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INTERVIEW/144: Wohnstube Meer - Seltene Erden, seltener Mensch ..., Lisa Rave im Gespräch (SB)


"Ein anderes Meer ist möglich!"

Zur Konferenz "über die Grenzen des Blauen Wachstums und die Zukunft der Meere" eines breiten zivilgesellschaftlichen Bündnisses, vom 15. - 17. Mai 2014 im Konsul-Hackfeld-Haus in Bremen

Filmerin Lisa Rave über Verantwortung im Umgang mit der unbelebten Materie, den Versuch, über die Kunst einen Zugang zur Welt indigener Menschen zu finden, und warum die Ehrfurcht verschwinden muß, damit ein Rohstoff entsteht



Bei der Organisation des Treffens "Ein anderes Meer ist möglich", das von einem breiten zivilgesellschaftlichen Bündnis [1] genutzt wurde, um den formulierten Anspruch "ein anderes Meer" mit Beispielen, Vorschlägen und Inhalten zu füllen [2], sei laut Anna-Katharina Wöbse auch immer wieder die Frage aufgetaucht, wie lassen sich diese Themen auch Menschen vermitteln, die die Problematik vielleicht noch nicht kennen oder auch nichts davon wissen wollen.

50er Jahre Lampe und nostalgisches Röhren-Fernsehgerät in einem Fernsehschrank - Foto: 2011 by Berit from Redhill/Surrey, UK [CC-BY-2.0 (http://creativecommons.org/licenses/by/2.0)], via Wikimedia Commons Der Bildschirm zeigt eine Unterwasserszene mit Fischen. - Foto: 2009 by Zarex [gemeinfrei] via Wikimedia Commons

Links: Fernsehen damals ...
Seit Beginn des multimedialen Zeitalters bringt Europium neben anderen Metallen wie Yttrium, Vanadium, Zink, Cadmium und Silber Farbe ins Fernsehen.
Foto: 2011 by Berit from Redhill/Surrey, UK [CC-BY-2.0 (http://creativecommons.org/licenses/by/2.0)], via Wikimedia Commons
Rechts: ... und heute.
Flachbildschirme werben mit Paradiesen, die zum Tode verurteilt sind, damit weiterhin Flachbildschirme produziert werden können, auf denen Paradiese zu sehen sind.
Foto: 2009 by Zarex [gemeinfrei] via Wikimedia Commons

Neben guten Beispielen in den einzelnen Präsentationen, auf grafischen, fototechnischen oder filmischen Wegen den schwerverdaulichen Status Quo aus Fakten, Zahlen und Umweltfolgen eines von der EU angestrebten blauen Wachstums in mehr oder weniger schmackhafte, besser verdauliche oder erst recht schwer zu schluckende Auf- und Zubereitungen umzuarbeiten, hatten die Veranstalter auch zwei Filmeamacherinnen "an Bord" geholt, die mit ihren Werken bereits eine größere Öffentlichkeit erreicht haben. Eine der beiden war Sarah Zierul, eine vielfach ausgezeichnete Buchautorin und Fernseh-Journalistin (u.a. Axel-Springer-Preis für junge Journalisten, Medienpreis der Deutschen Umwelthilfe, Hauptpreis Ekotopfilm-Festival Slowakei), die Ausschnitte ihres bereits 2009 bei Arte und im WDR gesendeten Films "Wem gehört das Meer? Wettlauf um die letzten Rohstoffe", zeigte. Darin wird das Zusammenspiel von Politik- und Wirtschaftsinteressen vorgestellt und neben umweltrelevanten wie politischen und zivilgesellschaftlichen Folgen des Tiefseebergbaus auch gezeigt, welch ein Schatz an vielleicht noch nicht entdeckten Werten mitsamt der Artenvielfalt und der Meeresumwelt, die sie hervorgebracht hat, verloren gehen würde. Der Film plädiert an die Einsicht und die Vernunft des westlichen Menschen, die sich im wesentlichen aus dessen profitorientierten Vorstellungen und der Berechnung von Verlust und Gewinn generieren. Denn letztlich geht es auch hier um Werte und Schätze, die ein "anderes", sprich, ein in seinem ursprünglichen Zustand belassenes Meer auch für uns noch bereithalten könnte.

Foto: © 2014 by Schattenblick

Sarah Zierul und Anna-Katharina Wöbse
Foto: © 2014 by Schattenblick

Wie aber läßt sich der westlich zivilisierten Welt vermitteln, daß ein "anderes Meer" für einige marginale, dem Meer verbundene Gesellschaften oder Völker möglicherweise auch eine für die eigene "Einsicht und Vernunft" nicht nachvollziehbare Bedeutung besitzt, und die einen Umgang mit dem Meer pflegen, für den auch positiv besetzte, zivilisatorische Begriffe wie Ressourceneffizienz, Nachhaltigkeit, umweltschonendes Verhalten oder andere mehr nicht hinreichen?

Wohlwissend, daß dies für eine Vertreterin ihres Kulturkreises eine Frage ist, auf die man sich bestenfalls tastend zubewegen kann, hat sich Lisa Rave, die zweite vom Bündnis geladene Künstlerin, für den fünften Teil der Veranstaltung "Maritimer Raubbau in Kunst und Medien", in ihrem essayistischen Film "Europium" unter anderem auch dieser Aufgabe gestellt, wobei sie zwischen symbolischen Werten und der Funktion von Gegenständen aus den beiden Kulturkreisen Verbindungen sucht und herstellt, die dem flüchtigen Betrachter nicht sofort ins Auge fallen.

