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VERBAND/030: BUND zum Jubiläum des Naturschutzgebietes Feldberg (BUND BW)


BUND Landesverband Baden-Württemberg - 24. Februar 2012 (ZUMELDUNG zu PM Nr. 36/2012 des MLR)

75 Jahre Naturschutzgebiet Feldberg zeigen, was Naturschutz bewirken kann

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesverband Baden-Württemberg e. V. verbindet die Freude über den Jubiläumstag des ältesten Naturschutzgebietes des Landes mit der Mahnung, noch deutlich mehr Flächen im Land unter Naturschutz zu stellen.


Stuttgart/Feldberg. "75 Jahre konsequenter Naturschutz am Feldberg belegen eindrücklich, dass Naturschutzgebiete unersetzbare Refugien für den Artenschutz sind", sagte BUND-Landesvorsitzende Dr. Brigitte Dahlbender, "dieser Freudentag bietet aber auch Anlass, Bilanz zu ziehen. Baden-Württemberg hat mit 2,4% der Landesfläche viel zu wenige und viel zu kleine Naturschutzgebiete - der Feldberg ist da eine einsame Ausnahme. Das Land muss konsequent seine Schlusslichtposition im Ländervergleich verbessern. Sonst können wir den Rückgang der Artenvielfalt nicht stoppen."

Naturschutzgebiete seien wichtig, weil sie den besten Schutz von Biotopen und Landschaften gegen Bauvorhaben und Nutzungsänderungen böten. Auch seien sie eine wichtige Förderkulisse für den Vertragsnaturschutz, so dass auch landwirtschaftliche Betriebe von einer naturverträglichen Bewirtschaftung profitierten.

Der BUND weist darauf hin, dass gerade bei den Naturschutzgebieten in Baden-Württemberg vieles im Argen liegt. 12 von 15 Bundesländern stellen der Natur mehr Fläche zur Verfügung als Baden-Württemberg, im Schnitt 3,3%. Auch die Größe der einzelnen Naturschutzgebiete ist in Baden-Württemberg - vom Feldberg abgesehen - völlig ungenügend. Ein baden-württembergisches Naturschutzgebiet ist im Durchschnitt nur 84 Hektar groß; in Bayern beträgt die Durchschnittsgröße 270 Hektar, der Bundesdurchschnitt liegt immerhin bei 150 Hektar.

Darüber hinaus sei die Pflege der Naturschutzgebiete häufig ungenügend: Nur für 60% der Gebiete gebe es überhaupt Pflege- und Entwicklungspläne, die häufig aktualisierungsbedürftig seien und oft nicht oder nur unvollständig umgesetzt würden.

"Im Bereich der Ausweisung und Verbesserung von Naturschutzgebieten haben wir großen Nachholbedarf, um unseren nationalen und internationalen Verpflichtungen zum Schutz der Biodiversität nachzukommen", fasst Brigitte Dahlbender zusammen, "insbesondere in den Natura-2000-Gebieten ist noch viel zu tun. Aber auch der landesweite Biotopverbund wird ohne eine Ausweitung der Naturschutzgebiete seine Wirkung nicht entfalten können."


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Quelle:
Presseinformation, 24.02.2012
Herausgeber:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)
Landesverband Baden-Württemberg e.V.
Marienstraße 28, 70178 Stuttgart
Tel.: 0711 620306-17, Fax: 0711 620306-77
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veröffentlicht im Schattenblick zum 26. Februar 2012