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STANDPUNKT/325: BUND zum Waldzustandsbericht 2012 (BUND BW)


BUND Landesverband Baden-Württemberg - 21. November 2012

Waldzustandsbericht Baden-Württemberg 2012:
BUND fordert Taten statt Klagen

Dem Wald geht es schlecht - aber nicht nur das Klima ist schuld daran



Stuttgart. Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), Landesverband Baden-Württemberg, hat den heute von Naturschutzminister Alexander Bonde vorgelegten Waldzustandsbericht 2012 analysiert. Der BUND kritisiert, dass die Landesregierung alle Jahre wieder den schlechten Gesundheitszustand unserer Wälder lautstark beklagt, aber viel zu wenige Taten folgen lässt. "Konsequentes Handeln auf allen Ebenen statt Jammern", fordert BUND-Landesvorsitzende Dr. Brigitte Dahlbender, "nur so können wir dem Wald wirklich helfen."

"Das Schadniveau hat 2012 wieder einen sehr hohen Wert erreicht", erläutert Dahlbender, "besonders betroffen macht uns, dass der Anteil deutlich geschädigter Waldflächen weiter gestiegen und ein starker Rückgang der ungeschädigten Waldflächen zu verzeichnen ist. Große Sorgenkinder der Forstwirtschaft, so zeigt der Waldzustandsbericht, sind nach wie vor insbesondere Eiche, Buche, Fichte und Esche."

Viel zu tun gibt es auch bezüglich der Luftreinhaltung. "Noch immer werden zu viele Säuren und Stickstoffverbindungen in die Wälder und Waldböden eingetragen", so Dahlbender. Bäume, aber auch die gesamten Waldökosysteme leiden unter übersäuerten Böden und Nährstoffauswaschungen wie Kalium. Sie sind deshalb anfälliger für Krankheiten und labiler bei extremen Wetterereignissen.

Der BUND ist überzeugt, dass Kalkungen von Wäldern nicht die Lösung sind, denn sie sind zu kurz gedacht und behandeln nur das Symptom der Versauerung, nicht aber die Ursachen. Diese finden sich bei Industrie, Gewerbe und Verkehr, die nach wie vor viel zu hohe Emissionswerte einhalten dürfen, sowie in der industrialisierten Landwirtschaft. Landwirtschaftliche Emissionen tragen in erheblichem Maße zur Versauerung der Böden, Eutrophierung von Gewässern und zum Klimawandel bei. "Erfolge für einen gesunden Wald sind nur dann möglich", so Dahlbender, "wenn neben forstökologischen Maßnahmen die ökologische Landwirtschaft und umweltfreundliche Mobilität vorangetrieben werden und umweltschädliche Emissionen aus Industrie und Gewerbe erheblich verringert werden."

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Quelle:
Presseinformation, 21.11.2012
Herausgeber:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)
Landesverband Baden-Württemberg e.V.
Marienstraße 28, 70178 Stuttgart
Tel.: 0711 620306-17, Fax: 0711 620306-77
E-Mail: presse.bawue@bund.net
Internet: www.bund.net/bawue


veröffentlicht im Schattenblick zum 22. November 2012