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MELDUNG/163: Meeresschutzgebiete haben ökologischen und fischereilichen Nutzen (BfN)


Bundesamt für Naturschutz (BfN)
Pressemitteilung - Bonn, 14. Oktober 2014

Meeresschutzgebiete haben ökologischen und fischereilichen Nutzen

Neue Studie belegt positive Effekte von Meeresschutzgebieten auf marine Lebensvielfalt und kommerzielle Fischbestände



Bonn/Vilm, 14.10.2014: Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) hat eine neue Studie "Ökologischer und ökonomischer Nutzen fischereilicher Regulierungen in Meeresschutzgebieten" vorgelegt. Die Ergebnisse zeigen die hohe Bedeutung von Meeresschutzgebieten mit entsprechenden Maßnahmen zur Regulierungen der Fischerei auf. "Diese verbessern den Zustand der Meeresökosysteme nachhaltig und helfen somit auch die kommerziell genutzten Fischbestände wieder aufzubauen. So nehmen die Vielfalt und Vorkommen der Arten aber auch die Biomasse und Dichte in marinen Schutzgebieten nachweislich zu. Gleichzeitig bringen Schutzgebiete eine Reihe von ökonomischen Vorteilen für die Fischerei mit sich. Zum Beispiel eine stabilere Nachwuchsproduktion und widerstandsfähigere Populationen mit älteren und größeren Fischen. Letztlich kann so gerade auch die kommerzielle Fischerei von Meeresschutzgebieten profitieren", erklärte BfN-Präsidentin Prof. Beate Jessel. Im Rahmen eines Forschungsprojektes zum ökosystemgerechten Fischereimanagement haben Autoren des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel im Auftrag des BfN eine Auswertung aktueller wissenschaftlicher Studien zum Nutzen von Meeresschutzgebieten vorgenommen.

Derzeit ist die Fischerei eine der menschlichen Nutzungsformen, die sich besonders negativ auf Arten und Lebensräume im Meer auswirkt. Dies betrifft auch die europäischen Natura 2000-Schutzgebiete in der deutschen Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) von Nord- und Ostsee, deren Schutzziele mit den vorherrschenden Fangmethoden in Konflikt stehen. Zahlreiche Studien und auch mehrere AWZ-Forschungsprojekte des BfN zeigen, dass die Grundschleppnetzfischerei in starkem Maße die Biotope und Arten am Meeresboden schädigt. Eine besondere Gefährdung von Seevögeln und Schweinswalen geht von Stellnetzen aus, in deren Maschen sich die Tiere verfangen und ertrinken.

Die neue Studie ist insbesondere vor dem Hintergrund von Bedeutung, dass bislang in den Schutzgebieten der deutschen AWZ von Nord- und Ostsee noch keine Regelungen der Fischerei existieren. Die Ergebnisse der nun vorliegenden Studie untermauern, wie wichtig Maßnahmen zum Fischereimanagement in allen Natura 2000-Gebieten der deutschen Nord- und Ostsee sind.

Hinweis:
Die Studie liegt als 36seitige Broschüre in gedruckter Form vor, zu bestellen beim Bundesamt für Naturschutz, Fachgebiet Meeres- und Küstennaturschutz, Insel Vilm, 18581 Putbus, und als barrierefreies PDF.
Download ab sofort unter
http://www.bfn.de/0314_meeres-kuesten_naturschutz.html

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Quelle:
Pressemitteilung, 14.10.2014
Bundesamt für Naturschutz (BfN)
Konstantinstr. 110, 53179 Bonn
Tel.: 0228/8491-0, Fax: 0228/8491-9999
E-Mail: info@bfn.de
Internet: www.bfn.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 17. Oktober 2014