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ERSTAUFLAGE/589: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2593 (SB)


Das PARALOX-ARSENAL

von Leo Lukas

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2593


Nach weiteren Jahrzehntausenden des Wanderns durch den Jahrmillionentunnel, bei dem Julian Tifflor die Zeitkörner einsammelt, erreicht er die Kruste des achten Lebenskorns. Sofort wird er von kleinen Metallplatten umschlossen und gepreßt. Wegen seiner von Schmerzen begleiteten Lautäußerung wird er von einem sich aus dem Boden schiebenden Maschinenwerk als halbintelligent eingestuft, als vernunftbegabt, allerdings mit nur wenig Sinnen ausgestattet. Das Maschinenwesen, das sich als EinsNull oder NullEins vorstellt, hatte einst seine Erbauer analysiert und dann für deren Untergang gesorgt. Nun sucht es nur noch Gott, um diesen auch umzubringen, sitzt allerdings in diesem Zeitkelch fest und nötigt den Ankömmling, den er, da aus dem Langen Gang kommend, als langlebig erkennt, ihn auf seiner weiteren Reise durch die Ährenspindel mitzunehmen, dabei darauf hinweisend, ihn jederzeit töten zu können. Und schließlich wolle der Erdling ja seinen Kelch.

Zehntausende Jahre rollt der Roboter neben dem relativ Unsterblichen her, diesem Gespräche über Themen aufzwingend wie, warum Mord als unmoralisch gilt. Endlich versagt die Mechanik seines lästigen Begleiters. Aus dem Inneren des stehengebliebenen Robotwesens kommt ein kleines Kästchen hervor, bestehend aus dem in den Stand-by-Modus gefallenen Rest des Roboters und dem Perianth-Schlüssel. Der ewige Wanderer packt das Kästchen in seinen Rucksack und setzt seinen Weg fort. Endlich schreitet er durch einen Ährenspindelausgang ins nächste Lebenskorn. Der von ihm im Rucksack mitgeführte Rest seines metallenen Begleiters erwacht aus dem Stand-by-Modus und bootet. Der im Laufe seiner endlosen Wanderschaft ziemlich wirr gewordene Tifflor wünscht ihm gutes Gelingen bei der Suche nach Gott, erhält den Kelch und macht sich durch eine fremde Vegetation schreitend auf die Suche nach dem nächsten Perianth-Kristall. Sein Detektor weist ihm die Richtung.

Ein großer, mit glyzerinartiger Masse gefüllter See, der von unterschiedlichen Lebewesen wimmelt, erweist sich als zwei Jahre andauerndes Hindernis. Spätestens alle 62 Stunden muß er die Röhre aufsuchen, um Vitalenergie zu tanken. In einem mühselig gefertigten Holzboot erreicht er die Mitte des Sees, wo zwei Meter unter der Oberfläche der Kristall zu sehen ist, den er bergen kann, während er die Angriffe von Medusenwesen abwehrt. Die Glyzerin-Flüssigkeit wird dem Terraner beinahe zum Verhängnis. Das darin enthaltende Gift schädigt ihn so massiv, daß er die ganze nächste Tunnelstrecke deliriert und mit den nahe der nächsten Tunnelöffnung stehenden Skeletten Tango tanzt.

Im neunten Segment findet der Terraner die Kristallkrone schnell. Er vergnügt sich in der Gesellschaft von Wesen, die ihm in seinem vom Gift verschleierten Denken noch seltsamer erscheinen. Eine schemenhaft erscheinende humanoide Gestalt veranlaßt ihn, sofort mit dem Kelch zurück zum Tunnel zu eilen, da seine 62-Stunden-Frist abläuft. Müde des Wanderns und des Lebens sucht der Träger des defekten Zellaktivators die nächste Tunnelkaverne auf, um sich zum Sterben niederzulegen. Völlig mutlos sinkt er nieder, als wieder dieser Schatten auftaucht, aus dem sich diesmal sein eigenes Gesicht herausschält, das zu ihm spricht und versichert, daß er das Schlimmste hinter sich hat und bald auf einen gewissen Banlaroguel treffen wird.

Unzählige Jahre vergehen, ehe der Terraner die nächsten Sphären erreicht. Er spielt mit einem Zwerg um die dortige Krone, trifft auf Riesen, die sich ständig wandeln. Viel später macht ihm eine verrückte Ayindi zu schaffen, die ihren Gast mit seinem Einverständnis im Tausch gegen den Schlüssel ein bißchen foltert, um zu testen, ob dessen Genmaterial für ihren nächsten Klonkörper brauchbar ist.