Eine Fachjury des Bremer Filmbüros für den Videokunst Förderpreis Bremen hatte bereits das Konzept der Berliner Künstlerin Ende 2012 prämiert. Anliegen dieses Preises ist, daß die damit ausgezeichnete Filmidee finanziert und im Laufe des folgenden Jahres realisiert werden kann. Die auf diese Weise entstandene filmische Montage setzt Bilder von paradiesischen Südseestränden, Flatscreens, Kameradisplays, Handys und fluoreszierenden Stoffen neben historische, kolonialistische Filmaufnahmen von indigenen Riten und Tänzen, geometrische Überlegungen und Äußerungen von Reedern oder Wissenschaftlern bei ihrer Arbeit. Das wirft vor allem Fragen auf.

Damit beginnend, daß in einem Werbekatalog für moderne Flachbildschirmgeräte geblättert wird, in dem elegante Wohnungen mit sparsamen, stylischen Einrichtungen gezeigt werden, in deren Mittelpunkt magische Flachbildfernseher stehen, deren dreidimensionale Bildqualität Südseeszenarien in den Wohnraum hineinwachsen läßt, erzählt der Film von den ersten Bildern an die Geschichte des Seltenen Erden-Stoffes "Europium". Abgesehen davon, daß es diesen speziellen Bildschirmen ihre Farbbrillanz verleiht, gehört Europium auch neben anderen Seltenen Erden, aber auch neben Gold, Silber und Kupfer zu den Elementen, die man in bestimmten mineralischen Strukturen in der Tiefsee findet und die bei der Jagd nach limitierten Rohstoffen für einige Meeresbergbau-Unternehmen bereits Objekte der Begierde sind. Eine potentielle Fundstelle, die bereits teilweise exploriert wurde, ist die Bismarcksee, ein kleines Randmeer im Pazifischen Ozean, das zu Papua-Neuguinea gehört. Der Name Bismarcksee ist ein Relikt aus jener Zeit, als das Gebiet noch eine deutsche Südsee-Kolonie war und Deutsch-Guinea hieß. Aus unerfindlichen Gründen ist der Name Bismarck geblieben, trotz der nicht gerade rühmlichen Geschichte seiner Namensgeber.

So sollen die damaligen Kolonialherren 1883 versucht haben, sich mit gefälschtem Muschelgeld Zugang zu den "Kolonialwaren" dieser Südseeregion zu verschaffen, ohne Verständnis dafür, daß der eigentliche Wert dieser Muschelketten kein Tausch- oder Zahlenwert, sondern ein nicht zu ersetzender, ideeller Wert war. Der damalige "Falschgeld-Skandal" bekommt durch die parallel geschilderte Bedeutung des Elements Europium für die Herstellung fälschungssicherer Euro-Scheine scheinbar eine symbolische Verbindung, die zunächst sehr konstruiert wirkt, durch die Inszenierung der weiteren Bilder und symbolischen Zusammenhänge jedoch immer plausibler scheint. Von den Muscheln wird eine Verbindung zur Nautilusmuschel gezogen, die das Logo des ersten Meeresbergbau-Unternehmens schmückt, das die Erlaubnis bekommen hat, den Meeresboden vor Papua-Neuguinea aufzusuchen und ab 2015 mit der Förderung dieser Bodenschätze zu beginnen. Muscheln werden darüber hinaus bei der Aufsuchung verwendet, denn in ihren Schalen haben sie Mineralstoffe aus ihrer Umwelt akkumuliert, die den Forschern Aufschluß darüber geben, welche Stoffe in ihrem Nahrungsangebot, also in ihrem unmittelbaren Meeresumfeld zu finden sind. Das ist schließlich das Gebiet in der Tiefsee, aus dem diese Stoffe durch die Förderfirma und, wie es im O-Ton des Films heißt, mit schweren Maschinen in 1.600 Metern Wassertiefe chirurgisch aus dem Seeboden herausoperiert werden müssen, 6.000 Tonnen täglich über fünf Jahre.

Eine lebende Nautilusmuschel in einem Aquarium - Foto: 2007 by J. Baecker [gemeinfrei], via Wikimedia Commons

Nautilusmuschel - Was geschieht mit dem zur Familie der Perlboote gehörenden Pazifikbewohner, wenn Nautilus in der Bismarcksee nach Bodenschätzen schürft?
Foto: 2007 by J. Baecker [gemeinfrei], via Wikimedia Commons

Was das im einzelnen für den Seeboden und die Natur an Zerstörung bedeutet, führt der Film nicht genauer aus. Im Grunde läßt jede Szene eine für den Betrachter eigene Deutung zu, je nachdem, aus welchem Kulturkreis er kommt und welchen Standpunkt er für sich bereits eingenommen hat. Deshalb bleibt die Aussage des Films für den ausschließlichen Konsumenten - wie bereits vereinzelt in Kritiken angemerkt wurde - "verworren" und voller "eigenartiger Zusammenhänge". Die "Kritik am Umgang mit der Natur und der dortigen Bevölkerung" bleibe darin "sehr zurückhaltend", schaffe es aber, den Zuschauer "unaufdringlich zum Nachdenken anzuregen", wurde von anderer Seite wohlwollend bemängelt.

