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STELLUNGNAHME/039: Atomgesetz ein Schritt in die richtige Richtung (BUND ST)


BUND Landesverband Sachsen-Anhalt e.V. - 10. Juni 2011

Schritt in die richtige Richtung

Atomgesetz der Schwarz - gelben Bundesregierung zeigt in die richtige Richtung / Aber: Sichere Endlagerung von Atommüll weltweit nach wie vor nicht möglich / BUND e.V. kritisiert zögerlichen Ausstieg und das unnötige Risiko dem die Bevölkerung nach wie vor ausgesetzt ist


Magdeburg, 2011-06-10: Kein historischer Erfolg und schon gar nicht für den Umweltminister der Atompartei CDU, aber ein längst überfälliger Schritt in die richtige Richtung, so kommentiert der BUND Sachsen - Anhalt e.V. die Novelle des Atomgesetzes. "Was jetzt neben kürzeren Laufzeiten vor allem fehlt", so Oliver Wendenkampf, Geschäftsführer des BUND Sachsen - Anhalt e.V. in Sachsen - Anhalt", sind die schnellstmögliche Beräumung der unsicheren Atomaltlasten ASSE und ERAMorsleben und die bundesweit offene Suche nach einem sicheren Endlagerstandort, das sofortige Inkraftsetzen des atomtechnischen Regelwerkes und konsequentes Engagement bei dem Einstieg in die Nutzung der regenerativen Energieen.

Gleichwohl wertet Wendenkampf die Tatsache, dass sich offenbar auch CDU und FDP den Tatsachen nicht verschließen können und eine 180 Grad wende in Ihrer Atompolitik vollzogen haben, als einen klaren Sieg der Anti-Atom-Bewegung in Deutschland", so Oliver Wendenkampf, "Nun geht es darum, darauf zu achten", so Wendenkampf weiter, "das es bei diesem Atomgesetz auch bleibt und nicht einer wiederholte Kehrwende alle Hoffnungen auf eine Energieversorgung jenseits der Hochrisikotechnologie "Atomkraft" zunichte macht". Die Willfährigkeit, mit der sich in der Vergangenheit gerade CDU und FDP zu den Erfüllungsgehilfen der AKW-Betreiber gemacht haben, lässt diese Sorge durchaus realistisch erscheinen.

Und das CDU und FDP nicht wirklich verstanden haben, warum ein Ausstieg aus der Atomenergie dringend geboten ist, zeigt das "Ausstiegszenario" von Schwarz/gelb. Kraftwerke, die ein für alle Mal abgeschaltet werden sollen, weil das Risiko für Menschen und Umwelt unkalkulierbar ist und jederzeit eintreten kann noch mehr als 10 Jahre weiter zu betreiben, hat mit realistischer Risikoabschätzung nichts zu tun und stellt vielmehr ein Zugeständnis an die großen Energiekonzerne dar. Auch mit dem jetzt beschlossenen Ausstieg aus der Atom- energienutzung fallen bis 2022 noch große Mengen strahlenden Mülls an, für den es nach wie vor keine sichere Deponie gibt und nach wie vor muss die Bevölkerung mit der begründeten Angst eines Super-GAU (auch im dicht besiedelten Deutschland) leben.

http://www.bund.net/fileadmin/bundnet/pdfs/ueber_uns/Hubert_Weiger/20110608_BUND_Stellungnahme_Novelle_Atomgesetz.pdf


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Quelle:
Presseinformation, 10.06.2011
Herausgeber:
Bund für Umwelt- und Naturschutz e.V.
BUND Sachsen-Anhalt e.V.
Olvenstedter Str. 10, 39108 Magdeburg
Tel: 0391/630 780, Fax: 0391/630 78 29
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veröffentlicht im Schattenblick zum 16. Juni 2011