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WALD/325: Hambacher Forst - Stellungnahme gefordert ... (Kritische Aktionäre)


Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre e.V.
Pressemitteilung vom 19.09.2018

"Armin Laschet, der Büttel von RWE"

Kritische Aktionäre fordern Positionierung der katholischen Kirche
Jahrestagung 2018: Dachverband verleiht konzernkritischen Henry Mathews Preis an HondurasDelegation und Öku-Büro München


Der Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre fordert Ministerpräsident Armin Laschet auf, die Räumung des Hambacher Walds sofort zu beenden und in der Auseinandersetzung zwischen Umweltschützern und der RWE AG zu vermitteln. Mit seiner Umweltpolitik stellt sich der christdemokratische Landesvater gegen die kirchliche Position.

"Die nordrhein-westfälische Landesregierung ist in dem Konflikt um Rodungen am Hambacher Wald Erfüllungsgehilfe von RWE. Ministerpräsident Armin Laschet ist der Büttel von RWE-Chef Rolf Martin Schmitz", sagte Geschäftsführer Markus Dufner.

Dufner appellierte an den Ministerpräsidenten: "Herr Laschet, Sie müssen Ihre Haltung in dem Konflikt zwischen Umweltschützern und RWE revidieren. Als Landesvater dürfen Sie nicht einseitig Konzerninteressen vertreten. Übernehmen Sie endlich Verantwortung in der Auseinandersetzung, die den gesellschaftlichen Frieden in der Tagebauregion und in ganz Nordrhein- Westfalen gefährdet. Falls Sie die Rodung im Hambacher Wald nicht stoppen, torpedieren Sie die Verhandlungen in der Kohlekommission. So lange die Kommission tagt, muss ein Rodungsstopp gelten und die Polizei darf nicht gegen Waldschützer vorgehen."

Bereits vor zwei Wochen appellierte der Dachverband auch an den katholischen Erzbischof von Köln, Kardinal Woelki, und die Bischöfe von Aachen, Dr. Helmut Dieser, und Essen, Dr. Franz-Josef Overbeck, sie sollten auf den Ministerpräsidenten einwirken. Bis heute gibt es weder eine Antwort auf die Briefe noch eine öffentliche Stellungnahme der Bistümer zur Rodung im Hambacher Wald. Laschet ist bekennender Katholik, steht aber mit seiner Umweltpolitik im Gegensatz zur päpstlichen Enzyklika Laudato si‹ ("Sei gelobt, mein Herr").

Den konzernkritischen Henry-Mathews-Preis verleiht der Dachverband auf seiner Jahrestagung am Samstag in Köln an die HondurasDelegation und das Ökumenische Büro für Frieden und Gerechtigkeit München. "Beide Organisationen haben in den letzten Jahren intensiv zu der Beteiligung von Siemens und Voith Hydro an dem umstrittenen Staudammprojekt Agua Zarca in Honduras recherchiert, informiert und auf den Hauptversammlungen von Siemens dazu gesprochen", sagte Dachverbandsvorstand Christian Russau. "Die Umweltaktivistin Berta Cáceres wurde aufgrund ihres Protestes gegen das Projekt von Auftragsmördern umgebracht. Der Prozess gegen die Hintermänner dauert an."

Schwerpunktthema am Nachmittag ist die Rolle der Konzerne beim Klimaschutz und beim Kohleausstieg. Antje Grothus, die für die Anwohner der Tagebau in der Kohlekommission sitzt, wird eine Zwischenbilanz ziehen. Ein weiteres brisantes Thema werden die Rüstungsexporte in Krisen- und Konfliktregionen von Thyssenkrupp, Rheinmetall und Heckler & Koch sein. Charlotte Kehne, die am Freitag an der Hauptversammlung von Heckler & Koch teilnimmt, wird über die aktuellen Entwicklungen bei dem schwäbischen Waffenproduzenten berichten.


Jahrestagung 2018
Samstag, 22. September 2018, 10.30-17 Uhr
Melanchthon-Akademie Köln, Kartäuserwall 24b, 50678 Köln

Programm und weitere Informationen:
www.kritischeaktionaere.de

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Quelle:
Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre
Postanschrift: Postfach 30 03 07, 50773 Köln
Büro: Pellenzstr. 39 (Hinterhaus), 50823 Köln
Telefon: 0221/599 56 47, Fax: 0221/599 10 24
E-Mail: dachverband@kritischeaktionaere.de
Internet: www.kritischeaktionaere.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 20. September 2018

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