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ATOM/182: Halbwertzeit - Altprotest trifft Aktivisten ... (BBU)


Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau
Mitglied im Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e. V.

Pressemitteilung vom 5. November 2018

Unermüdlich: 32 Jahre Sonntagsspaziergänge an der Gronauer Urananreicherungsanlage (UAA)


Mitglieder mehrerer Anti-Atomkraft-Initiativen aus Gronau und den Kreisen Borken und Steinfurt, aus der Grafschaft Bentheim sowie aus Enschede (NL) trafen sich am Sonntag (4. November 2018) wie an jedem ersten Sonntag im Monat um 14 Uhr zum Sonntagsspaziergang an der Gronauer Urananreicherungsanlage (UAA). Und das jetzt schon seit 32 Jahren.

Die monatlich stattfindenden Sonntagsspaziergänge an der Gronauer UAA zählen zu den bundesweit ältesten und kontinuierlichsten Protestaktionen der Anti-Atomkraft-Bewegung. Sie richten sich besonders gegen den Weiterbetrieb der Gronauer Urananreicherungsanlage sowie gegen die damit verbundenen Urantransporte.

Im Rahmen einer Umweltwoche der Stadt Gronau fand Ende September 1986, nur wenige Monate nach der Atomkatastrophe in Tschernobyl, erstmalig ein Protest-Sonntagsspaziergang an der UAA Gronau statt. Der nächste wurde am ersten Sonntag im November 1986 durchgeführt und seitdem wurden ununterbrochen immer am ersten Sonntag im Monat Sonntagsspaziergänge an der bundesweit einzigartigen Uranfabrik durchgeführt. Für das leibliche Wohl bei den Sonntagsspaziergängen sorgt seit einigen Jahren die VolksKüche Schüttorf - mit Kaffee und leckerem Kuchen.

Unter den rund 20 Aktiven, die an diesem Sonntag zur Urananreicherungsanlage kamen, waren auch einige Unentwegte, die schon vor 32 Jahren an den ersten Spaziergängen teilgenommen haben. Andere Teilnehmerinnen und Teilnehmer nehmen erst seit einigen Monaten an den Spaziergängen teil. Sie alle verbindet der Wunsch nach einer möglichst umweltfreundlichen Energieversorgung, also ohne Atomenergie und ohne Kohlekraftwerke.

Schulterschluss von Anti-Atomkraft-Initiativen und der Friedensbewegung

Aktuell fand der Sonntagsspaziergang im Rahmen bundesweiter Aktionstage der Friedensbewegung statt, die vom 1. - 4.11. durchgeführt wurden. Bei den Aktionen zur Stilllegung der Urananreicherungsanlage kommt es immer wieder zum Schulterschluss von Anti-Atomkraft-Initiativen und der Friedensbewegung. Wiederholt fanden zum Beispiel in den letzten Jahren immer am Karfreitag gemeinsame Ostermärsche zur Gronauer Urananreicherungsanlage statt.

Die vielfältigen Proteste gegen die Gronauer Uranfabrik und gegen den Betreiberkonzern Urenco, an dem auch RWE und E.ON beteiligt sind, haben dazu geführt, dass sich auch die Bundespolitik mit der Zukunft der Urananreicherungsanlage befasst. Bei einer Anhörung des Umweltausschusses der Bundesregierung in Berlin standen dabei im Oktober Gesetzesentwürfe zur Stilllegung der Uranfabriken in Gronau und Lingen auf der Tagesordnung.

Mit dem Betrieb der Gronauer Uranfabrik sind zahlreiche Gefahren verbunden

Mit dem Betrieb der Gronauer Uranfabrik sind zahlreiche Gefahren verbunden. Mehrere Störfälle haben sich bereits in der Anlage ereignet und weitere können sich ereignen. In der Anlage fällt bei der Produktion Atommüll an, die Anlage könnte zur Produktion von atomwaffentauglichem Uran umgerüstet werden, der Anlagenbetrieb setzt den menschen- und umweltfeindlichen Uranabbau voraus und der ganze Anlagenbereich (inclusive Uranfreilager, in dem zigtausende Tonnen hochgefährliches Uranhexafluorid lagern) ist nicht gegen Flugzeugabstürze gesichert.

Der nächste Sonntagsspaziergang an der Gronauer Urananreicherungsanlage findet am ersten Sonntag im Dezember statt (2. Dezember), dann wieder traditionell als Nikolaus-Spaziergang. Erfahrungsgemäß wird dann der Anti-Atomkraft-Nikolaus wieder die SpaziergängerInnen mit kleinen Präsenten für ihr Durchhaltevermögen "belohnen".


Weitere Informationen:
http://www.enschedevoorvrede.nl
https://abruesten.jetzt
http://www.nrw.dfg-vk.de
https://bbu-online.de/Presse.htm
https://www.ippnw.de/atomenergie.html
https://www.facebook.com/AKU.Schuettorf
https://hambacherforst.org

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Quelle:
Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e.V.
Prinz-Albert-Str. 55, 53113 Bonn
Telefon: 0228/21 40 32, Fax: 0228/21 40 33
Internet: www.bbu-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 6. November 2018

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