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DEBATTE/008: Film "Water makes Money" mit Lügen und Halbwahrheiten demontiert! (BBU WASSER-RUNDBRIEF)


BBU-WASSER-RUNDBRIEF Nr. 962 vom 19. Dez. 2010 - 30. Jahrgang

regioWASSER e.V. - Freiburger Arbeitskreis Wasser im Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V. (BBU)

"Water makes Money": Mit Lügen und Halbwahrheiten demontiert!


Untergebuttert fühlen sich die Filmemacher von "Water makes Money" in der Berichterstattung über eine Diskussionsveranstaltung zu dem Film im RUNDBR. 956/1-3. Der Film setzt sich kritisch mit dem Geschäftsgebaren der beiden französischen Wassermultis SUEZ und VEOLIA auseinander. Neben einem Vertreter der privatisierungskritischen "Allianz öffentliche Wasserwirtschaft" (AöW) war bei der Freiburger Filmvorführung auch der Pressesprecher der VEOLIA Wasser Deutschland GmbH anwesend. Zusätzlich zu der bereits im RUNDBR. 957/12 veröffentlichten Kritik von MARKUS HENN bemängeln die Filmemacher u.a., dass sie nicht ebenfalls frühzeitig genug zur Diskussion um ihren Film eingeladen worden waren. "Erstaunlich" sei ferner, dass in den RUNDBR.Notizen über die Debatte zum Film in "eindeutiger Parteilichkeit fast ausschließlich die Positionen von Veolia referiert" worden wären. Genauso daneben sei die Kritik, dass der Film überwiegend weit zurückliegende Korruptionsfälle der beiden Wassermultis aufrollen würde:

"Bis Korruptionsfälle justiziabel werden, dauert es leider meist sehr lange. So kann der Film nur vergangene Fälle darstellen. Daher reicht auch der Korruptionsfall in Grenoble wie im Film dargestellt bis in die Gegenwart ist doch der Korrumpierte ein enger Freund des Staatspräsidenten."

Die Filmemacher setzten sich des Weiteren kritisch mit dem Dementi des VEOLIAPressesprechers auseinander, dass heutzutage beim Erwerb von Konzessionen noch "Eintrittsgelder" an Bürgermeister und Kommunen bezahlt würden: "Das Eintrittsgeld wird auch in Frankreich bis zum heutigen Tag unter anderem Namen weiter praktiziert. U.a. auch international siehe das Filmbeispiel Braunschweig. Natürlich bestreitet VEOLIA, dass das in Braunschweig ein Eintrittsgeld war. Der Bürgermeister nennt es "Kaufsumme". In Wahrheit ist es ein Kredit, der von den Wasserkunden mit Zins und Zinseszins zu rückgezahlt werden muss exakt dasselbe wie das Eintrittsgeld in Toulouse, Montpellier und vielen anderen Orten. Es heißt nur anders. Übrigens wird im Film ausführlichst dargelegt, das zum Betrug des Eintrittsgeldes immer zwei gehören: Die Stadtverwaltung, die mit den Einnahmen protzt und VEOLIA oder SUEZ, die dieses Falschspiel nicht nur mitspielen, sondern den von Schulden gebeutelten Kommunen dies als intelligente Finanztechnik andienen (stets im Verbund mit Beraterfirmen wie KPMG)."

Ferner wird kritisiert, dass VEOLIA Druck auf deutsche Fernsehsender ausgeübt habe, um eine Ausstrahlung des Vorgängerfilms "Wasser unter dem Hammer" zu verhindern: "Pressefreiheit aber nur soweit die Interessen eines solchen Großkonzerns nicht berührt werden. Dies scheint die Haltung eines Globalplayers zu sein, der aus seinem Heimatland Frankreich nichts anderes gewohnt ist."

Und weiter: "Allerdings hätten wir auch nicht annähernd damit gerechnet, dass ausgerechnet hierzulande eine Organisation, die sich "Wasser in Bürgerhand" nennt, dem global agierenden Waterplayer ohne nennenswerte Auseinandersetzung die Basis bietet, um den so entstandenen Film "Water Makes Money" mit Lügen und Halbwahrheiten zu demontieren!" [Die RUNDBR.Notizen waren auch auf der Homepage von "Wasser in Bürgerhand" veröffentlicht worden.]

Und im Übrigen brauche man sich über die Diktion der Berichterstattung im RUNDBR. über die Filmdebatte nicht zu wundern, seien doch die Wasserkonzerne "nicht offiziell, aber faktisch mit Personage und Mitteln maßgeblich in den Wasserschutzverbänden vertreten".

Die gesamte Kritik der Filmemacher gibt es bei
Leslie Franke & Herdolor Lorenz
Kern Film TV
Brennerstraße 58 d
20099 Hamburg
Tel: 040/24 12 90; Fax: 040/24 12 96
EMail@KernTV.de


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Quelle:
BBU-WASSER-RUNDBRIEF - Nr. 962/2010
Herausgeber:
regioWASSER e.V. - Freiburger Arbeitskreis Wasser
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© Freiburger Ak Wasser im BBU


veröffentlicht im Schattenblick zum 5. April 2011