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MASSNAHMEN/152: Regenwasser auch in den urbanen Bereichen versickern (VSR)


VSR-Gewässerschutz e.V. - 16. März 2011

Gemeinsame Pressemitteilung
Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V. (BBU)
VSR-Gewässerschutz e.V.

Zum Weltwassertag 2011 fordert der BBU und der VSR-Gewässerschutz die Bürger auf, das Regenwasser auch in den urbanen Bereichen zu versickern


(Bonn/Geldern, 17.3.2011) Der VSR-Gewässerschutz und der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) weisen auf die Notwendigkeit hin anfallendes Regenwasser vor Ort zu versickern und so die Gefahr von Überschwemmungen abzuwenden. Der Klimawandel wird zukünftig zu stärkeren Niederschlägen und gleichzeitig zu langen Trockenperioden in den Städten führen.

"Wasser für die Städte: Antwort auf urbane Herausforderungen" lautet das diesjährige Thema des Weltwassertages, der jedes Jahr am 22. März stattfindet. Der VSR-Gewässerschutz wird an seinen Informationsständen in den kommenden Monaten die Bürger über die Vorteile des "naturnahen" Umgangs mit Regenwasser informieren und beraten welche Möglichkeiten zur Versickerung und Entsiegelung der Flächen sinnvoll sind. Insbesondere Hausbesitzer mit Gartenbrunnen sollten darauf achten, dass sie nicht nur Wasser entnehmen, sondern auch zur Grundwasserneubildung beitragen. Je mehr Regenwasser in einer Stadt versickert wird, umso mehr Grundwasser kann neu gebildet werden. Gleichzeitig rauscht weniger Wasser bei Starkregen durch die Kanalisation in die Flüsse. Mancherorts gelangt das Regenwasser in Kläranlagen und führt dort zu einer hydraulischen Überlastung - die Reinigungsleistung sinkt. Im Zuge des Klimawandels werden die heftigen Niederschlagsereignisse zunehmen und wenn das Wasser nicht vor Ort zurückgehalten und versickert wird, verschärft sich die Hochwassersituationen an Bächen und Flüssen. Deshalb muss dringend gehandelt werden. Jeder Hausbesitzer kann durch die Versickerung des auf seinem Grundstück anfallenden Regenwassers einen Beitrag dazu leisten die Extremsituationen abzumildern.

Viele Gemeinden ermäßigen für das versickerte Wasser sogar die Abwassergebühren. Es kann sich daher auch finanziell lohnen. Gleichzeitig wird durch die Versickerung der Grundwasservorrat erhöht. Diese können bei den vorhergesagten längeren Trockenperioden im Sommer zur Garten- und Grünflächenbewässerung mittels Brunnen genutzt werden. Die unangenehmen sehr hohen Temperaturen in den Städten werden durch das verdunstete Wasser gemildert. In den Gegenden, wo die Brunnennutzung infolge geologischer Gegebenheiten schwierig ist, stellen Zisternen als künstlicher Zwischenspeicher eine sinnvolle Lösung dar.

"Wir klären aber auch über eine mögliche Belastungen im Regenwassers auf. So raten wir die Bürger sich bei den ausführenden Dachdeckerfirmen zu informieren, welche Schadstoffe die verwandten Dach- und Regenrohrmaterialien abgeben können", so Susanne Bareiß-Gülzow, Vorsitzende im VSR-Gewässerschutz. Der Verein richtet daher auch einen Appell an alle Dachdeckerfirmen in Zukunft darauf zu achten, dass das zu versickernde Dachablaufwasser möglichst wenig belastet ist. Ein großes Problem stellen Biozide dar. Sie werden vor allem direkt nach der Dachsanierung oder dem Neubau in hohen Konzentrationen aus Dachfarben und Materialien ausgewaschen. Daher sollte auf Biozide verzichtet werden. Bei Metalldächern sollte man beim Versickern beachten, dass Zink, Kupfer oder Blei in erheblichen Konzentrationen abgespült werden können. "Hier ist es sinnvoll mit einem Schwermetalladsorber den Eintrag in den Boden und damit auch ins Grundwasser zu verhindern." so Susanne Bareiß-Gülzow.

Des weiteren weisen BBU und VSR-Gewässerschutz darauf hin, dass Garagen- und Hofeinfahrten nicht versiegelt werden sollten. Damit möglichst ein hoher Anteil der Niederschlagsmenge versickern kann sind Porensteine, Gitterrasensteine oder Kies auf einem durchlässigen Unterbau geeignet. Auch bei Gartenwegen kann man auf dichte Pflaster- oder Plattenbeläge verzichten und statt dessen beispielsweise Schotterrasen, Kies, Holzpflaster oder Rindenmulch verwenden. Alle die genannten Maßnahmen tragen dazu bei die Herausforderungen in den Städten wie die stärkeren Niederschläge und die langen Trockenperioden im Sommer für den Bürger angenehmer zu gestalten.

BBU
Prinz-Albert-Str. 55
53113 Bonn
www.bbu-bonn.de

VSR-Gewässerschutz
Egmondstr. 5
47608 Geldern
www.vsr-gewaesserschutz.de
Tel. 02831 980281


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Quelle:
Pressemitteilung vom 16.03.2011
VSR-Gewässerschutz
Egmondstr. 5, 47608 Geldern
www.vsr-gewaesserschutz.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 18. März 2011