tal

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Quelle:
NATURMAGAZIN, 27. Jahrgang - Nr. 4,
November 2013 bis Januar 2014, Seite 30-31
Herausgeber:
Naturschutzzentrum Ökowerk Berlin
Naturschutzbund Deutschland (NABU) e.V., Landesverband Brandenburg
Natur & Text in Brandenburg GmbH
Redaktion:
Natur & Text in Brandenburg GmbH
Friedensallee 21, 13834 Rangsdorf
Tel.: 033708/20431, Fax: 033708/20433
E-Mail: verlag@nutonline.de
Internet: www.nut-online.de
 
Das naturmagazin erscheint vierteljährlich und kostet 4,30 Euro
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veröffentlicht im Schattenblick zum 28. Juni 2014