In der nächsten Kruste tritt Tiff in eine eisige Welt, in der er es mit dem Robotregent Safri-16, der es mag, wenn sich Fleisch vor ihm windet, zu tun bekommt, zumal der Terraner seinen Perianth nicht hergeben will. Seine Untertanen, bestehend aus Roboterkollegen, von ihm abfällig pseudoindividuelle Wichte genannt, und wie Bären aussehende Hutträger, leben harmonisch zusammen, ein für Safri-16 schrecklich fader Zustand, den er aber wegen seiner Programmierung nicht ändern kann. Am liebsten würde er das Lebenskorn verlassen, um in seiner alten Heimat, in der Krieg herrscht, mitmischen zu können. Wie die im ersten Zeitkorn auf Tifflor wartende Vatrox-Regentin Duleymon verfügt auch er über Gemälde, die die Funktion von Fenstern im Temporalmantel haben, die einen Ausblick auf Geschehen in für ihn unerreichbarer Ferne in Echtzeit ermöglichen. Die Hoffnung des Robotregenten auf Gewalttätigkeit richtet sich nun auf den Fremden, dem er natürlich den Schlüssel nicht geben will. Doch der Terraner weiß einen Ausweg. Einer der bereits eingesammelten Blütenkelche paßt in die Kruste, womit er dem Robotherrscher den Weg aus dieser Sphäre ermöglicht, der dafür seinen Perianth hergibt.

Im achtzehnten Lebenskorn trifft Tifflor auf seinen nun völlig körperlich gewordenen dunklen Doppelgänger, der den örtlichen Kelch bereits in seinen Besitz gebracht hat und ein Konkurrent zu sein scheint. Sein dunkles Ebenbild greift sich Tiff, und beide gelangen mittels Teletemporation ins neunzehnte Zeitkorn. Auch dort befindet sich eine Galerie. Der Doppelgänger zeigt ihm Szenen aus einer weit zurückliegenden Vergangenheit, als die Anthurianer den Vatrox halfen, doch vergalten die Vatrox dies mit der völligen Vernichtung ihrer Retter. Er selbst sei der letzte Anthurianer und heiße Banlaroguel, vor Millionen Jahren war er während der Fragmentierung des PARALOX-ARSENALS im Zeitspeer gestrandet und habe inzwischen die drei noch übrigen Lebenskörner an sich gebracht. Damit kann er Zeittüren öffnen und Projektionskörper ausschicken, doch mehrere Versuche, in der weit entfernten Vergangenheit Führer seines Volkes von der Gefährlichkeit der Vatrox zu überzeugen, scheiterten.

Eine erneute Teletemporation, und Tiff findet sich im Wasser schwebend in einer Luftblase wieder und sieht Banlaroguel in seiner wahren Gestalt: Ein 100 Meter langes, walartiges Wasserwesen schwimmt auf ihn zu, nimmt telepathisch Kontakt auf und bestätigt dem Terraner, daß sie sich in der 20. Kruste befinden. Der Riesenwal erklärt dem kleinen Menschlein ausführlich die Geschicke seines Volkes, das vor knapp zehn Millionen Jahren von den Vatrox vernichtet wurde, und erläutert die Rolle von ESTARTU und ES dabei. Tifflor erhalte nun die Aufgabe, mittels der 20 Perianth-Kronen die Fragmentierung des PARALOX-ARSENALS rückgängig zu machen, ein Projekt, das Zeitparadoxien in mehreren Galaxien hervorbringt, was den Terraner in Schrecken versetzt, zumal der Anthurianer ihn mit seiner nicht nur mentalen Überlegenheit zu allem zwingen könnte.

So ist Banlaroguel in der Lage, nachdem er sich und den Erdling mit Hilfe von Psi-Materie erheblich in ihren Fähigkeiten verstärkt hat, Tifflors Zellaktivator wieder in Funktion zu setzen und das ES-Kind durch Raum und Zeit in die erste Kruste zu versetzen. Dort herrscht Duleymon die Siebenundsechzigste. Sie kann ihm nichts anhaben und schon gar nicht bekommt sie die gesammelten Zeitkörner von dem nun Unverwundbaren ausgehändigt. Er holt sich den noch fehlenden Perianth dieser Kruste, der sich mit den anderen 19 zu einer Einheit verbindet, und hat nun Zugriff auf den Zeitspeer. Und Banlaroguel, so weiß er jetzt, hat auch keine Macht mehr über ihn.

Tiff, den gefühlte zehn Millionen Jahre der Tunnelwanderungen völlig verändert haben, wie nicht nur an seiner nun komplett mit diamantenem Raureif versiegelten, harten Haut erkennbar, kehrt durch das schwarze Tor in die MIKRU-JON zurück, für deren Besatzung nicht mehr als einige Stunden vergangen sind, und berichtet Perry Rhodan, Mondra, Icho Tolot und Lotho Keraete von seinen Erlebnissen.

1. Mai 2011