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ERSTAUFLAGE/697: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2701 (SB)


Christian Montillon

Unter der Technokruste

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2701



Perry Rhodan und seine drei Begleiter Toufec, Shanda Sarmotte und Fionn Kemeny können sich aus der abstürzenden STARDIVER retten und müssen sich nun mithilfe ihrer Seruns und Toufecs "Dschinn" Pazuzu, einer multifunktionalen nanotechnischen Einheit, behelfen. Pazuzu umschließt sie mit einer Deflektorhülle, die sie nicht nur optisch, sondern auch energetisch unsichtbar macht. Um den Feinden auf dem Mond keine technologischen Informationen zukommen zu lassen, löst Perry durch einen gerafften Impuls bei den Resten der an der Absturzstelle liegenden STARDIVER die Selbstvernichtung aus. Nun ist ihnen der Rückweg abgeschnitten und sie machen sich auf die Suche nach den Bewohnern des Mondes.

Wo auch immer sie hinschauen, die gesamte Mondoberfläche ist von einem sich ständig verändernden Technogeflecht bedeckt, das sich über den ehemaligen Werften besonders ballt. Der Hyperphysiker Fionn Kemeny interessiert sich brennend dafür, doch die Suche nach Menschen geht vor. Da sie Luna City, die größte der lunaren Städte zunächst meiden wollen, weil sie dort die stärkste Überwachung vermuten, ist ihr erstes Ziel Luna Town IV. Wie alle Städte auf dem Mond, hat Luna Town IV zuvor unter einer durchsichtigen Kuppel nicht nur die Stadtbewohner, sondern auch hydroponische Gärten und Tiere beherbergt. Doch auch diese Kuppeln sind von der Technokruste überzogen, die hier zusätzlich mit rötlichen Adern durchzogen ist. Ein dumpfes Licht, das wohl als Kunstsonne dient, wabert am Kuppelgipfel. Es wird, wie Perry später herausfindet, von zahllosen quallenartigen aus sich heraus leuchtenden Lebewesen erzeugt.

Die Mutantin Shanda Sarmotte espert Lebewesen unter der Oberfläche, aber keine Menschen. Diese Lebewesen haben Angst. Nachdem die Vier einen Zugang ins Innere gefunden haben, bietet sich ihnen ein imposanter Blick auf Dutzende halbkreisförmige Balkone, auf denen Büsche, Gräser, Getreide, Obst und Gemüse wachsen. Es sind heimische aber auch fremdartige Gewächse, die in einem Klima aus hoher Luftfeuchtigkeit, hohem Sauerstoffgehalt und tropischen Temperaturen wachsen. Hinter einer antiquiert wirkenden Steinmauer treiben auf einem Feld kahle graue Büsche, die an Steppenläufer nordamerikanischer Wüstenregionen erinnern. Aus den Ästen ragen jedoch winzige haarfeine Metalladern, scharf wie Rasierklingen. Offensichtlich handelt es sich hierbei um Pflanzen-Technologie-Hybride; sie wachsen aus dem Boden, bekommen aber auch technische Impfungen von oben, denn von der Decke hängen Hunderte von Versorgungsschläuchen. Fionn Kemeny nennt diese runden Büsche Technokraut. Als er eines davon anfassen will, springt es ihn über die Mauer hinweg an. Sein Schutzschirm baut sich zwar sofort auf, aber ein Stück, das dabei abgetrennt wird, bleibt innerhalb des Seruns und attackiert Fionns Gesicht. Mit vereinten Kräften gelingt es, das Teil zu entfernen und die angreifenden Büsche mit Flammen auf Abstand zu halten. Perry und seine Begleiter fliehen Hals über Kopf.

Später espert Shanda erneut jenes Lebewesen, das große Angst hat. Es hat Angst vor den Menschen auf Luna. Perry und seine Begleiter entdecken eine Gruppe kleiner schwarzhäutiger Wesen. Es handelt sich um onryonische Kinder, die auf Perry Rhodans Kontaktversuch mit so heftiger Aggression reagieren, daß er sie mit Paralysestrahlen betäuben muß.

