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LESERBRIEFE/005: Zu "Fragen anläßlich des Aufrufs der Stiftung Ethecon zum BP-Boykott" (Peter Klemm)


Zum LESERBRIEF/003 von László Maráz, Koordination Plattform "Nachhaltige Biomasse"


Bezug: Schattenblick-Artikel
Fragen anläßlich des Aufrufs der Stiftung Ethecon zum BP-Boykott (SB)

unter: UMWELT -> MEINUNGEN -> LAIRE/130


Leserbrief:

Dienstag, 22. Juni 2010 - 10:44 Uhr

Hallo,

wir brauchen keine "Änderung des Konsumverhaltens Einzelner", sondern eine Änderung der Machtverhältnisse in der Produktion, erst dann kann auch aus dem bewussten Konsumverhalten aller (!) überhaupt etwas werden.

Erst wenn der Profittrieb, immer mehr Energie zu Maximalprofit zu verkaufen, ein Ende hat, z.B. durch genossenschaftliche Produktion und Verteilung der Energie, kann eine bewusste Verbraucherpolitik greifen.

Askese ist keine erfolgreiche politische Zielsetzung im Raubtierkapitalismus. Armut ist erzwungene Askese, ist sie erfolgreich?

Bloße Orientierung auf ein anderes Verbraucherverhalten ohne eine Änderung im Produktions"verhalten" ist eine ohnmächtige Selbstbeschränkung.

Wer könnte die Manager bei BP sofort und mit Macht in die Schranken weisen? Einzig die organisierten Beschäftigten dort, weil sie in die Produktion eingreifen können.

Wer BP meiden will, soll es tun und die Profite anderer Verbrecher stärken.

Das ist ja das Dilemma der ethischen Konsumverzichtsorientierung. Aus der Zwickmühle gibt es keinen Ausweg.

Gruß
Peter


*


Quelle:
Leserbrief vom 22. Juni 2010


veröffentlicht im Schattenblick zum 26. Juni 2010