Die letzten Szenen zeigen, daß es der Autorin allerdings vielleicht auch weniger darum geht, den geplanten Raub an Rohstoffen und die damit einkalkulierte Zerstörung der Meeresumwelt anzuprangern, als in der überspitzten Darstellung den westlichen Konsum und alle zivilisatorischen Notwendigkeiten wie Flachbildschirme, Fernseher, Smartphones und Digitalkameras nicht nur über ihre Inhaltsstoffe in Frage zu stellen.

Spontane Wortmeldung nach dem Film - Foto: © 2014 by Schattenblick

Wir brauchen keine Rohstoffe - bitte, laßt den Bergbau in der Tiefsee sein.
Rosa Koian von der Bismarck Ramu Group
Foto: © 2014 by Schattenblick

Rosa Koian aus Papua-Neuguinea, die sich im Anschluß an die Vorführung im Namen ihrer Initiative der Bismarck Ramu Group zu Wort meldete, sah in diesem essayistischen Filmwerk ihre eigenen Argumente in Bilder übertragen, wofür sie sich bedankte. Die meisten Menschen in Papua-Neuguinea wären auf die Errungenschaften der Zivilisation überhaupt nicht erpicht. Während das Meer für den westlichen Menschen nur "salziges Wasser und das Medium begehrter Ressourcen" ist, haben die Menschen in Papua-Neuguinea einen Zugang zum Meer, aus dem sie ihre gesamte Lebensqualität und spirituelle Heilung schöpfen.

Sie möchte ihren Gefühlen durch die Worte der Dichterin Dr. Karlo Mila-Schaaf Ausdruck verleihen, meinte Maureen Penjueli, Koordinatorin des Pacific Network on Globalisation (PANG) aus Fidschi, und verlas zur Würdigung des Gesamtwerks von Lisa Rave zwei Gedichte [3], die möglicherweise unbeabsichtigt zwei wesentliche Aspekte der filmischen Szenen wiedergeben. So schildert das erste Gedicht den Traum von einem unzerstörten Paradies ...

"Oceania / is her name / goddess of water [...] she is the dream / of slate blue clean / sea turtles for memory / sea horses for change / on grey washing days I dream her. (Mila, 2008, p. 70)
[Ozeania / ihr Name / Göttin aus Wasser [...] ein Traum / aus schieferblauer Reinheit / Meeresschildkröten symbolisieren die Erinnerung / Seepferdchen die Veränderung / an grauen Tagen / träum ich davon. - Übersetzung SB-Redaktion]
Maureen Penjueli (PANG) würdigte die Arbeit von Lisa Rave mit Gedichten von Karlo Mila-Schaaf [3] - Foto: © 2014 by Schattenblick

We are reminded in the most brutal way ...
Erst wenn die Zerstörung unübersehbar wird, erkennt man, daß alles miteinander verbunden ist.
Foto: © 2014 by Schattenblick

Das zweite enthält unter anderem die Mahnung, daß vielleicht mehr Zusammenhänge und Verbindungen zwischen Dingen, Menschen und Völkern bestehen, als wir uns vorstellen können. Darüber hinaus erinnern die Worte der Poetin auch daran, daß der Raubbau der Erde sich nicht nur auf das Meer beschränkt ...

We are reminded
in the most brutal way
that we are all connected.
We are reminded
in the most brutal way
that our relationship
with the ocean
is never
on our
own terms.
We are reminded
in the most brutal way
why dominion over nature
was never a part
of our epistemology.
We are reminded
in the most brutal way
why we know ourselves to be
simply a part
of a sacred continuum
[...]
We are reminded
in the most brutal way
why long before
Christ arrived
on these shores
we have always been
a poeple of spirit
a people of faith. (Mila, 2008)
[Auf brutalste Weise werden wir daran erinnert, daß alles miteinander verbunden ist. // Auf brutalste Weise werden wir daran erinnert, daß unsere Beziehung zum Meer sich nie nach unseren Bedürfnissen richtet. // Auf brutalste Weise werden wir daran erinnert, warum die Herrschaft über die Natur nie ein Teil unserer Philosophie war. // Auf brutalste Weise werden wir daran erinnert, warum wir uns selbst immer nur als einen Teil eines heiligen Kontinuums (nur übersetzt, nicht zitiert: aus heiligen Bezügen verstehen, in dem selbst das Meer lebendig ist, in dem sich selbst die Nachtvögel tastend bewegen, in dem selbst die Felsen eine Seele besitzen, in dem selbst die blutroten Wellen wissen, warum sie rot sind. // Auf die brutalste Weise werden wir daran erinnert, daß das Gleichgewicht des Lebens dazwischen heilig, va tapuia ist, endlos miteinander verbunden ist, Distanzen, Raum, Zeit, Art, Leben und Tod überbrückend.) // Auf brutalste Weise werden wir daran erinnert, warum wir schon lange, bevor Christus seinen Fuß auf diese Strände setzte, ein Volk mit einer Seele, ein Volk des Glaubens waren. - Übersetzung SB-Redaktion [3]]

Im Anschluß an die Vorführung ergab sich für den Schattenblick die Gelegenheit zu einem Gespräch mit der Filmemacherin Lisa Rave, in der sie ihr Konzept zum Film erläuterte und warum es ihr wichtig ist, hinter die Dinge zu blicken ...

