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ERSTAUFLAGE/704: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2708 (SB)


Arndt Ellmer/Christian Montillon

Vier gegen ITHAFOR

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2708



In der Eastside der Milchstraße, im Sektor Ghatamyz, wird der Konflikt zwischen Blues und Tefrodern um den Polyport-Hof ITHAFOR-5 inzwischen von den Onryonen eingedämmt, die Kampfhandlungen in diesem Bereich strikt untersagen. Ihr Druckmittel, die Linearraumtorpedos und die Kunde von Terras Techno-Mond, flößt beiden Völkern soviel Respekt ein, daß sie sich weitestgehend an dieses Verbot halten. Doch Vetris-Molaud, der Tamaron des Neuen Tamaniums, des Zusammenschlusses der sieben eigenständigen Tefroder-Staaten in der Eastside, will sich das nicht bieten lassen. Da das Neue Tamanium auf einem schmalen Grat zwischen Selbstbehauptung und Untergang balanciert, weil die gebärfreudigen, sich immer weiter ausbreitenden Blues-Völker längst die Tefroder-Staaten ins Visier genommen haben, muß er seinen Herrschaftsbereich sichern. Um der ungezügelten Besiedlungspolitik der Blues standzuhalten, will er die Kontrolle über den interstellaren Handel gewinnen und die Verfügungshoheit über den Polyport-Hof ITHAFOR-5 erringen, der noch nicht von den allgemein zunehmenden Ausfallerscheinungen des Polyport-Netzes betroffen ist. ITHAFOR-5 wird zwar von den Blues kontrolliert, doch Terraner, Arkoniden, Akonen und Angehörige anderer Mitgliedsvölker des Galaktikums haben ebenfalls Zutritt. Nur den Tefrodern hat das Galaktikum den Zugang verweigert, was Vetris-Molaud als Provokation auffaßt, die er nicht hinnehmen wird. Sein bereits geführter Angriff war von den Onryonen unterbunden worden. Nun schickt er sein Mutantenkorps in den Einsatz. Es soll ITHAFOR-5 erobern und unbeschädigt an die tefrodischen Landungstruppen übergeben. Dafür muß es den A-Controller, mit dem der Polyport-Hof gesteuert wird, stehlen.

Die "Vier Eroberer", wie sie sich nennen, sind ein eingespieltes Team. Toio Zindher, die Vitaltelepathin, kann die Vitalenergie sowie die Stimmungen von jedem Lebewesen wahrnehmen. Sie kann Krankheiten sehen, aber keinen Einfluß auf sie nehmen.

Lan Meota ist ein Schmerzensteleporter. Er teleportiert nicht wie ein normaler Teleporter, sondern muß zu Fuß eine Passage hinter sich bringen, die durch einen höherdimensionalen Raum führt. Dort herrscht eine höhere Gravitation und Technik funktioniert nicht. Diese Passage dauert für Außenstehende immer 2 Minuten und 9 Sekunden. Für Lan Meota vergeht jedoch wesentlich mehr Zeit, in der er mit jedem Schritt immer schwächer wird und immer größere Schmerzen erleidet. Wenn er jemanden mit sich nehmen will, muß er ihn auf seinen Schultern tragen, was seine Schmerzen um ein Vielfaches verstärkt. Derjenige kann ihm auch nicht helfen, denn sobald Lan Meota in die Passage eintritt, fällt sein Begleiter in eine totenähnliche Starre, die erst wieder endet, wenn die Passage beendet ist. Die Frage, was ihm passiert, wenn er während seines Gangs zusammenbricht und nicht mehr weiter kann, stellt er sich lieber nicht. Seltsame Stimmen, die ihm bei jeder Passage irgendetwas zuraunen, lassen ihn ahnen, daß man in dieser merkwürdigen Welt wohl auch für immer verloren gehen kann. Nach einer solchen Passage muß er sich immer mehrere Minuten ausruhen, bis die Schmerzen nachlassen und er erneut einen Gang antreten kann. Nur wenn er mit der Vitaltelepathin Toio Zindher teleportiert, fällt es ihm leichter. Sie gibt ihm ein wenig von der Vitalkraft, die sie mit ihren Parasinnen erkennt, ab, was außerhalb der Passage jedoch nicht funktioniert.

