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MELDUNG/244: Bienenfreundlichste Kommune Schleswig-Holsteins - Preetz und Ratekau summen sich zum Sieg (BUND SH)


BUND Landesverband Schleswig-Holstein e.V. - Kiel, 25. Mai 2016

Bienenfreundlichste Kommune Schleswig-Holsteins

Preetz und Ratekau summen sich zum Sieg


Der BUND-Landesverband hat am Mittwoch in Kiel bekanntgegeben, welche der acht Finalisten als Preisträger aus dem landesweiten Wettbewerb "Bienenfreundlichste Kommune Schleswig-Holsteins" in den beiden Kategorien "Dorf" und "Stadt" hervorgegangen sind. Die Schusterstadt Preetz (Kreis Plön) ist Siegerin der Städte und die Gemeinde Ratekau (Kreis Ostholstein) hat den ersten Platz unter den Dörfern erreicht. Die zweiten Plätze sind jeweils doppelt besetzt mit den Städten Lübeck (kreisfrei) und Bad Schwartau (Kreis Ostholstein) sowie den Gemeinden Ruhwinkel (Kreis Plön) und Timmendorfer Strand (Kreis Ostholstein).

"In unserem landesweiten Wettbewerb haben wir Dörfer und Städte gesucht, die ihr Potenzial zur Förderung von Bienen und anderen blütenbestäubenden Insekten im Siedlungsraum nutzen", sagt Carl-Heinz Christiansen, stellvertretender Landesvorsitzender des BUND Schleswig-Holstein. "Die zwei Siegerkommunen Preetz und Ratekau haben die Nase um eine Flügelbreite vorne, da sie neben einer Vielfalt an kommunalen Aktivitäten rund um Wild- und Honigbienen mit ihrer langjährigen strategischen Arbeit für Kontinuität im Bienen- und Artenschutz sorgen."

Die Jury hat bei der Bewertung der Teilnehmerbeiträge darauf geachtet, wie die Kommunen mit vorhandenen natürlichen Wildbienen-Lebensräumen umgehen, ob Nist- und Nahrungsplätze geschaffen werden und ob bei der Anlage und Pflege von öffentlichen Flächen die Bedürfnisse von Bienen und anderen blütenbesuchenden Insekten beachtet werden. Relevant war auch das Engagement der Gemeinden in den Bereichen Umweltbildung und Öffentlichkeitsarbeit. "Die jeweils doppelt besetzten zweiten Plätze verdeutlichen, wie eng die Finalisten beieinander lagen", betont Dr. Florian Schulz aus dem BUND-Landesvorstand und Mitglied der Jury. Alle sechs platzierten Kommunen haben eine Urkunde, eine Plakette und eine große Wildbienen-Nisthilfe sowie eine bienenfreundliche Winter-Linde - den "Baum des Jahres 2016" - erhalten.

"Wildbienen zählen zu einer der am meisten gefährdeten Tiergruppen in Schleswig-Holstein", informiert Projektleiterin Birte Pankau. Von den knapp 300 Wildbienenarten in Schleswig-Holstein gilt über die Hälfte als gefährdet. "Der Wettbewerb hat die Bekanntheit der Honigbiene genutzt, um auf die Gefährdung und Schutzwürdigkeit von Wild- und Honigbienen hinzuweisen und für mehr Bienenschutz vor Ort werben", ergänzt Thorsten Liliental, der 1. Vorsitzende von De Immen e.V. Der norddeutsche Imkerverband unterstützte und begleitete den Wettbewerb gemeinsam mit dem bundesweit agierenden Netzwerk Blühende Landschaft als Kooperationspartner des BUND.

Einige Wildbienenarten können in unseren Kommunen Ersatzlebensräume für ihre durch den Menschen zerstörten Lebensstätten in der Natur finden. Mit Ausnahme von Spezialisten profitieren viele blütenbesuchende Insekten von naturnah und artenreich gestalteten öffentlichen Grünflächen. Angepasste Bewirtschaftungsmethoden in den Gemeinden sind deshalb von unschätzbarem Wert. "In unserem Wettbewerb verstehen wir die Biene als Vermittlerin für buntere und artenreichere Städte, wovon letztendlich viele Lebewesen und auch wir Menschen profitieren werden", so Birte Pankau.


Hintergrund zum Wettbewerb:

Der BUND-Landesverband hatte 2015 zusammen mit seinen Kooperationspartnern, dem norddeutschen Imkerverein De Immen e. V. und dem bundesweit organisierten Netzwerk Blühende Landschaft (NBL), die schleswig-holsteinischen Kommunen dazu aufgerufen, sich bis zum 31. Oktober 2015 an dem erstmals stattfindenden Wettbewerb "Bienenfreundlichste Kommune Schleswig-Holsteins" zu beteiligen. 14 Kommunen sind dem Aufruf gefolgt und haben sich mit bereits bestehenden oder zukünftig geplanten Maßnahmen und Aktionen im kommunalen Bienenschutz beworben.

Anfang des Jahres wurden acht Kommunen - die vier Gemeinden Halstenbek (PI), Ratekau (OH), Ruhwinkel (PLÖ) und Timmendorfer Strand (OH) sowie die vier Städte Bad Schwartau (OH), Lübeck (HL), Preetz (PLÖ) und Schleswig (FL) - von der Jury in die Endrunde gewählt und bei einer Rundreise im April 2016 genauer unter die Lupe genommen. Nach der Auswertung dieser Ortstermine hat die Jury einstimmig die vorgestellten Preisträger ausgewählt.

Die siebenköpfige Fachjury bestand aus Imkern und Biologen: Birte Pankau (BUND-Projektkoordinatorin/Biologin), Carl-Heinz Christiansen (BUND-Landesvorstand/Hobbyimker), Dr. Florian Schulz (BUND-Landesvorstand/Biologe), Martina Stapf (BUND-Umwelthaus Neustädter Bucht/Hobbyimkerin), Norbert Voigt (Biologe und Wildbienenexperte), Franziska Heisinger (De Immen e. V./Hobbyimkerin) und Regina Thomsen (Netzwerk Blühende Landschaft und De Immen e. V./Hobbyimkerin).

Der Wettbewerb hat im Rahmen des BUND-Projektes "Naturschutz in der Gemeinde" stattgefunden und wurde von der BINGO!-Umweltlotterie gefördert. Weitere Informationen zum Wettbewerb gibt es auf unserer Homepage: www.bund-sh.de/wettbewerb

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Quelle:
Presseinformation Nr. 22, 25.05.2016
Herausgeber: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.
BUND Landesverband Schleswig-Holstein
Lorentzendamm Nr. 16, 24103 Kiel
Tel.: 0431/66060-0, Fax: 0431/66060-33
E-mail: bund-sh@bund-sh.de
Internet: www.bund-sh.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 26. Mai 2016

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