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NUTZUNG/231: Vom Speicher bis zum Wasserhahn - Der unsichtbare Weg des Trinkwassers (aid)


aid-Newsletter Nr. 48 vom 28. November 2012

Vom Speicher bis zum Wasserhahn

Der unsichtbare Weg des Trinkwassers



(aid) - Dass immer genügend Wasser aus dem Hahn fließt, wenn wir gerade duschen, waschen oder kochen wollen, ist nicht selbstverständlich. Dahinter stecken ein ausgeklügeltes Steuerungssystem und vor allem ein riesiges Netz aus unterirdischen Rohren und Leitungen.

Die Gesamtlänge aller Rohrleitungen in Deutschland schätzen Experten auf 500.000 Kilometer. Wie der Stromverbrauch unterliegt auch der Wasserbedarf der Haushalte im Tagesverlauf großen Schwankungen. Besonders viel Wasser wird z. B. morgens und abends benötigt, wenn viele Menschen duschen. Für solche Phasen des höheren Bedarfs gibt es spezielle Speicheranlagen, in denen das Trinkwasser zunächst gesammelt wird, bevor es ins Netz gelangt. Aus diesen Speichern wird das Wasser mithilfe von Pumpen in das Verteilungsnetz befördert. Die Pumpen sorgen zudem für den notwendigen Druck in den Leitungen, der etwa bei sechs bar liegen sollte. Dieser Druck wird benötigt, damit das Wasser auch in höher gelegenen Gebieten oder im fünften Stockwerk eines Hauses mit etwa drei bis vier bar aus dem Wasserhahn fließt. Grundsätzlich gilt für jedes Versorgungsgebiet, dass an der ungünstigsten Entnahmestelle ein Mindestdruck von ein bar erreicht werden sollte.

Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Fließgeschwindigkeit im Rohrsystem. Sie sollte so niedrig sein, dass möglichst geringe Druckverluste auftreten, aber hoch genug, um einen zu langsamen Durchfluss zu vermeiden. Denn steht das Wasser zu lange in den Rohren, kann es zu Qualitätsbeeinträchtigungen durch Keime oder zu einem Anstieg der Temperatur kommen. Da unser Trinkwasser aber praktisch frei von Keimen ist und kaum Nährstoffe enthält, treten hygienische Mängel so gut wie nie auf.

Dennoch werden die meisten Leitungssysteme regelmäßig gespült, auch um mineralische Ablagerungen in den Rohren zu vermeiden. Für den Betrieb und die Instandhaltung des Leitungssystems ist jeweils das lokale Wasserversorgungsunternehmen zuständig - allerdings nur bis zum Wasserzähler. Um die Leitungen auf privaten Grundstücken und die Installation im Haus muss sich dagegen der Eigentümer kümmern.

Jürgen Beckhoff, www.aid.de

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Quelle:
aid-Newsletter 48/12 vom 28.11.2012
Herausgeber: aid infodienst
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veröffentlicht im Schattenblick zum 20. Dezember 2012