Der Vorteil dieser Teleportation ist, daß Lan Meota in keine Parafalle geraten und auch höherdimensionale Schutzschilde durchdringen kann, was einem normalen Teleporter nicht möglich ist.

Der 38-jährige Satafar hat die Größe eines acht- bis zehnjährigen Kindes und ein Gesicht, das so alt aussieht als wäre er hundert. Wenn er eine bestimmte Droge einnimmt, glättet sich seine Haut, seine Augen werden größer und er sieht tatsächlich aus wie ein kleiner harmloser Junge, wodurch er seine Umgebung täuschen kann, denn er hat die Paragabe, körperliche Kräfte entwickeln zu können, die denen eines Ertrusers gleichkommen.

Trelast-Pevor ist der einzige der Vier, der keine Paragaben hat. Seine Stärke ist die Improvisationsgabe und intuitives Technikverständnis. Für ihn gibt es kein technisches Problem, für das er keine Lösung finden könnte.

Die vier Agenten schmuggeln sich an Bord eines Saatgut-Transporters auf ITHAFOR-5 ein, auf dem sich eine ganze Handelskultur entwickelt hat, weil der Hof Umschlagplatz für intergalaktische Waren ist, die über die Transferkamine aus weit entfernten Orten kommen.

Zur Ablenkung werden zwei andere Tefroder-Agenten, Benjuber-Wocaud und Holoter-Lyst mit dem Auftrag losgeschickt, einen Teil der dezentralen Systeme ITHAFORs auszuschalten, damit die tefrodischen Truppen in den Hof kommen können. Was sie nicht wissen, ist, daß sie von ihren eigenen Leuten bewußt geopfert werden. Sie kommen ebenfalls als blinde Passagiere auf ITHAFOR an und versuchen unter den Handeltreibenden Verbündete zu finden, die unzufrieden mit der Führung des Polyporthofs sind.

Benjuber-Wocaud und Holoter-Lyst ahnen nicht, daß außer ihnen noch weitere Agenten im Einsatz sind und Trelast-Pevor die Überwachungssysteme so manipuliert, daß der Sicherheitsdienst auf sie aufmerksam werden muß. Die beiden sich selbstherrlich gebärdenden Agenten - Wocaud wurde versprochen, daß der Hof nach der Eroberung auf seinen Namen umbenannt wird - stecken in Blueskokons, die sie von innen steuern können. Sie müssen darauf achten, daß ihre Bewegungen sie nicht als Tefroder verraten. Blues haben nämlich vorne und hinten Augen und müssen sich nicht umdrehen, wenn sie hinten etwas sehen wollen. ITHAFORs Sicherheitsdienst kommt ihnen jedoch schnell auf die Spur, denn die biologischen Spuren der Kokons werden als Kopie entlarvt, so daß aufgrund des genetischen Musters mithilfe modifizierter Sensoren die Agenten schnell ausfindig gemacht werden können. Ersteinmal darauf aufmerksam gemacht, läßt sich auch die Strahlung der in die Maske integrierten Technologie auffangen.

Als die beiden Agenten gestellt werden, kommt es zu einer Schießerei, bei der zwei Sicherheitsbeamte sterben. Bei der darauffolgenden Flucht werden beide erschossen.

Die vier Mutanten führen ein künstlich erzeugtes Molkex-Ei mit sich. Alles, was mit Molkex zu tun hat, löst bei allen Bluesvölkern böse Erinnerungen aus, denn seine Produktion hat vor 2000 Jahren ganze Planeten zerstört. Um die Hornschreckensubstanz Molkex zu bearbeiten, bedarf es des Hormons B, das neugeborene Blues-Kinder zehn Tage lang nach ihrer Geburt absondern. Toio Zindher, die Satafar als ihren Sohn ausgibt, bittet eine hochschwangere Bluesfrau um etwas B-Hormon, das angeblich eine schwere Krankheit ihres Sohnes heilen soll. Die Frau willigt ein, doch Toio Zindher muß mit dem Ehemann der gebärenden Bluesfrau verhandeln, was dem Sicherheitsdienst auffällt. Der Versuch, an das Hormon B heranzukommen, löst auf jeden Fall Alarm aus, was im Sinne des Mutantenteams ist.

