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STANDPUNKT/1003: Effizienz = Effizienz, oder eine Frage der Perspektive? (idw)


HSBA Hamburg School of Business Administration - 26.04.2018

Man kann es in der Energie- und Klimapolitik auch anders machen - Antrittsvorlesung Prof. Müller


Geht die derzeitige Energie- und Klimapolitik zu wenig auf die spezifischen Anforderungen relevanter Zielgruppen ein? Mit dieser Frage befasste sich Dr.-Ing. Nikolas Müller in seiner Antrittsvorlesung zum Thema "Effizienz = Effizienz, oder eine Frage der Perspektive?" als Professor für Real Estate Engineering and Management an der HSBA Hamburg School of Business Administration.

Die Politik verfolge das sinnvolle Ziel, einen möglichst hohen Anteil an Primärenergie einzusparen, um die Treibhausgase in der Atmosphäre zu reduzieren. Problematisch daran sei, dass die Erreichung des Ziels von unterschiedlichen Akteuren abhänge. Ein Eigentümer zum Beispiel verfolge unter ökonomischen Prämissen vor allem Renditeziele, ein Mieter strebe immer ein gutes Kosten-Nutzen-Verhältnis an. Die Komplexität in diesem Entscheidungsfeld sei weit größer, als es die politische Diskussion derzeit vermuten lasse.

In der Antrittsvorlesung wurde kritisch diskutiert, ob die staatlichen Instrumente zur Erreichung der Energie- und Klimaziele - etwa der Energieeinsparungsverordnung - die einzige Möglichkeit seien, Treibhausgase zu reduzieren. Müller kommt zu der Einschätzung: "Man kann es anders machen, wenn man die Instrumente der Klimapolitik aus den jeweiligen Anforderungen relevanter Stakeholder ableitet." Er stellte alternative Strategieansätze vor, die es ermöglichen, die Interessen der an der Energiewende beteiligten Stakeholder aus der Immobilienwirtschaft in der politischen Steuerung zu berücksichtigen. So könnten nach Einschätzung von Professor Müller die sinnvollen staatlichen Ziele in der Energie- und Klimapolitik auf anderem Weg und vor allem effektiver erreicht werden.


Prof. Dr.-Ing. Architekt Nikolas Müller studierte Architektur an der TU Darmstadt, der TU Delft und der ETH Zürich sowie Bauprozessmanagement an der TU Eindhoven. Nach dem Studium war er als Consultant sowie als Geschäftsführer eines Architekturbüros tätig. Seine sozialwissenschaftliche Promotion über die gesellschaftliche Konstruktion von Städ-ten schloss er im Jahr 2015 an der TU Berlin ab. Vor seiner Berufung an die HSBA arbeitete er als Post-Doc im Fachgebiet Immobilienwirtschaft und Baubetriebswirtschaftslehre der TU Darmstadt. An der HSBA Hamburg School of Business Administration leitet Müller den Master-Studiengang "Real Estate & Leadership" (MSc), der von der in Hamburg ansässigen Real Estate and Leadership Foundation e.V. initiiert und unterstützt wird. Der Studiengang startete zum Wintersemester 2018 und richtet sich als interdisziplinäres, praxis- und forschungsbezogenes Studienangebot an Bachelor-Absolventen aus den Bereichen Bauingenieurwesen und Gebäudetechnik, Architektur und Stadtplanung sowie Wirtschaftswissenschaften.

Seine Forschungsschwerpunkte sind:

  • Wechselwirkungen zwischen der Energie- und Klimapolitik und der Immobilienwirtschaft
  • Nachhaltige Entwicklung der gebauten Umwelt (Stadtentwicklung / Stadtsoziologie)
  • Nutzerorientierte Planung und Entwicklung von Gebäuden
  • Digitalisierung in der Immobilienwirtschaft und Entwicklung disruptiver Geschäftsmodelle

Die gesamte Pressemitteilung erhalten Sie unter:
http://idw-online.de/de/news693358
Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution1395

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
HSBA Hamburg School of Business Administration, Karin Rose, 26.04.2018
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 1. Mai 2018

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