Schattenblick (SB): Es ist dir bei deinem Film gelungen, Forscher von der Bremer Jacobs Universität und potentielle Tiefsee-Explorateure aus der Bremer Reederei Harren & Partner, die sich Medien gegenüber normalerweise sehr bedeckt halten, was ihre Projekte betrifft, dazu zu bringen, sich hier recht freimütig über ihre Vorhaben vor der Kamera zu äußern. Dazu sagtest du im Gespräch mit Anna Katharina Wöbse auf dem Podium, deine Neugier habe dir die Türen geöffnet, aber auch viele Fragen unbeantwortet gelassen und du würdest mit deinem "Essayfilm" versuchen, die offenen Fragen wertfrei an das Publikum weiterzugeben, damit sich jeder eigene Gedanken machen kann. Was hat dich denn selbst auf den Gedanken gebracht, in dieser Richtung neugierig zu werden?

Lisa Rave (LR): Im Grunde genommen ging es natürlich auch um meine eigene Verantwortung an diesem gesamten Kreislauf vom Rohstoff bis zur Nutzung des Produkts. Das ist natürlich nicht ganz wertfrei, wobei vieles offenbleibt. Der Film ist bewußt kein Propaganda-Film geworden, der etwas verurteilt, sondern er schaut sich bestimmte Aspekte der gesamten Thematik an. Eigentlich hat es damit angefangen, daß ich darüber nachgedacht habe: Wo stehe ich gesellschaftlich, inwieweit bin ich auf bestimmte Dinge für meine Arbeit angewiesen, die gesamte Kamera- und Wiedergabetechnik gewissermaßen, und mir dann Gedanken darüber gemacht habe: Wo kommen diese Dinge eigentlich her, wo kommt die Technik her, und welche Geschichten verbergen sich dahinter? Das waren die ersten kleinen Schritte, mich damit zu beschäftigen. Eigentlich neige ich ohnehin dazu, mir auch im Alltag immer wieder die Frage zu stellen, welche Geschichten mit den gewöhnlichen Gegenständen, die ich täglich nutze, verbunden sind, und wo sie ursprünglich herkommen. Welche politischen Hintergründe sind daran gebunden oder an die Substanzen, die sich in diesen Objekten befinden. Und dem gehe ich dann auch nach ...

Das von Baggern abgebaute Phosphat wurde mit einer Schmalspurbahn abtransportiert, eine eigentümliche, unbelebte Mondlandschaft blieb übrig. - Foto: By Taken in 1908 by anonymous and uploaded by Remih [gemeinfrei], via Wikimedia Commons

Geschichte wiederholt sich?
Phosphatabbau in Nauru 1908
Foto: By Taken in 1908 by anonymous and uploaded by Remih [gemeinfrei], via Wikimedia Commons

SB: Also du bist praktisch von dem Display deiner Kamera auf Europium und von Europium auf dessen Abbau in der Tiefsee gekommen?

LR: In gewisser Weise schon. Der Auslöser war allerdings ein Artikel in der Süddeutschen Zeitung, in dem es um das Unternehmen Nautilus und um die Rohstoffgewinnung in der Tiefsee ging und besonders um den Abbau von Bodenschätzen in der Bismarcksee. [4]

Karstlandschaft im Inneren Naurus, des mit 10.000 Einwohnern neben Tuvalu drittkleinsten Inselstaats der Erde. - Foto: by U.S. Department of Energys Atmospheric Radiation Measurement (ARM) Program

Relikt des Phosphatabbaus
Nachdem die Phosphatschätze 1990 ausgebeutet waren, verarmten Nauru und seine Einwohner.
Foto: by U.S. Department of Energys Atmospheric Radiation Measurement (ARM) Program

Der Name des fraglichen Gebiets hat mich nachdenklich gemacht: Bismarcksee, wo liegt das eigentlich genau?, fragte ich mich. Und dann habe ich angefangen, zu recherchieren. Das war also im Grunde genommen ein Auslöser, zu schauen, welche regionalen und geschichtlichen Hintergründe mit diesem Gebiet verbunden sind. Dazu kam noch, daß auch mein eigener Urgroßonkel zu Kolonialzeiten als Kapitän ein Jahr lang in der Südsee war. Als Kind spielte ich häufig mit den großen Muscheln, die er von dort mitgebracht hatte.

Als weiterer Aspekt kam dazu, daß die Nautilusmuschel, also das Logo der Firma Nautilus, auch das Sinnbild des Goldenen Schnittes [5] darstellt, also das Sinnbild für den klassischen Bildaufbau.

SB: Und das ergab für dich wieder eine Verbindung, eine Rückkopplung zur Fotografie sozusagen?

LR: Genau, eine Verbindung zwischen dem Sinnbild der perfekten Harmonie aus der Natur, übertragen auf die Fotografie. Dazu kam dann bei der Frage und Recherche danach, was für Rohstoffe von Nautilus abgebaut werden sollen, die Feststellung, daß es neben Gold, Silber und Kupfer auch die Seltenen Erden sind. Und da gibt es eben ein besonderes Element unter den Seltenen Erden, das speziell für die Bildschirmdarstellung notwendig ist. Um also einen perfekten oder brillanten Bildaufbau zu verwirklichen, ist dieses Element Europium unverzichtbar.

