Schattenblick →INFOPOOL →UMWELT → WASSER

SCHADSTOFFE/037: Empfehlungen des Runden Tisches zur Werra-Weser-Versalzung (WWA)


Werra-Weser-Anrainerkonferenz e.V. - Pressemitteilung - Mittwoch, 4. November 2009

Empfehlungen des Runden Tisches


Der Kreisanzeiger Hersfeld hat gestern die noch geheimen Empfehlungen des Runden Tisches zur Werra-Weser-Versalzung veröffentlicht:
http://www.kreisanzeiger-online.de/index.php?artikel=37368

Sie decken sich inhaltlich mit dem, was wir am 06.10.2009 anläßlich der Podiumsdiskussion in Dippach von der Leitung des Runden Tisches und den Vertretern der K+S erfragen konnten. Damit hat sich auch unsere Einschätzung der "Pipelinelösung" nicht geändert:

1. Die Entsorgung eines Teils der Produktionsabwässer über eine Pipeline würde die Werra nicht entlasten, denn inzwischen dringen fast 80% der versenkten Abwässer sofort wieder an die Oberfläche und gelangen in die Werra. Der Gutachter Dr. Ralf Krupp sagte dazu in der Anhörung des Umweltausschusses des niedersächsischen Landtags am 02.11.2009: "K+S sollte ehrlicherweise die Abwässer direkt in die Werra leiten, statt den Umweg über das Grundwasser und die Trinkwasservorräte zu nehmen."

2. Die geplante Flutung von Bergwerken mit Produktionsabwässern der Kali-Industrie gefährdet die Bergsicherheit im Werrarevier, sie gefährdet Menschenleben und senkt die Investitionssicherheit für Unternehmen, die im Werrarevier ansässig sind oder sich ansiedeln wollen.

3. Die fortgesetzte Laugenverpressung beeinflusst den Grundwasserkörper und vernichtet weitere Trinkwasservorkommen.

4. Die "Pipelinelösung" ist in der vom Runden Tisch nicht umsetzbar, weil wesentliche Bestandteile entweder nicht genehmigungsfähig sind oder die von K+S versprochenen Ergebnisse nicht erreichen können.

5. Es gibt technische Verfahren, die eine Einstellung der Versenkung und eine Beendigung der Einleitung in die Werra bis zum Jahre 2015 ermöglichen. K+S wird aufgefordert, sich der technischen Entwicklung nicht länger zu verweigern.

Diese Einschätzung hat die Werra-Weser-Anrainerkonferenz e.V. auch auf der Anhörung des Umweltausschusses in Hannover vorgetragen.


*


Quelle:
WWA, Werra-Weser-Anrainerkonferenz e.V.
Pressemitteilung, 4.11.2009
Tel. 05545/95 01 08
E-Mail: WWA.eV@freenet.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 6. November 2009