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STANDPUNKT/231: Kostenexplosion bei der Elbvertiefung - Projekt ökologisch & ökonomisch unsinnig (BUND HH)


BUND-Landesverband Hamburg e. V. - 29. Februar 2012

Kostenexplosion bei der Elbvertiefung - Projekt ökologisch und ökonomisch unsinnig


Der BUND Hamburg sieht sich nach den neuesten Veröffentlichungen der Hamburg Port Authority (HPA) in seiner Auffassung bestätigt, dass die geplante Elbvertiefung nicht nur ökologisch hochproblematisch, sondern auch volkswirtschaftlich unsinnig ist. Die Kosten für die Elbvertiefung würden sich nach den amtlichen Zahlen auf über eine halbe Milliarde Euro belaufen. Noch nicht beziffert sind die Kosten für zusätzliche Kompensationsmaßnahmen und die Zahlungen an den Obstbau in Niedersachsen. Der BUND Hamburg geht mittlerweile von Gesamtkosten in Höhe von über 600 Mio. Euro aus.

In die Betrachtung der Gesamtkosten müssten nach Auffassung des BUND Hamburg auch die steigenden Kosten für die nötige Unterhaltungsbaggerung einfließen. Die nächste Elbvertiefung würde den jährlich zu leistenden Unterhaltungsaufwand deutlich vergrößern, hier ist mit einer Kostensteigerung von 10 - 20 % zu rechnen. Die Kosten an der Tideelbe, um die Fahrrinne für den Hamburger Hafen freizuhalten, belaufen sich derzeit bereits zwischen 80 und 100 Mio. Euro pro Jahr.

"Flussvertiefungen haben ihre ökologischen Grenzen, diese sind an der Tideelbe deutlich erreicht. Noch wäre Zeit, das unsinnige Projekt Elbvertiefung abzublasen. Eine objektive Überprüfung der Zahlen und der Alternativen hat bislang nicht stattgefunden, stattdessen wird die Debatte überlagert von Standorthysterie und föderaler Kleinstaaterei", so Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg.


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Quelle:
Presseinformation, 29.02.2012
Herausgeber:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.
BUND-Landesverband Hamburg
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veröffentlicht im Schattenblick zum 1. März 2012