Auf diese Weise haben sich für mich sehr viele Verknüpfungen ergeben, auch meine eigene Beteiligung daran, auf diese Technik angewiesen zu sein, und meine Rolle, mich selbst in diesem Fortschritt zu befinden und diesen aus dieser Position heraus zu beobachten.

Eine Nautilusmuschel im Längsschnitt zeigt die einzelnen während des Wachstums entstandenen Wohnkammern des Tiers - Foto: 2004 by Chris 73 [CC-BY-SA-3.0 unported (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.en)], via Wikimedia Commons

Auch ein Symbol für den harmonischen Bildaufbau, der goldene Schnitt.
Foto: 2004 by Chris 73 [CC-BY-SA-3.0 unported (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.en)], via Wikimedia Commons

SB: In deinem Film haben nicht nur die Nautilusmuschel, sondern überhaupt Muscheln eine zentrale Funktion. Neben der Nautilus als symbolträchtige Verkörperung der Rohstoffgewinnung und, wie du gerade erläutert hast, als Verbindung zur Fotografie, kommen auch Muscheln als Zahlungsmittel der indigenen Bevölkerung vor. Einige Bilder deines Films heben auch auf den Täuschungsversuch der Kolonialmächte ab, die industriell gefertigten Muscheln als "Falschgeld" einführten, um sich damit Vorteile und Zugang zum Handel mit den Indigenen zu verschaffen. Hattest du das Gefühl, die Geschichte wiederholt sich durch das, was jetzt passiert? Daß die indigene Bevölkerung erneut getäuscht wird, von einem neuen, ebenso kolonialistisch denkenden und agierenden Konglomerat aus Wirtschaft und Industrie, Politik und Entwicklungshilfe?

LR: Das ist ein interessanter Gedanke. In einem der Argumente, das der Reeder Heiko Felderhoff von der Bremer Reederei "Harren & Partner" im Film erwähnt, klingt diese post-kolonialistische Denkweise auch an, daß es natürlich auch darum ginge, der lokalen Bevölkerung zu helfen und zwar dadurch, daß wir dort Rohstoffe abbauen. "Wir tun etwas für die Einheimischen." Allerdings ohne sie zu fragen ...

Ich finde es auch sehr schwierig, darüber zu befinden, was für die Menschen dort tatsächlich eine Hilfe ist. Einerseits kann man sie nicht von der Modernisierung ausschließen, denn davon hängt ja auch ab, daß mehr Arbeitsplätze geschaffen werden, wodurch sie Geld und Möglichkeiten erhalten, selbst auch an die ganz moderne Technik ranzukommen. Andererseits ist damit aber auch die Aufgabe und der Verzicht, auf die traditionelle Art zu leben, verbunden. Ich würde es mir nicht herausnehmen zu behaupten, daß es falsch wäre, Arbeitsplätze zu generieren, es ist natürlich nur die Frage, welcher Preis dafür gezahlt wird.

Also das ist wirklich ein ganz heikles Thema, das sich mit einem Schwarzweiß-Schema nicht so einfach erfassen läßt.

Am 17. Mai 1885 bekam die Neuguinea-Kompagnie (Nachfolgerin des Neuguinea-Konsortium) den kaiserlichen 'Schutzbrief' für die Hoheitsrechte über Kaiser-Wilhelms-Land (Nordost-Neuguinea) und den Bismarck-Archipel übertragen - Grafik: Deutsches Koloniallexikon von 1920, Verlag von Quelle & Meyer, Leipzig, gemeinfrei

Kaiser-Wilhelms-Land wurde der nordöstliche Teil der Insel Neuguinea genannt.
Übersicht der Deutschen Besitzungen im Stillen Ozean bis 1919
Grafik: Deutsches Koloniallexikon von 1920, Verlag von Quelle & Meyer, Leipzig, gemeinfrei

SB: Siehst du dich als eine Art Chronistin, als jemand, der den Sachverhalt darstellt, ohne zu urteilen, aber auch selbst keine Antwort auf dieses Problem hat?

LR: Ich habe mich natürlich auch mit der Geschichte dieses Ortes beschäftigt und damit, daß sich die Europäer von Beginn an, von den ersten Berührungen mit den Naturvölkern dort, eigentlich in einer übergeordneten Position gefühlt haben. Und das gilt bis heute, wenn wir sagen: "Eure starke Beziehung zur Natur, von der ihr glaubt, daß sie eine Seele hat, können wir von unserer rationalen Perspektive nicht nachvollziehen." Doch daraus dann die Schlußfolgerung zu ziehen, die Menschen dort müßten sich zwangsläufig an unsere Kultur anpassen, ja, das ist schon mehr als herablassend.

Mir wurde mal in einem Interview die Frage gestellt, 'was eigentlich verschwinden muß, damit ein Rohstoff entstehen kann'. Die Antwort darauf lautete: Es muß eigentlich diese Ehrfurcht verschwinden oder dieser Respekt vor der Natur, damit ein Rohstoff entsteht. Diese Ehrfurcht steckt auch hinter dem Animismusgedanken, also hinter einer Weltsicht, in der man der belebten wie unbelebten Welt und allen Bestandteilen der Natur mit Achtung und Respekt begegnet, was einen ganz anderen Umgang mit den Dingen zur Folge hat.

