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ERSTAUFLAGE/746: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2750 (SB)


Uwe Anton

Aufbruch

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2750



Der Androide Quick Silver wird im Gefängnis untersucht und als biopositronisches Lebewesen klassifiziert. Man weiß allerdings nicht, ob er früher ein biologisches Wesen war, das mit positronischen Zugaben zu einem Cyborg aufgerüstet wurde, oder ob er eine Art Roboter mit hochwertigem biologischen Zusatz ist. Seine ÜBSEF-Konstante läßt sich nicht klar zuordnen und der Gestaltwandler Attilar Leccore, Geheimdienstchef der LFT, hat Schwierigkeiten ihn nachzubilden, was ihm noch nie passiert ist und was darauf hindeutet, daß Quick Silver ein sehr fremdartiges Wesen sein muß. Er wäre stark und intelligent genug, aus dem Gefängnis auszubrechen, tut es jedoch nicht.

Reginald Bull weiß nicht, welche Rolle Quick Silver in der Stadt Allerorten zu spielen hatte, und er weiß auch nicht, ob er ihm vertrauen kann. Da er ihm immerhin zweimal das Leben gerettet hat und sich auch nicht seiner Gefangennahme widersetzt, beschließt er, ihn ins Vertrauen zu ziehen, und ihn zu der Reise in die Larengalaxis einzuladen. Er setzt Gucky auf ihn an, um ihm auf den Zahn zu fühlen.

Der Mausbiber hadert immer noch damit, daß er seine Fähigkeiten verloren hat. Er leidet unter starken Stimmungsschwankungen, weil er nicht mehr teleportieren kann und seine telekinetischen Fähigkeiten viel schwächer sind als zuvor. Auch das Gedankenlesen gestaltet sich viel komplizierter als früher. Er verfügt nun nur noch über eine visuell ausgerichtete Telepathie, das heißt er sieht Bilder im Bewußtsein anderer, quasi mit deren Augen und in ihren Erinnerungen, und er kann ihre Gefühle wahrnehmen. Aber das ist nur ein schwacher Abklatsch dessen, zu dem er einstmals fähig war. Sich mit Quick Silver befassen zu sollen, behagt ihm eigentlich überhaupt nicht. Doch der Androide berichtet ihm bereitwillig, daß er im Dienst der Stadt Allerorten stehe und freier Mitarbeiter der Universalen Archäologen sei. Er könne seinen Vertrag mit der Stadt und seinen Protokollen auch kündigen. Aber die Stadt und ihre Technologie ermöglichten es ihm, seinen Neigungen nachzugehen, denn er sei ein Schatzsucher und vor allem an dem Mnemotektonischen Steuerwerk interessiert. Er berichtet Gucky davon, daß der Weiße Raum, den er aus der untergehenden JULES VERNE geborgen hat, sich bei der Untersuchung durch das Protokoll Wissenserwerb und Wissensverwertung verschlossen hat und niemandem mehr zugänglich ist.

Während Gucky mit Quick Silver spricht, versucht er die Bilder zu sondieren, die in dessen Erinnerung auftauchen. Doch er scheitert. Der Verstand des Androiden ist ihm nicht zugänglich. Er kann keinen Sinn in diesen Bildern erkennen.

Im Linearraum um den Kristallschirm, der das Solsystem umspannt, kommen immer mehr onryonische Schiffe an und bestücken die Cluster der das System belagernden Schiffe mit Linearraumtorpedos, mit denen das Linearraum-Flugverbot durchgesetzt wird. Die Torpedos sind auf bisher ungeklärte Weise in der Lage, Schiffe im Linearraum aufzuspüren und zu vernichten. Damit hat der Linearraum seine Funktion als sicherer Zufluchtsort verloren. Sichu Dorksteiger, die Chefwissenschaftlerin der LFT, macht jedoch Fortschritte, eine Möglichkeit zu finden, die Linearraumtorpedos auszuschalten.

Der Exodus der Arkoniden geht immer schneller voran und droht Terra beinahe schon zu überrollen. Neu-Atlantis ist fast zu einem Markenzeichen in der gesamten Milchstraße geworden. Die Onryonen richten mehr und mehr Ordische Stelen auf den Planeten der Milchstraße ein und das Tefrodische Reich schließt sich immer stärker mit dem Atopischen Tribunal zusammen. Große Teile der Flotte des Galaktikums und der LFT halten sich verborgen, um den Onryonen keine Angriffsfläche zu bieten. Richter Chuv, für dessen Schiff der Kristallschirm kein Hindernis darstellt, wie sich auf Arkon gezeigt hat, hat angekündigt, das Solsystem zu maßregeln, sollte es sich als `Nest des Widerstandes und der Obstruktion gegen die Atopische Ordo' erweisen.

