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MELDUNG/043: Heuler retten mit Flugzeugen im Bauch (Schutzstation Wattenmeer)


Schutzstation Wattenmeer - Presseinformation, 03.07.2012

Heuler retten mit Flugzeugen im Bauch

Ukrainischer Bundesfreiwilliger in Nordfriesland Presseinformation



Ein halbes Jahr lang verkaufte Oleksandr Guzenko in seinem Heimatland Flugzeuge und Hubschrauber. Dann setzte sich der 23 jährige Ukrainer in den nächsten Jet, um sich seiner wahren Leidenschaft zu widmen, dem Tier- und Naturschutz an der Nordseeküste Schleswig-Holsteins. Als Bundesfreiwilliger unterstützt er seine BFD- und FÖJ-Kollegen bei der Schutzstation Wattenmeer in St. Peter-Ording, zählt Vögel und bewacht Brutgebiete seltener Strandvögel.

"Ich habe mich von Kindheit an für Biologie und Tierpflege interessiert. Außerdem bin ich von der deutschen Sprache und Kultur begeistert", berichtet Guzenko in nahezu akzentfreiem Deutsch. Deshalb lag es für den ausgebildeten Dolmetscher nahe, freiwillig bei der Schutzstation Wattenmeer tätig zu werden. Auch nach einem Monat auf der Halbinsel Eiderstedt ist er immer noch schwer beeindruckt vom Weltnaturerbe: "Die Natur des Wattenmeers ist ums Zehnfache reicher und bunter, als ich es mir je hätte vorstellen können. Jeden Tag entdecke ich etwas für mich ganz Neues und völlig Unbekanntes", freut sich Guzenko.

Das Highlight seines bisherigen BFDs ist für ihn die Begegnung mit einem kleinen Heuler am Ordinger Strand. "Bis der Seehundsjäger kam, haben wir dafür gesorgt, dass Spaziergänger das Tier nicht störten. Die Menschen, die den jungen Seehund durch ein Spektiv beobachten konnten, zeigten sehr viel Verständnis", berichtet er. Einige hätten ihm und seiner Kollegin an dem windigen Tag sogar warmen Tee angeboten. "Ich denke, wir haben einen Beitrag zum Überleben des kleinen Heulers geleistet ", sagt Guzenko und denkt mit Flugzeugen im Bauch an diese Begegnung zurück.

Bis Ende Oktober ist Guzenko noch als BFDler an der Nordsee. Schon jetzt steht für den Ukrainer fest, dass es ihn wieder nach Deutschland ziehen wird. Diesmal zu einem Biologie-Studium.

Stichwort: Freiwilligendienst

Derzeit sind 60 BFD und 30 FÖJ bei der Schutzstation Wattenmeer tätig. Zu den 45 Alteingesessenen, die seit letztem Sommer dabei sind, kommt noch einmal die gleiche Zahl an Neu-Freiwilligen, die in diesen Tagen ihren Dienst beginnen und von den Erfahrungen ihrer Vorgänger profitieren. Die Husumer Naturschutzorganisation ist eine der größten Einsatzstellen für Freiwillige im Naturschutz.

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Quelle:
Presseinformation, 03.07.2012
Herausgeber:
Naturschutzgesellschaft Schutzstation Wattenmeer e.V.
Pressestelle
Grafenstraße 23, 24768 Rendsburg
Tel.: 04331/23 6 22, Fax:04331/25 24 6
E-Mail: c.goetze@schutzstation-wattenmeer.de
Internet: http://www.schutzstation-wattenmeer.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 5. Juli 2012