Bildpunkte in einem vergrößerten Bildschirm. Europium(III)-dotiertes Yttrium-Vanadat (Eu+ YVO4) dient in Farb-Bildröhren als roter Leuchtstoff. - Foto: 2007 By Marcin Floryan (Self-photographed) [gemeinfrei], via Wikimedia Commons

Seele des Objektes?
Foto: 2007 By Marcin Floryan (Self-photographed) [gemeinfrei], via Wikimedia Commons

SB: Einer Beschreibung deines Films wurde die Eingangsfrage zugrunde gelegt: Was hat Magie und Spiritualismus mit einem profanen Alltagsgegenstand zu tun? Kommt dieser Gedanke, Magie und Spiritualität damit zu verbinden, von dir selbst?

LR: Ja, das kam von mir. Ich hatte es folgendermaßen formuliert, wenn ich es das mal vorlesen darf (schlägt ein "altmodisches" Notizenheft auf und findet die Stelle): "Man kann eigentlich sagen, auf den ersten Blick gibt es keine Verbindung zwischen dem Bildschirm und dem Spiritismus. Aber im Streben nach immer größerer Perfektion bei der Darstellung immer besserer Farbwiedergabe, und, ja, eigentlich dieser übersteigerten, übernatürlichen Darstellung von Wirklichkeit oder der Natur wird die Suche nach den Rohstoffen immer notwendiger."

Und zur Zeit rückt eben diese wunderschöne Tiefseewelt in den Fokus. Bermerkenswert daran zu beobachten fand ich, wie in der Werbung häufig paradiesische Bilder verwendet werden, um die Farbbrillanz der Monitore anzupreisen, also diese perfekte, leuchtende Farbkraft der Südsee, des blauen Wassers, vor dem Hintergrund, daß dieses Paradies in der Folge zerstört wird oder zumindest zu verschwinden droht. Denn wie es auch im Film heißt, wird von 6.000 Tonnen Material täglich gesprochen, die dort gefördert werden müssen und dann in den entsprechenden Geräten verarbeitet werden.

Dabei kam mir die vielleicht ein wenig spirituelle Frage: Ist nicht auch das, was daraus in den Displays entsteht, diese Bewegtbilder, in gewisser Weise etwas sehr Geisterhaftes?

SB: Etwas Gespenstisches?

LR: Ja, diese Art Vergangenes wieder zum Leben erwecken, ist ja durchaus etwas, was eigentlich auch durch den Animismus beschrieben wird, wenn es heißt, daß sich in den Objekten Geister, Vorfahren oder Ahnen befinden und dadurch in gewisser Weise unsichtbar animiert sind.

Aufgrund dieses Zusammenhangs habe ich am Anfang des Films diese Werbebilder von paradiesischen Ansichten gezeigt, die dann von gesprochenen Worten über den Animismus überlagert werden, daß in jedweder lebender oder toter Materie eine spirituelle Essenz enthalten ist.

SB: Würdest du sagen, daß der Ursprung von Rohstoffen in der Welt der Papua eine andere Bedeutung als in dem Extraktionsmodell der industrialisierten Welt hat?

Das chemische Element Europium, ein etwa 300 Gramm Stück, sublimiert (aus seiner mineralischen Verbindung verdampft und abgeschieden) in einer Glovebox mit Argon als Schutzgas verarbeitet. - Foto: 2006 By Alchemist-hp (www.pse-mendelejew.de) [CC-BY-SA-3.0-de (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/deed.en)], via Wikimedia Commons

Essenz oder Entfremdung?
Bis das extrahierte, reine Metall vorliegt, hat der mineralische Rohstoff einen aufwendigen und kostspieligen Aufbereitungsprozeß hinter sich.
Foto: 2006 By Alchemist-hp (www.pse-mendelejew.de) [CC-BY-SA-3.0-de (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/deed.en)], via Wikimedia Commons

LR: Ja, auch das. Also in der Kultur der Papua ging es eigentlich immer um den spirituellen Gehalt der Materie, also um die "Seele" der Objekte oder eher ihre Verknüpfung mit den Vorfahren, die den eigentlichen Wert dieser Dinge ausmacht.

SB: Und nicht um den analytischen Gehalt?

LR: Und nicht um den physischen Gehalt. Darum geht es übrigens auch bei den Muscheln im Film. Einmal gibt es dieses Muschelgeld, das die Deutschen seinerzeit zu fälschen versucht haben, um mit der lokalen Bevölkerung Handel zu treiben. Sie hatten dieses Muschelgeld nicht. Also gab es für sie keine Form von Austauschmöglichkeit. Zwar hatten sie anfangs damit begonnen, Eisenwaren und ähnliche Artikel zu tauschen. Aber irgendwann war der Markt gesättigt. Die einheimische Bevölkerung brauchte einfach nicht mehr davon und forderte dann eben dieses Muschelgeld, was vorher aber nur für bestimmte Rituale und in einem heiligem Zusammenhang genutzt worden war. Damit wurde ursprünglich kein Warenhandel getrieben. Und die Deutschen fingen dann eben an, dieses Muschelgeld zu fälschen. Aber das war nicht das gleiche und für die Menschen dort machte den Wert des Muschelgelds etwas ganz anderes aus, wie die im Laufe der Zeit erfahrenen Berührungen, die Behandlung innerhalb der Geschichte ihrer Ahnen oder von den vorhergegangenen Generationen. Das machte den Wert aus.