Seit dem 8. November 1516 NGZ schicken die Onryonen Linerraumtorpedos in den Hyperraum, die weder Ziele im Linearraum treffen, noch im Normalraum detonieren. Sie scheinen nirgendwo anzukommen, was äußerst beunruhigend ist. Die planetenumspannenden Paratronschirme von Terra, Merkur, Venus, Mars sowie etlichen wichtigen Monden der Gasriesen, haben aufgrund der notwendigen Strukturlücken für die Hypertron-Sonnenzapfung unweigerlich Schwachstellen, durch die Linearraumtorpedos eindringen können. Neueste Auswertungen der Posbischiffe deuten darauf hin, daß die abgefeuerten Torpedos im Linearraum um das Solsystem herumzirkulieren und massiv hyperenergetische Störimpulse aussenden, die auf den Kristallschirm treffen und dort eine Resonanz erzeugen, die ihn undurchdringlich für Hyperfunk werden läßt. Damit wird das Solsystem hyperfunktechnisch isoliert.

Die gute Nachricht ist, daß sich Perry Rhodan nicht mehr in onryonischer Gefangenschaft befindet, sondern fliehen konnte. Er befindet sich irgendwo in der Laren-Galaxis Larhatoon, wohin Reginald Bull mit dem neu entwickelten Schiff RAS TSCHUBAI eine Expedition starten will, um ihn zu finden und das Geheimnis des Atopischen Tribunals zu lüften, damit die Macht der Richter und ihrer Helfershelfer, der Onryonen, zerschlagen werden kann.

Die RAS TSCHUBAI wird in einem ausgehöhlten Asteroiden gebaut und sieht wegen zur Tarnung angedockter Elemente noch wie ein übergroßer Fragmentraumer der Posbis aus. Sie ist technisch auf dem neuesten Stand und obwohl im Innern noch nicht alles fertiggestellt ist, ist sie bereits einsatz- und flugbereit. Mit ihren Gravotron-Feldtriebwerken, die problemlos einen Schub von 300 Kilometern pro Sekundenquadrat erzeugen, kann man schnell auf halbe Lichtgeschwindigkeit beschleunigen und in den Transitions-Flug mit pulsierender Taktgebung wechseln. Pro Intermitter-Einzeltransition können fünf Milliarden Kilometer überbrückt werden, pro Sekunde finden tausend dieser Transitionen statt. Die Speicherkapazität reicht für 600.000 schockgedämpfte Einzelsprünge. Der Hypertransprogressor, der den Fernantrieb gewährleistet, gründet sich auf eine modifizierte Paratronblase. Sobald diese Transferblase aufgebaut wird, erfolgt eine Versetzung des Schiffs in den Hyperraum, ohne daß eine Mindestgeschwindigkeit vonnöten ist. Auf diese Weise ist man vom Linearraum unabhängig, den die Onryonen in eine tödliche Falle verwandelt haben. Der Nachteil dieses Antriebs ist zwar, daß der Überlichtfaktor innerhalb einer Galaxis nicht sehr hoch ausfällt - er ist nicht besser als der der herkömmlichen Lineartriebwerke -, entfernt sich das Schiff aber mit dem Hypertrans-Progressor aus dem Schwerefeld einer Galaxis, kann der Antrieb ab einer Entfernung von 100.000 Lichtjahren sein volles Potential nutzen und maximale Überlichtfaktoren zwischen 400 und 500 Millionen ermöglichen.

Während des Fluges mit dem Hypertrans-Progressor werden jedoch sämtliche höher entwickelten Lebewesen so stark beeinträchtigt, daß sie ihn nicht bei vollem Bewußtsein überstehen können. Deshalb muß jedes Besatzungsmitglied sich in eine Suspensionsbank legen, die den Körper entstofflicht und im Hyperraum hält.

Die RAS TSCHUBAI beherbergt die fortschrittlichsten Roboter, die von einem Robotiker betreut werden, und bietet der Besatzung, die aus 35.000 Mitgliedern besteht, von denen ein Großteil für die Raumlandeeinheiten und die Beiboote unterschiedlichster Größen und Klassen bestimmt ist - die RAS TSCHUBAI kann auf keinem Planeten landen -, ausreichend Privatraum sowie Freizeitgestaltungsmöglichkeiten.

