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FORSCHUNG/382: Simulation von Wasserhaushalt und Wasserqualität (idw)


Eberhard Karls Universität Tübingen - 15.11.2011

Simulation von Wasserhaushalt und Wasserqualität

Neues Internationales Graduiertenkolleg der Universitäten Tübingen, Hohenheim und Waterloo (Kanada) bewilligt.


Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) bewilligte soeben die Einrichtung eines neuen Internationalen Graduiertenkollegs der Universitäten Tübingen und Hohenheim mit der kanadischen University of Waterloo zum Thema "Integrated Hydrosystem Modelling" (GRK 1829). Unter Federführung der Sprecher Prof. Dr.-Ing. Olaf A. Cirpka von der Universität Tübingen und Prof. Edward A. Sudicky aus Waterloo sind an diesem Graduiertenkolleg sieben Professoren und zehn Nachwuchswissenschaftler aus Tübingen, Hohenheim und Stuttgart sowie zehn Professoren aus Waterloo beteiligt. Am stärksten vertreten ist der Fachbereich Geowissenschaften der Universität Tübingen und das Kompetenzcluster "Water Earth System Science", in dem die Universitäten Tübingen, Hohenheim und Stuttgart mit dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung UFZ in Leipzig/Halle zusammenarbeiten.

Das Graduiertenkolleg befasst sich mit dem Transport und den stofflichen Umsetzungen von Wasser und seinen Inhaltsstoffen in Einzugsgebieten. Hierzu werden Computerprogramme zur verbesserten Simulation des Wasserhaushaltes und der Wasserqualität entwickelt und angewendet. Die Bereiche Landoberfläche, Böden, Grundwasserleiter und Flüsse sollen im Graduiertenkolleg als gekoppeltes System betrachtet werden. Dies ist wichtig, weil die größten Auswirkungen durch den Klima- und Landnutzungswandel an den Grenzen zwischen Teilsystemen erwartet werden, zum Beispiel durch Veränderung der Regenwasserinfiltration und des Stoffeintrages an der Landoberfläche. Die Prozesse in den einzelnen Bereichen laufen jedoch unterschiedlich schnell ab, was ihre Kopplung in den Simulationen erschwert.

Das Forschungsprogramm ist in vier Themenbereiche gegliedert:

- die genauere Betrachtung von Wasser- und Stoffflüssen an der Landoberfläche;
- die Simulation natürlicher chemischer Reaktionen im Einzugsgebietsmaßstab;
- die systematische Untersuchung der Unsicherheit in komplexen Strömungs- und Stofftransportmodellen und
- die Rückkopplung zwischen Wasserhaushalt, Vegetationsentwicklung und Landschaftsentwicklung in Zeiträumen von Jahrzehnten bis Jahrtausende.

Das Graduiertenkolleg sieht die gemeinsame Betreuung der Doktoranden durch jeweils einen deutschen Professor, einen Nachwuchswissenschaftler und einen kanadischen Professor vor. Dies ergibt eine ideale Betreuung der Doktoranden, garantiert die internationale Anbindung der Forschung und bringt die Nachwuchswissenschaftler frühzeitig in eine verantwortliche Position. Bestandteil des Promotionsprogramms ist ein obligatorischer sechsmonatiger Forschungsaufenthalt am Water Institute der Universität Waterloo sowie die Teilnahme an Fall und Spring Schools, bei denen Doktoranden aus Deutschland und Kanada jedes Semester ihre Forschungsergebnisse diskutieren und eine Fortbildung zu speziellen Aspekten erhalten.

In einem ersten Förderabschnitt von viereinhalb Jahren wird ein Finanzvolumen von etwa 3,4 Millionen Euro zur Verfügung stehen. Für das positive Votum der DFG waren vor allem die wissenschaftliche Exzellenz der beteiligten Arbeitsgruppen, die Kohärenz des Forschungsprogramms und die daraus resultierende interdisziplinäre Zusammenarbeit auf höchstem Niveau ausschlaggebend.


Für Nachfragen:
Prof. Dr.-Ing. Olaf A. Cirpka
Universität Tübingen
Zentrum für Angewandte Geowissenschaften
Hölderlinstr. 12
72074 Tübingen
Telefon +49 7071 29-78928
Telefax : +49 7071 29-5059
olaf.cirpka[at]uni-tuebingen.de

Die gesamte Pressemitteilung erhalten Sie unter:
http://idw-online.de/de/news450975

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution81


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Eberhard Karls Universität Tübingen, Michael Seifert, 15.11.2011
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 19. November 2011