Schattenblick →INFOPOOL →UMWELT → TICKER

ATOM/004: Strahlende Wege - Zur See, zu Lande und zur Luft (BBU)


Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e.V. - Bonn, 16. Mai 2014

Urantransport fährt von Hamburg quer durch das Bundesgebiet nach Frankreich



Am gestrigen Donnerstag (15. Mai) ist gegen 18.00 Uhr erneut ein Urantransport mit der Bahn in Hamburg Richtung Frankreich gestartet. Gesichtet wurde der Zug heute (Freitag) um 2.45 Uhr bei der Durchfahrt in Osnabrück, um 3.30 verließ der Zug Münster in Richtung Richtung Hamm. Neben dem Uran hatte der Zug Holz geladen und direkt hinter den Containern mit dem Uran waren Tankwagons mit Gefahrstoffen angehängt. Norddeutsche Anti-Atomkraft-Initiativen, das Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen und der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) kritisieren die regelmäßigen Atomtransporte von Hamburg nach Frankreich und fordern grundlegend das Verbot aller Atomtransporte und die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen.

Lok mit Frachtwaggons - Foto: © www.urantransporte.de

Der aktuelle Atomtransport gestern in Hamburg
Foto: © www.urantransporte.de

Das Uranerzkonzentrat, besser bekannt unter dem Namen "Yellow Cake" stammt aus Namibia und traf am 14. Mai im Hamburger Hafen vermutlich mit dem Schiff "Golden Karoo" ein. In Namibia wird das Uran in Tagebauen abgebaut, dabei entstehen große Mengen radioaktiven und giftigen Staubs sowie flüssige radioaktive Abfälle. Diese werden meist unter freiem Himmel in Becken gelagert. Die Bevölkerung profitiert nicht von dem Uranabbau, sondern leidet unter den gesundheitlichen Folgen der Radioaktivität, der verseuchten zurückbleibenden Erde und dem hohen Wasserbedarf der Uranminen, der zu weniger genießbarem Trinkwasser in den sowieso schon wasserarmen Regionen führt. "Atomkraft ist keine saubere Energie - kaum etwas zeigt das so deutlich wie die Umweltzerstörungen beim Uranabbau" sind sich Anti-Atomkraft-Initiativen sicher.

Bestimmt ist das Uranerzkonzentrat für die Konversionsanlage im französischen Narbonne, dort soll es in Uranhexafluorid umgewandelt werden, welches dann beispielsweise im westfälischen Gronau zur Nutzung in Atomkraftwerken angereichert wird. Von Hamburg aus fuhr der Zug mit der radioaktiven Fracht über den Güterbahnhof Maschen, Osnabrück und Münster. Weitere Stationen der Route sind erfahrungsgemäß Hagen, Wuppertal, Köln, Bonn, Koblenz, Trier, Perl und Woippy; Ziel ist Narbonne. Dabei braucht der Zug mehrere Tage und steht oft viele Stunden unbewacht in Güterbahnhöfen.

Der aktuelle Urantransport ist kein Einzelfall, allein diese Transporte mit Uranerzkonzentrat fahren regelmäßig quer durch die Welt. Ebenfalls gestern wurde auf der Autobahn A 31 zwischen Gronau und Ahaus ein LKW-Transport mit Nuklearfracht beobachtet. Verbunden mit der Atomindustrie sind zahlreiche Transporte quer durch die Welt. Die radioaktive Fracht gefährdet dabei zuerst die Menschen in den Uranabbaugebieten, dann die Menschen an den Transportstrecken, beim Einsatz in AKW die Menschen der Umgebung und als Müll schließlich die nachfolgenden Generationen. Deshalb fordern Anti-Atomkraft-Initiativen und der BBU einen wirklichen und weltweiten Ausstieg aus der Atomenergienutzung.

Weitere Informationen:
www.urantransport.de, www.bbu-online.de

*

Quelle:
BBU-Pressemitteilung, 16.05.2014
Herausgeber:
Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e.V.
Prinz-Albert-Str. 55, 53113 Bonn
Tel. 0228/21 40 32, Fax.: 0228/21 40 33
Internet: www.bbu-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 17. Mai 2014