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LAIRE/050: Kritik an Klimamodellen meist nicht konstruktiv (SB)


Debatte über Klimafaktoren geht am Problem der Erderwärmung vorbei


In den USA, mehr noch also hierzulande, wird eine Debatte darüber geführt, ob der Mensch für den gegenwärtigen Klimawandel verantwortlich ist oder ob nicht vielmehr andere, natürliche Faktoren wesentlich einflußreicher sind. Die Kontroverse wird vor allem von den Skeptikern, die sich in der Minderzahl befinden, angestoßen. Es mangelt ihr allerdings in der Regel an der gebotenen Konstruktivität.

An dieser Stelle soll nicht die Frage behandelt werden, ob und in welchem Verhältnis Faktoren wie anthropogene Treibhausgase, Sonnenzyklen, Schwankungen der Erdbahn um die Sonne oder die Achsneigung des Erdkörpers Einfluß auf das Klima haben. Vielmehr stellt sich die Frage, was der Mensch tun kann, damit es zu keiner allgemeinen Erderwärmung kommt, die den Prognosen zufolge für zig Millionen Menschen den Tod durch Dürre, Überschwemmungen und andere Naturkatastrophen bringen wird. Sähen die Maßnahmen so verschieden aus, wenn nicht von Menschen verursachte Treibhausgase die Erderwärmung entscheidend beeinflußt hätten?

Falls Kohlendioxid, Methan und andere Treibhausgase überhaupt keinen Effekt hinsichtlich der globalen Erwärmung besäßen, machte es in der Tat keinen Sinn, ihre Emissionen zu reduzieren. Wenn sie aber ein relevanter Klimafaktor sind - und er müßte noch nicht einmal dominieren -, müßten die Menschen womöglich auch dann die Emissionen von Treibhausgasen verringern, wenn die Erde hauptsächlich durch Veränderungen in der Sonne aufgeheizt würde. Jedenfalls sollte die Alternative nicht darin bestehen zu sagen, okay, gegen Sonnenflecken kann man nichts machen, sie sind Schicksal. Wären es gegenüber solch einer fatalistischen Einstellung nicht nützlicher, alles zu unternehmen, um eine Erderwärmung abzuwenden, gegebenenfalls auch durch CO2-Einsparungen?

Hier soll nicht gegen den Versuch einer exakten wissenschaftlichen Analyse der relevanten Klimafaktoren gesprochen werden. Sie ist eine unabdingbare Voraussetzung, um überhaupt etwas zu machen. Die Frage ist wissenschaftlich und politisch wichtig, was die Erderwärmung bewirkt. Solange jedoch Unsicherheiten hinsichtlich der Relevanz der Faktoren bestehen, sich die Erde aber offensichtlich aufheizt, wie aus Klimastatistiken abzulesen ist, dann wäre es sinnvoll, mit naheliegenden Gegenmaßnahmen anzufangen - aber natürlich ohne zu behaupten, daß das Problem des Klimawandels damit schon erledigt sei.

Einige "Klima-Skeptiker" hingegen neigen dazu, lediglich Ungereimtheiten oder Offenlassungen in den Modellen der "Klima-Apologeten", die vom anthropogenen Treibhauseffekt ausgehen, zu benennen und es dann dabei zu belassen, als stünde die Menschheit nicht vor dem Problem des Klimawandels. Einige verdrehen oder ignorieren sogar die statistischen Grundlagen des Nachweises, daß seit Beginn der Indstriealisierung und der vermehrten CO2-Emissionen die globale Durchschnittstemperatur stetig gestiegen ist.

21. September 2007