Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) - 23. Mai 2019
Längere Lagerfrist für schwach- und mittelradioaktiven Atommüll in Ahaus?
Erörterungstermin ab 4. Juni in Legden!
(Ahaus / Legden, Bonn, Münster, 23.05.2019) Der Bundesverband
Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) weist darauf hin, dass am 4. Juni
2019 (ein Dienstag) in Legden bei Ahaus (Kreis Borken) ein
Erörterungstermin beginnt, bei dem es um das Atommülllager in Ahaus
geht. Konkreter Anlass des Termins ist die beantragte Verlängerung der
Lagerfrist für schwach- und mittelradioaktiven Atommüll. Die aktuelle
Lagerungsgenehmigung läuft am 20. Juli 2020 aus. Beantragt ist jetzt
eine Lagerungsdauer bis Ende 2057. Gegen diese verlängerte Lagerfrist
wurden zahlreiche Einsprüche bei der zuständigen Bezirksregierung in
Münster eingereicht. Auch der BBU hat in einer Stellungnahme die
geplante längere Lagerdauer für schwach- und mittelradioaktiven Atommüll
abgelehnt. Die Stellungnahme findet man auf der Homepage des BBU
unter
https://bbu-online.de/Einwendungen/BBU%20Stellungnahme%20Ahaus%20Maerz%202019.pdf
Der Erörterungstermin soll am 4. Juni 2019 um 10 Uhr beginnen - im
Audimax des Dorf Münsterland-Hotels, Haidkamp 1, 48739 Legden - nicht
in Ahaus! Alle Personen und Organisationen, die Anfang des Jahres einen
Einspruch gegen die längere Atommüll-Lagerdauer erhoben haben, sind
teilnahmeberechtigt. Man kann ganztägig teilnehmen oder bei Zeitmangel
auch stundenweise. Einlass ist täglich ab 9 Uhr. Bei Bedarf wird der
Erörterungstermin an den Folgetagen fortgesetzt. Zur Einlassberechtigung
ist ein Personaldokument mitzubringen. Ausführliche Informationen zum
Ablauf des Erörterungstermins gibt es im Internet unter:
http://www.bezreg-muenster.de/de/service/bekanntmachungen/verfahren/strahlenschutz/zwischenlager_ahaus/index.html
Informationsblatt der Bezirksregierung zum Erörterungstermin:
http://www.bezreg-muenster.de/de/service/bekanntmachungen/verfahren/strahlenschutz/zwischenlager_ahaus/_ablage/Infoheft_Zwischenlager_Ahaus_web.pdf
In einer Pressemitteilung vom 14. Mai 2019 hat die Bürgerinitiative "Kein Atommüll in Ahaus" den Erörterungstermin kritisiert. In der Mitteilung heißt es: "Der Termin ist alles andere als bürgerfreundlich: Wer kann schon an einem Dienstagvormittag zu einer Erörterung kommen - die berufstätige Bevölkerung jedenfalls in der Regel nicht! Offenbar will die Bezirksregierung die Teilnehmerzahl so gering wie möglich halten". Und Udo Buchholz vom Vorstand des BBU bemängelt, dass der Erörterungstermin nicht in Ahaus sondern in Legden durchgeführt wird: "So werden viele der hauptbetroffenen Ahauserinnen und Ahauser nicht oder nur eingeschränkt an der Erörterung teilnehmen können."
Die Bürgerinitiative "Kein Atommüll in Ahaus" ruft trotz der Hemmnisse alle Einwenderinnen und Einwender, die es zeitlich ermöglichen können, zur Teilnahme an der Erörterung auf. Zur Vorbereitung auf den Termin lädt die Bürgerinitiative zu einem Treffen in Ahaus am Montag, dem 27. Mai, 20 Uhr, in der Gaststätte "Am Schulzenbusch" ein. Um den bevorstehenden Erörterungstermin ging es auch beim Sonntagsprotest der Bürgerinitiative am 19. Mai in Ahaus, an dem sich rund 30 besorgte Personen beteiligt haben.
Wer eventuell nicht mehr genau weiß, ob er / sie einen Einspruch gegen die längere Lagerdauer unterschrieben und eingereicht hat, sollte das frühzeitig mit der Bezirksregierung Münster klären. Wer an dem Vorbereitungstreffen der Bürgerinitiative nicht teilnehmen kann, kann sich unabhängig von dem Vorbereitungstermin mit der Bürgerinitiative in Verbindung setzen. Und wer aus Zeitmangel nicht an der Erörterung teilnehmen kann, kann eine Vertretung zur Teilnahme bevollmächtigen.
Weitere Informationen zum Atommülllager in Ahaus, zu drohenden Castor-Atommülltransporten nach Ahaus und zu weiteren Aspekten des weiten Themenfeldes "Atommüll" unter
https://www.bi-ahaus.de
https://ahauser-erklaerung.de
https://atommuell-protest.de
https://ag-schacht-konrad.de
https://www.bi-luechow-dannenberg.de
https://www.atommuellreport.de
http://www.atommuellkonferenz.de
https://bbu-online.de
Der BBU ist der Dachverband zahlreicher Bürgerinitiativen, Umweltverbände und Einzelmitglieder. Er wurde 1972 gegründet und hat seinen Sitz in Bonn. Weitere Umweltgruppen, Aktionsbündnisse und engagierte Privatpersonen sind aufgerufen, dem BBU beizutreten um die themenübergreifende Vernetzung der Umweltschutzbewegung zu verstärken. Der BBU engagiert sich u. a. für menschen- und umweltfreundliche Verkehrskonzepte, für den sofortigen und weltweiten Atomausstieg, gegen die gefährliche CO2-Endlagerung, gegen Fracking und für umweltfreundliche Energiequellen.
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Quelle:
Pressemitteilung vom 23.05.2019
Herausgeber:
Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e.V.
Prinz-Albert-Str. 55, 53113 Bonn
Internet: www.bbu-online.de
Facebook: www.facebook.com/BBU72
veröffentlicht im Schattenblick zum 25. Mai 2019
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