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JAGD/038: Pflichtmitgliedschaft in Jagdgenossenschaften vor dem Europäischen Gerichtshof (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 29. November 2011

Flächendeckende Bejagung ist alternativlos

Pflichtmitgliedschaft in Jagdgenossenschaften vor dem Europäischen Gerichtshof


Wenn in Deutschland die Jagdreviere nicht flächendeckend bejagt werden, hat dies verheerende Folgen. Befürchtet wird dann ein Anstieg von Wildschäden, Verkehrsunfällen und der Seuchengefahren. Darauf machen der Deutsche Bauernverband (DBV) und die Bundesarbeitsgemeinschaft der Jagdgenossenschaften und Eigenjagdbesitzer (BAGJE) anlässlich der morgigen (30.11.2011) mündlichen Anhörung vor der Großen Kammer des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte zur Pflichtmitgliedschaft in Jagdgenossenschaften aufmerksam. Geklagt hatte ein Grundeigentümer aus Rheinland-Pfalz. In der ersten Instanz hatte das Straßburger Gericht im Januar 2011 die Rechtmäßigkeit der Pflichtmitgliedschaft bestätigt und die Rechtsauffassung von Jagdgenossen und Jägern vollumfänglich bestätigt. Das Verfahren wurde nun auf Antrag des Beschwerdeführers den 17 Richtern der Großen Kammer vorgelegt.

Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Jagdgenossenschaften ist weiterhin als Drittbeteiligte zum Verfahren zugelassen und hat in ihren Stellungnahmen die Bedeutung der flächendeckenden Bejagung für das Allgemeinwohl sowie den Natur- und Artenschutz herausgestellt. In vielen Gebieten Deutschlands sei die Jagd praktisch kaum noch möglich, wenn einzelne Grundeigentümer die Möglichkeiten hätten, ihr Grundstück aus der flächendeckenden Bejagung auszunehmen. Dies hat das Gericht in der ersten Instanz bereits zutreffend festgestellt. Solche Rückzugsgebiete für das Wild würden die Bestände in kürzester Zeit unverhältnismäßig ansteigen lassen. Die angrenzenden Grundeigentümer hätten deutlich höhere Wildschäden zu erwarten und im Bestand gefährdete Wildarten könnten weniger erfolgreich gefördert werden. Auch erhöhe sich dadurch die Gefahr von Tierseuchen und Verkehrsunfällen.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 29. November 2011
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
Claire-Waldoff-Straße 7
10117 Berlin
Tel.: 030 / 31 904 239
Mail: presse@bauernverband.net
Internet: www.bauernverband.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 2. Dezember 2011