ANANSI, der Zentralrechner des Schiffes, ist mit posbischem Plasma, einem Bioponblock und einer hypertoyktischen Verzahnung ausgerüstet. Die eigentliche Rechnertechnik befindet sich außerhalb des Standarduniversums - eine Syntronik auf Halbraumbasis, kurz Semitronik. Im Standarduniversum wird sie von einem bläulich schimmernden Wesen verkörpert, das die Gestalt eines fünfjährigen Mädchens hat, das in einer Glaskuppel sitzt und neugierig in die Welt schaut.

Jawna Togoya, die posbische Kommandantin der RAS TSCHUBAI, ist nicht gerade davon begeistert, daß Quick Silver mit an Bord kommt, und verlangt, daß er ständig von einem Kampfroboter bewacht wird und sich die meiste Zeit in einer Kabine aufhält. Quick Silver ist nicht der einzige Gefangene an Bord. Auch die tefrodische Agentin und Mutantin Toio Zindher fliegt bei dieser Expedition mit. Auch ihre Anwesenheit ist sehr umstritten, schließlich war sie am Mord an Ronald Tekener beteiligt und hat erst dazu beigetragen, daß Perry Rhodan verurteilt werden konnte. Allerdings ist sie als Vitaltelepathin als einzige in der Lage, Zellaktivatorträger auf größere Entfernungen hin zu erkennen und könnte deswegen sehr nützlich sein für die Suche nach Perry Rhodan. Aber niemand weiß, ob man ihr trauen kann. Sie wurde vor die Wahl gestellt, entweder von einem Gericht verurteilt zu werden oder sich an der Suche nach Perry Rhodan zu beteiligen. Sie entschied sich für letzteres. Reginald Bull war dagegen gewesen, hatte sich aber nicht durchsetzen können, da die Entscheidung schon vor seinem Auftauchen in Terrania gefällt worden war.

Als sich Toio Zindher und Perry Rhodans Enkelin Farye Sepheroa begegnen, starrt die tefrodische Agentin sie kurz fassungslos an, bevor sie sich wieder unter Kontrolle hat. Alle, die diese Reaktion gesehen haben, wissen sich keinen Reim darauf zu machen. Auch Farye Sepheroa nicht.

Am 24. Februar 1517 NGZ will der tefrodische Tamaron Vetris Molaud auf Tefor eine Eröffnungsfeier für die große galaktische Konferenz ausrichten, die das Atopische Tribunal und die Onryonen inszenieren wollen. Bei dieser Konferenz geht es um die künftige Aufteilung der Milchstraße nach der Atopischen Ordo. Da die Ankunft der Solaren Residenz auf Terra noch nicht gebührend gefeiert worden ist, will man auf Terra dieses Datum zum Anlaß nehmen, eine Gegenveranstaltung abzuhalten, die 'Terrania in Stardust' heißen und zu einem Freiheitsfest der Völker werden soll. Diese Veranstaltung soll vom Institut für Erlebnisgestaltung ausgerichtet werden.

Sune Lerront, ein Künstler, der für dieses Institut arbeitet und sich für dieses Event besonders stark macht, hat ganz andere Interessen. Mit Hilfe von OTHERWISE, der nach dem Verschwinden Lunas leistungsstärksten Biopositronik im Solsystem, die er zur Vorbereitung für die Feier nutzen darf, hat er ausgekundschaftet, wohin die meisten Wissenschaftler und Fachkräfte für Raumschiffsbau reisen. Auf diese Weise will er herausfinden, wo das geheimnisumwitterte und von den Onryonen als gefährlich eingestufte ZbV-Schiff - die RAS TSCHUBAI - gebaut wird. Der terranische Geheimdienst wird auf seine Aktivitäten aufmerksam und man findet heraus, daß der gebürtige Terraner fünf Jahre zuvor von Tefrodern entführt und vermutlich umgedreht worden ist. Möglicherweise hat ihn die Gläserne Insel, der Geheimdienst der Tefroder, als Schläfer im Solsystem postiert. Das Auftauchen Sune Lerronts bedeutet auch, daß die Tefroder auf den Trick mit der REGINALD BULL, die sie für das ZbV-Schiff halten sollten und vernichtet haben, nicht hereingefallen sind. Man läßt den Agenten weiterhin im Glauben, nicht enttarnt worden zu sein, hält ihn aber unter ständiger Beobachtung. Man erfüllt ihm sogar seine Wünsche, für die Installierung einer Raumgirlande verschiedene Planeten zu inspizieren, wodurch er dem Standort des Asteroiden, in dem die RAS TSCHUBAI zusammengebaut wird, recht nahe kommt. Er wurde in den Großbaukomplex von Neo-Ganymed integriert, bei dem der zerstörte Mond nachgebildet wird. Hier stößt Sune Lerront auch tatsächlich auf die Werft, in der die RAS TSCHUBAI entsteht, doch man kann ihn davon überzeugen, daß hier ein riesiger Posbi-Raumer gebaut wird, der eine große Posbi-Population nach Andromeda evakuieren soll.