Und in dem Film wird gezeigt, daß im Zuge dieser Suche nach Rohstoffen auch wieder Muscheln genutzt werden, die Spuren des Europiums in ihren Schalen abgelagert haben. Und schließlich kommt noch die Kopplung zu dem in Geldscheinen verwendeten Europium, mit dem sie fälschungssicher gemacht werden. [6] Also haben wir über den Rohstoff auf einmal wirklich eine Verbindung zwischen dem Muschelgeld und unserer Währung.

SB: Ja, du hast da viele gute und eindrückliche Ideen verarbeitet, auch in der Art, wie der Film aufbereitet ist, zum Beispiel, indem am Anfang der Eindruck visualisiert und akustisch untermalt wird, der Zuschauer säße vor einem Glanzpapier-Katalog und würde Papier umblättern, Papier, auf dem Bildschirme dargestellt sind, also gewissermaßen die neue Ära abgebildet auf der aussterbenden ... Da kann man durchaus aus verschiedenen Perspektiven heraus zum Nachdenken kommen.

LR: Das gibt auch einen haptischen Eindruck wieder, oder?

SB: Ja genau. Man fragt sich als Zuschauer, warum das auf diese Weise gemacht ist und der Film läßt einem auch währenddessen Zeit, darüber nachzudenken und eigene Gedanken zu entwickeln. Das war doch auch die Absicht dahinter?

LR: Genau. Also der Anfang mit dem Blättern im Magazin und eigentlich am Ende des Films die Bildschirme im Markt hinter der Schaufensterscheibe, in dem man überhaupt keinen Menschen sieht, da geht es natürlich um unsere Verantwortung und Beteiligung. Wollen wir das alles eigentlich wirklich und zu welchem Preis?

Lisa Rave - Foto: © 2014 by Schattenblick

Filmemacherin Lisa Rave
Welche Geschichten sind eigentlich mit den gewöhnlichen Gegenständen, die ich täglich nutze, verbunden?
Foto: © 2014 by Schattenblick

SB: An einer Stelle kommt in deinem Film diese Szene vor der Europäischen Zentralbank in Frankfurt vor, wo sich eine Gruppe junger Touristen vor der Euro-Skulptur fotografieren, im Hintergrund sieht man auch eine Baustelle. War das eigentlich ein Schnappschuß oder hattest du das inszeniert?

LR: Wir, das heißt die Kamerafrau Nicola Hens und ich, sind durch Zufall darauf gestoßen und es war eigentlich nicht geplant, das zu filmen. Ich hatte in der Nähe einen Termin bei einem Metallhändler, der auch mit Europium handelt. Und wir sind dann an dem Bankenzentrum Frankfurts vorbeigekommen, wo auf dem Willy Brandt Platz dieses riesige Eurozeichen leuchtet. Und gleichzeitig wird dort gerade ein neues Gebäude gebaut. Die neonfarbenen Sicherheitswesten der Arbeiter leuchten ähnlich stark wie das fluoreszierende Europium im Geldschein.

SB: Das gibt der Szene in dieser profanen Umgebung nebensächlich eine Bedeutung, denn der Euro ist ja im Begriff, abzustürzen.

LR: ... und dann die Mädchen, die da, völlig auf ihre Selfies [7] fixiert, vor dem Eurozeichen posen.

SB: Das hat die heutige Zeit verblüffend gut getroffen und ist meines Erachtens ein sehr starkes Bild.

Ein Journalist des Weser Reporters bemängelte an deinem Film Anfang des Jahres, die Kritik am Umgang mit der Natur und der dortigen Bevölkerung bleibe sehr zurückhaltend. Doch würde er den Zuschauer unaufdringlich zum Nachdenken anregen. Wie siehst du das?

Wenn man dabei war, wie Maureen und Rosa, die ja selbst von den Fidjii Inseln und von Papua Neuguinea kommen, auf diese filmische Darbietung reagiert haben, dann hat man eigentlich den Eindruck, daß deine Bilder die Menschen auch unterschiedslos erreichen und sich die Betroffenen mit dem, was du damit ausdrückst, auch verstanden fühlen.

LR: Die Reaktion der beiden hat mir sehr viel bedeutet. Also gerade, weil ich mich mit einer Kultur und einer Religion beschäftige, die mir fremd ist. Ich hatte durchaus schon die Sorge, daß das, was ich darin ausdrücke, noch zu rational ist oder daß man, indem man es beschreibt, bereits wieder zu übergriffig wird. Denn da steckt ja viel mehr dahinter, als man ausdrücken kann. Wenn ich von der Beseeltheit von Objekten spreche, dann ist damit ja noch nicht alles gesagt, was die Menschen dort selbst darunter verstehen. Und deshalb hat es mir sehr viel bedeutet, daß sie einen Zugang zu meiner Arbeit gefunden haben und das auch gut fanden.


Anmerkungen:

[1] Zu dem Bündnis gehören: bbu - Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz, BeN - Bremer entwicklungspolitisches Netzwerk, Brot für die Welt - Evangelischer Entwicklungsdienst, BUND - Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, Deepwave, Deutsche Seemannsmission e.V., Fair Oceans (der Arbeitsschwerpunkt des Vereins für Internationalismus und Kommunikation e.V.), Forum Umwelt und Entwicklung, Greenpeace, itf - International Transport Workers' Federation, medico international, NABU - Naturschutzbund Deutschland, Robin Wood, Shipbreaking Platform, Slow Food Deutschland e.V., ver.di, Wasserforum Bremen, Waterkant, WDC - Whale and Dolphin Conservation, WWF - World Wide Fund For Nature.

