Schattenblick →INFOPOOL →UMWELT → WASSER

POLITIK/399: Konflikt um Werraversalzung spitzt sich zu (BBU WASSER-RUNDBRIEF)


BBU-WASSER-RUNDBRIEF Nr. 958 vom 16. Nov. 2010 - 30. Jahrgang

regioWASSER e.V. - Freiburger Arbeitskreis Wasser im Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V. (BBU)

Konflikt um Werraversalzung spitzt sich zu


Im Dauerkonflikt um die Abstellung der Werraversalzung (s. RUNDBR. 859/2-3) hat das Bundesland Thüringen große Worte in den Mund genommen: Am 28.10.10 ließ Thüringens Umweltminister JÜRGEN REINHOLZ via Pressemitteilung "nochmals" bekräftigen, "dass Thüringen nach 2012 keiner weiteren Salzeinleitung durch den Konzern K+S zustimmen werde". Auf derartige Drohungen hat der DAX-Konzern K+S bislang immer massivste Arbeitsplatzverluste an die Wand gemalt. REINHOLZ plädierte als Ausweg aus dem sich zuspitzenden Konflikt ein Mal mehr für den Bau der sog. Nordseepipeline. Da sich nicht nur K+S - sondern auch Niedersachsen - gegen eine Einleitung der Salzsohle in die Nordsee ausgesprochen hat, hat REINHOLZ zugestanden, dass vor dem Bau der Pipeline "jedoch noch geprüft werden" müsse, wie die Einleitung der Kalilabauge in die Nordsee "naturschutzrechtlich" vonstatten gehen könne. Für den Leitungsverlauf würde es bereits eine Trasse von WINGAS geben, auf der man parallel dazu die Nordseepipeline verlegen könne, so der Minister. Als Alternative zu der auf mindestens 500 Mio. Euro veranschlagten Salzpipeline, hatte K+S zunächst vage eine Eindampfanlage für die Salzsohle ins Gespräch gebracht. Wegen dem abartig hohen Energiebedarf - und den daraus folgenden Kosten - ist diese Lösung von K+S zwischenzeitlich wieder verworfen worden. Da jetzt von K+S überhaupt gar kein Lösungsansatz mehr auf dem Tisch liegt, drohte REINHAUS:

"Ich erwarte, dass K+S schnellstmöglich alles tut, um das Umweltproblem Werraversalzung konstruktiv zu lösen. Bisher hat K+S uns keine Vorschläge vorgelegt. Eine Hinhaltetaktik werden wir nicht akzeptieren."


*


Quelle:
BBU-WASSER-RUNDBRIEF - Nr. 958/2010
Herausgeber:
regioWASSER e.V. - Freiburger Arbeitskreis Wasser
im Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V. (BBU),
Rennerstr. 10, D-79106 Freiburg i. Br.
Tel.: 0761/275693; 45687153
E-Mail: nik@akwasser.de
Internet: http://www.akwasser.de

Der BBU-WASSER-RUNDBRIEF kann abonniert werden durch Voreinzahlung
von 30 Euro für 30 Ausgaben auf das Postbankkonto Arbeitsgruppe
Wasser, Kto-Nr. 41952 757, Postbank Klrh., BLZ 660 100 75.

Meinungsbeiträge geben nicht in jedem Fall die Position des BBU wieder!
Die Weiterverwendung der Informationen in diesem RUNDBRIEF ist bei Quellenangabe (!) erwünscht!
© Freiburger Ak Wasser im BBU


veröffentlicht im Schattenblick zum 9. Dezember 2010