Im Fall Sune Lerront erweist sich die hyperfunktechnische Isolierung des Solsystems sogar als Vorteil, denn nun kann er seine Erkenntnisse nicht mehr weiterleiten. Die Überbrückung in Form von Relais-Stationen, die die Terraner bereits ausbauen - man versucht auch Transmitter-Rohrpostsendungen über MOTRANS-Plattformen einzusetzen -, kann der Agent nicht nutzen.

Im Leerraum haben Posbis eine große Transmitter-Station der Onryonen entdeckt, die mit fünf weiteren Stationen in Verbindung stehen, die in Richtung Larhatoon weisen. Pro Tag erscheinen dort 50 Schiffe der Onryonen, die in Richtung Milchstraße weiterfliegen. Bei diesem Transmitter haben die Posbis auch einen Funkspruch in englischer Sprache aufgefangen, der lautet: "Grüße aus Lee Chongs Kramladen an HGA. Ware in NGC 3190 eingetroffen". Es ist der Funkspruch, den Perry Rhodan losgeschickt hat, um auf seine Lage aufmerksam zu machen. Eine gewisse Kennung läßt den Schluß zu, daß dieser Funkspruch von der Station AIKKAUD abgeschickt worden ist, einer Station, die 10,6 Millionen Lichtjahre vom Solsystem entfernt, genau in er Mitte zwischen Milchstraße und Larhatoon liegt. Man vermutet, daß er dort vielleicht weitere Hinweise hinterlassen hat.

Am 16. Dezember 1516 sprengt ein gigantischer Posbi-Raumer mit dem Namen BOX-100.000 auf Neo-Ganymed den Asteroiden entzwei, in dem er beherbergt war. Er wird auf seinem Flug ins All von etlichen Fragmentraumern begleitet - reinen Robotschiffen ohne Plasmazusatz. Die onryonischen Schiffe gehen auf Abfangkurs und verlangen Auskunft über Sinn und Zweck des Fluges, worauf die Fragmentraumer nicht eingehen. Es kommt zu einem Feuergefecht, bei dem die Fragmentraumer das Nachsehen haben und sich per Transition absetzen. Nur diejenigen, deren Transitionstriebwerk beschädigt wurde, tauchen in den Linearraum ein und werden dort von den onryonischen Torpedos vernichtet. In der BOX-100.000 erfolgt eine Explosion und das Schiff tritt in den Linearraum ein. Teile des riesigen Schiffes regnen in den Normalraum zurück.

An Bord eines Forschungsraumers MANDALAY, der am Rand des Morgenrot-Sektors einen Pulsar untersucht, sieht man plötzlich ein gigantisches Schiff auftauchen, dessen Kommandantin, die ihren Namen nicht nennen will, nur darum bittet, das Auftauchen des Schiffes - bei dem es sich um die RAS TSCHUBAI handelt - aus den positronischen Protokollen der MANDALAY zu streichen. Ein paar Tage später wäre es allerdings sinnvoll, einige Gerüchte über das Auftauchen dieses Schiffes zu streuen, meint sie. Der Kommandant der MANDALAY weigert sich zunächst, bis er Reginald Bull sieht und sich zu allem bereit erklärt. Er hat das Gefühl, Zeuge eines großen Ereignisses zu sein, das in den Terranern vielleicht sogar wieder Mut und neue Hoffnung gegen die Unterdrücker wecken wird.

Die RAS TSCHUBAI geht in Transitionsflug und kommt am 6. Januar 1517 NGZ am Sternenportal AIKKAUD an.

7. Mai 2014