Toio Zindher und ihr angeblicher Sohn werden verhaftet. Der Plan läuft perfekt. Bei der Vernehmung erzählt das Kind auch, daß Mama ein Ei versteckt hat. Scheinbar zerknirscht gesteht Toio, sie habe von einem Terraner den Auftrag bekommen, das Molkex-Ei aus einem Versteck zu holen und sich B-Hormon zu beschaffen.

Nun tritt der Schmerzensteleporter Lan Meota auf den Plan, der aussieht wie ein drittklassiger Verbrecher und sich in einem heruntergekommenen Serun verhaften läßt. Im Glauben, die größte Tefrodergefahr bereits mit der Eliminierung der anderen Agenten beseitigt zu haben, geben sich der Sicherheitschef und der Kommandant von ITHAFOR mit ihren Ergebnissen zufrieden. Nun kann sich Kommandant Ghöllrysch ganz auf die Herkunft des Hornschreckeneis konzentrieren. Doch Lan Meota stellt Bedingungen an die Zusage, die Quelle preiszugeben. Er behauptet, seine Geschäftspartner würden ihn umbringen, falls er die Quelle verriete. Er wolle aber auch nicht Zeit seines Lebens in bluesscher Gefangenschaft leben, sondern verlangt, zusammen mit Toio und Satafar über den Polyport-Hof nach Andromeda geschickt zu werden.

Der Kommandant geht darauf ein, denn als Vernichter einer Quelle von Hornschreckeneiern kann er als Held seines ganzen Volkes dastehen.

Der A-Controller, mit dem der Polyport-Hof betrieben wird, liegt im Hochsicherheitstresor von Ghöllryschs Zentrale. Trelast-Pevor, dem es zwar gelungen ist, sich ein eigenes Schaltzentrum aufzubauen, von wo aus er sich bis in jeden verborgenen Winkel der Blues'schen Eigenpositronik des Polyport-Hofs vorarbeiten kann, versucht vergeblich den Schutzschirm, der um den A-Controller liegt, zu deaktivieren.

Lan Meota verlangt nun, auf den Controller sehen zu dürfen, um den Ort auswählen zu können, wohin er abgestrahlt werden will. Der Kommandant meint, daß seine Sicherheitsmaßnahmen ausreichend sind, um diesen Wunsch zu gewähren. Dafür schaltet er den Schutzschirm aus. Das ist der Moment, in dem Lan Meota einen Zusammenbruch simuliert und sich auf den Tresor zubewegt. Er ist in der Lage, einen Gegenstand zu sich hin zu teleportieren, wenn er ihm auf vier Meter nahe kommt. Was alle Umstehenden nicht merken, ist, daß er den Controller aus dem Tresor teleportiert hat. Dann tritt er seine Passage an und bringt das Gerät zu Trelast-Pevor, bei dem er sich einige Minuten erholen muß.

In der Zwischenzeit wird Toio Zindher in die Mangel genommen. Sie mimt immer noch die Ahnungslose, die nicht wußte, daß ihr angeblicher Auftraggeber ein Teleporter ist. Sie versucht Zeit zu schinden, denn der Sicherheitschef droht, sie zu erschießen. Satafar muß einschreiten und tötet einen Sicherheitsbeamten, woraufhin er betäubt wird. Lean Meota kehrt zurück, erfaßt die Situation und teleportiert das Gehirn des Sicherheitschefs, der kurz davor war, Toio zu erschießen, aus seinen Körper. Der Mann bricht tot zusammen. Derart eingeschüchtert und auch dem Zugriff des Sicherheitsdienstes entzogen, weil Trelast-Pevor einen Schutzschirm um die Zentrale aufgebaut hat, so daß keine Sicherheitsleute zu Hilfe eilen können, gibt der Kommandant nach, um sein Leben zu retten. Toio verrät ihm, daß es gar keine Quelle von Hornschreckeneiern gibt. Er rückt die Kommandocodes heraus, mit denen der Hof übernommen werden kann. Trelast-Pevor legt mit dem A-Controller sämtlichen Transfer-Verkehr von ITHAFOR lahm, deaktiviert die Transferkamine und legt die Verteidigung des Polyporthofs still. Die tefrodischen Einheiten, die sich bereits um ITHAFOR aufgehalten haben, können nun gefahrlos vorrücken und den Hof übernehmen.

Zu Ehren der im Einsatz gestorbenen Agenten wird ITHAFOR-5 nun in WOCAUD umbenannt.

12. Juli 2013