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STANDPUNKT/337: BBU fordert Verbot von Fracking ohne Wenn und Aber (BBU)


Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e.V. - Bonn, 20. Dezember 2012

BBU fordert Verbot von Fracking ohne Wenn und Aber - Bundestagsfraktionen müssen jetzt Farbe bekennen



(Bonn, Berlin, 20.12.2012) Zur anhaltenden Debatte über die Anträge zur Förderung von Erdgas aus unkonventionellen Lagerstätten, über die Bundestag und Bundesrat in der letzten Woche abgestimmt haben, nimmt jetzt der BBU Stellung. Der BBU fordert ein klares Verbot von Fracking und den Widerruf bisheriger Aufsuchungserlaubnisse, soweit mit ihnen Fracking vorbereitet werden soll. Diese Forderungen der Umweltbewegung hat bisher nur die LINKE aufgegriffen und als Antrag in den Bundestag eingebracht.

CDU/CSU und FDP hatten im Bundestag jegliche Änderung des geltenden Rechts abgelehnt. Für den BBU ist dieses Verhalten angesichts der bekannten Gefahren der Fracking-Technologie unverantwortlich.

Aber auch das Verhalten von SPD und Grünen wird vom BBU kritisiert. Oliver Kalusch vom Geschäftsführenden Vorstand des BBU erklärt hierzu: "Wenn sich die Bundestagsfraktionen von SPD und Grünen bei der Abstimmung über ein nationales Fracking-Verbot und über eine Initiative für ein europaweites Verbot lediglich enthalten, fallen sie der Umweltbewegung in den Rücken. Und wenn, wie beim Antrag der Grünen, Frackfluide mit geringem Gefährdungspotential und Entscheidungskriterien für die Genehmigungsfähigkeit der Fracking-Technologie entwickelt werden sollen, ist dies nicht akzeptabel. Denn hiermit sollen die Rahmenbedingungen für Fracking-Genehmigungen geschaffen werden. Dies ist das Einfallstor, auf dass die großen Energiekonzerne warten, um ihre Pläne zur Erdgasausbeutung mittels Fracking durchsetzen zu können."

Der BBU betont, dass auch die Risiken eines "Grünen Frackings" nicht kontrollierbar oder beherrschbar sind. Unabhängig davon, wie die Frackflüssigkeit zusammengesetzt ist, kann es aufgrund der Beeinträchtigung des Untergrunds zur Migration von wassergefährdenden oder radioaktiven Stoffen in das Grundwasser kommen. Ereignisse wie Explosionen, die kilometerweite Auswirkungen haben können oder Erdbeben sind nicht auszuschließen. Der BBU stellt sich daher hinter die Forderung eines klaren und festen Neins zu Fracking in jeder Form - egal ob mit oder ohne Umweltverträglichkeitsprüfung.

Oliver Kalusch appelliert deshalb an die Bundestagsfraktionen: "Es ist an der Zeit, endlich Farbe zu bekennen. Das widersprüchliche Verhalten einzelner Parteien und Abgeordneter, angeblich gegen Fracking zu sein, sich im Bundestag jedoch anders zu verhalten, muss ein Ende haben. Wir fordern die Bundestagsfraktionen auf, einen gemeinsamen Antrag für ein Fracking-Verbot ohne Wenn und Aber in den Bundestag einzubringen und zu verabschieden."

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Quelle:
BBU-Pressemitteilung, 20.12.2012
Herausgeber:
Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e.V.
Prinz-Albert-Str. 55, 53113 Bonn
Tel. 0228/21 40 32, Fax.: 0228/21 40 33
Internet: www.bbu-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 22. Dezember 2012