[2] Zur Konferenz "Ein anderes Meer ist möglich!" sind bisher unter

INFOPOOL → UMWELT → REPORT → BERICHT
und
INFOPOOL → UMWELT → REPORT → INTERVIEW
mit dem kategorischen Titel "Wohnstube Meer" erschienen:

BERICHT/073: Wohnstube Meer - verletzt man nicht ... (SB)
Ein Einführungsbericht zur Bremer Konferenz
BERICHT/085: Wohnstube Meer - die See, die Arbeit und der Lohn (SB)
Die Billigflaggenkampagne der ITF

INTERVIEW/104: Wohnstube Meer - Messies, Müll und Therapien ... Kai Kaschinski im Gespräch (SB)
INTERVIEW/105: Wohnstube Meer - Pflege, Sorge, Schutz und Leben ... Thilo Maack im Gespräch (SB)
INTERVIEW/106: Wohnstube Meer - erst sterben die Fische ... David Pfender (WDC) im Gespräch (SB)
INTERVIEW/107: Wohnstube Meer - Mitgeschöpfe ... Tharaka Sriram im Gespräch (SB)
INTERVIEW/108: Wohnstube Meer - Forschung tut not ... Meeresbiologin Antje Boetius im Gespräch (SB)
INTERVIEW/109: Wohnstube Meer - Umsicht, Rücksicht, starke Regeln ... Prof. Dr. Uwe Jenisch im Gespräch (SB)
INTERVIEW/110: Wohnstube Meer - fragen, bitten und nicht nehmen ... Rosa Koian aus Papua-Neuguinea im Gespräch (SB)
INTERVIEW/114: Wohnstube Meer - Plastik zum Dessert ... Nadja Ziebarth (BUND) im Gespräch (SB)
INTERVIEW/115: Wohnstube Meer - Ungebremst' Zerstörungswut, Menschen bleibt da nur die Flucht ... Maureen Penjueli aus Fidschi im Gespräch (SB)
INTERVIEW/127: Wohnstube Meer - Ausweg und Sackgasse ... Helmut Dietrich im Gespräch (SB)
INTERVIEW/130: Wohnstube Meer - dem Meer, dem Land, dem Rest der Welt... der Seevölkerrechtler Erik van Doorn im Gespräch (SB)
INTERVIEW/135: Wohnstube Meer - Rost und Gift den Armen ... Patrizia Heidegger im Gespräch (SB)
INTERVIEW/138: Wohnstube Meer - Weitsicht, Umsicht und bedachtes Fischen ... Dr. Annika Mackensen im Gespräch (SB)

[3] Im Anschluß an ihr Interview mit dem Schattenblick (INTERVIEW/115) stellte Maureen Penjueli dem Schattenblick einen Ausdruck der Gedichte zur Veröffentlichung zur Verfügung. Mit Rücksicht auf mögliche Veröffentlichungsrechte seitens der Urheberin, Karlo Mila, hier der Hinweis, wo die beiden Gedichte, sowie weitere Gedichte der Autorin als PDF-Datei im Internet zu finden und abrufbar sind:
http://www.otago.ac.nz/humanities/otago060724.pdf

Es handelt sich dabei um die beiden ersten Gedichte eines Vortrags, den Dr. Karlo Mila-Schaaf am 21. Oktober 2009 zu Ehren des fidschianischen Schriftstellers und Professors für Anthropologie Epeli Hau'ofa während eines Symposiums hielt und der mit "Epeli Hau'ofa: The Magical Metaphor Man" überschrieben ist:
http://www.otago.ac.nz/humanities/research/research-centres/otago064184.html

[4] http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/rohstoffgewinnung-in-der-tiefsee-die-ozeane-sind-der-neue-wilde-westen-1.1451797

[5] Als 'der Goldene Schnitt' (lateinisch: sectio aurea, proportio divina) bezeichnet man das Teilungsverhältnis einer Strecke oder anderen Größe, bei dem das Verhältnis des Ganzen zu seinem größeren Teil dem Verhältnis des größeren zum kleineren Teil entspricht. Dieses Verhältnis wird oft auch goldene Zahl genannt und hat den ungefähren Wert: 1,618. Aus dem Goldenen Schnitt kann man wiederum die Goldene Spirale, auch Goldenes Rechteck genannt, ableiten. Diese Konstruktion besteht aus vielen zusammenhängenden Rechtecken, deren Seiten immer im Verhältnis des Goldenen Schnitts stehen. Und genau das gleiche Zahlenverhältnis wollen Mathematiker auch in der Nautilusmuschel finden, wozu sie ein Raster aus Rechtecken, die in diesem Zahlenverhältnis stehen auf das Naturprodukt projizieren.

[6] In langwelligem UV-Licht leuchtet Europiumoxid intensiv rot und wird deshalb auf Geldscheinen als Sicherheitsfarbe verarbeitet.

[7] Für "Oldstyler": Selfies werden Porträtaufnahmen genannt, die mit auf Armeslänge gehaltenen oder auf das eigene Spiegelbild gerichteten Digitalkameras, Handys oder meist Smartphones aufgenommen sind. Sie können eine oder mehrere Personen abbilden ("Gruppenselfies") in den sozialen Netzen gepostet werden und stellen inzwischen bereits eine eigene Kunstform dar.

31. Juli 2014