Die Vier suchen weiter und Shanda espert zwei erwachsene Onryonen. Ihren Gedanken kann sie entnehmen, daß sie den ganzen Mond dominieren und etwas Großes erwarten, auf das sie sich lange vorbereitet haben - etwas, für das sie dankbar sind, aber auch Dankbarkeit erwarten, die sie von den Terranern jedoch nicht bekommen. Die Onryonen sind davon überzeugt, daß sich eine furchtbare Epoche dem Ende zuneigt. Diese zwei Onryonen verfolgen drei Terraner, die sie für Terroristen halten. Perry und seine Leute gehen der Sache nach. Shanda espert auch die Gedanken einer Frau, die einen Sabotageakt plant, um die Unterdrücker zu behindern. Eine Explosion zerstört die organische Sonne der Kuppel. Es kommt zum Kampf zwischen den Onryonen und den Menschen, bei dem ein Terraner und ein Onryone sterben. Der verbliebene Onryone, unterstützt von sich selbständig bewegendem Technokraut, greift die beiden anderen Terraner an. Der Schutzschirm des zweiten Mannes bricht zusammen, Technokraut stürzt sich auf ihn und schlitzt ihn auf. Der Mann stirbt. Bevor dasselbe mit der Frau passiert, greift Perry Rhodan ein. In dem folgenden Feuergefecht kommt auch der zweite Onryone ums Leben. Nur die Terranerin überlebt schwer verletzt. Perry und seine Begleiter nehmen sich ihrer an. Bevor sie das Bewußtsein verliert, erkennt sie Rhodan, und ihren Worten ist zu entnehmen, daß der Mond fast hundert Jahre lang in einem fremdartigen Raum gefangen war.

Um zu der Widerstandsgruppe zu stoßen, müssen sie nun doch nach Luna City, das die verletzte Frau das Große Gefängnis nennt. Dort sollen sie nach Pri Sipiera fragen. Perry Rhodan und seinen Begleitern gelingt es dank Toufecs Pazuzu das Technogeflecht, das auch Luna City bedeckt, unbemerkt zu durchdringen. Sie können sich in einen Bahnhof schleichen und entdecken, daß in Luna City Onryonen und Terraner durchaus zusammenleben. Die Terraner können sich frei bewegen, es gibt zwar uniformierte Wächter, aber die werden nicht nur von Onryonen gestellt. Es gibt auch gemischte Terraner-Onryonen-Patrouillen. Die Schwarz-Weiß-Sicht 'Onryonen - böse, Terraner - gut' läßt sich nicht so einfach anwenden. Shanda versteckt sich mit der verletzten Frau in einem Lagerraum und wartet dort ab, was Perry, Toufec und Fionn Kemeny herausfinden. Als Perry jedoch eine Terranerin anspricht, wird einer der onryonischen Wächter auf ihn aufmerksam und will ihn abführen. Toufec und Kemeny reagieren sofort und paralysieren die Wächter. Doch dann treten Roboter auf den Plan. Perry und seine Gefährten müssen fliehen und bekommen plötzlich Hilfe von einem zwergenartigen Terraner, der sie in einen Hauseingang winkt. Er bringt Perry, Toufec und Fionn Kemeny zu Pri Sipiera, der Führerin der Widerstandsgruppe.

*

In dem seiner noch ungeborenen Tochter Pri gewidmeten Tagebuch schreibt Antonin Sipiera, der ehemalige Sicherheitsdezernent von Luna City und späterer Administrator des verschollenen Mondes, was sich auf dem Mond nach dem Transfer des Solsystems in die Milchstraße ereignet hat. Der Mond war in einem undefinierbaren Raum gelandet, in dem es keine anderen Sterne oder Planeten gab. Ausgesandte Sonden verschwanden nach einer Entfernung von 200.000 Kilometern einfach und kehrten nicht zurück. Offensichtlich gab es dort eine hyperphysikalische Grenze. Da man ständig das Gefühl hatte, in eine Tiefe zu fallen, etablierte sich der Begriff "Schacht". Wochen, Monate und Jahre vergingen, und die Reise nahm kein Ende. 1470 NGZ, nach 26 Jahren, trat ein signifikanter Anstieg von Beben auf. Der Mond drohte offensichtlich auseinanderzubrechen. Da tauchte plötzlich aus den Tiefen des Schachtes ein Raumschiff mit den ersten Onryonen auf. Sie baten um Asyl und boten gleichzeitig Hilfe an. Auch sie würden seit Jahren durch diesen Schacht treiben, den sie n-dimensionale Laterale nannten und angeblich gut erforscht hätten. Die verstärkten Mondbeben seien auf wandernde Schwerkraftzentren zurückzuführen, sagten sie, worauf die Wissenschaftler sie Gravitationsvagabunden nannten.

Die Onryonen behaupteten, mithilfe ihrer Technologie den Mond möglicherweise wieder ins Standarduniversum versetzen zu können. Antonin Sipiera, der inzwischen zum Administrator gewählt worden war, erlaubte den Onryonen, die Rückseite des Mondes zu besiedeln, 1497 NGZ landeten dann weitere 19 Onryonenschiffe und die onryonische Bevölkerung stieg damit auf 100.000 Bewohner an. Der Kontakt zwischen Lunanern und Onryonen war gut. Die Onryonen hießen die Menschen in ihren Städten, die sie aus den Raumschiffen gebildet hatten, willkommen. Einige der Lunaner siedelten sich sogar dort an.

25. Juni 2013