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ERSTAUFLAGE/787: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2791 (SB)


Uwe Anton

Die Hasadeure von Arkon

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2791


24. bis 28. Juli 1517 NGZ.

Die RAS TSCHUBAI wird in der Nähe des Arkon-Systems von der YART FULGEN mit Librationszonen-Trugbildprojektoren (LTP) ausgerüstet, deren Massenproduktion auf Halut angelaufen ist. Die LTPs locken die onryonischen Linearraum-Torpedos auf falsche Fährten, da sie jeweils elf Librations-Chimären erzeugen, die sich ortungstechnisch nicht von einem echten Raumer im Linearraumflug unterscheiden.

Gaumarol da Bostich erprobt an Bord der RAS TSCHUBAI seinen mit Halutergenen durchsetzten Arm. Das fremde neuronale Gewebe hat sich vom Arm aus weiter auf seinen gesamten Körper ausgebreitet und überall Mikrogehirne ausgebildet. Anfangs hatte Bostich noch Stimmen gehört und sein Extrasinn hatte behauptet, daß jemand ihm etwas einzuflüstern versuche und ihn mit unerklärlichem Zorn und einem merkwürdigen Sehnen überschütte. Inzwischen hat Bostich herausgefunden, daß diese Einflüsterungen aus seinem eigenen Körper stammen, da sämtliche Organe Nachrichten ausstrahlen, die er empfangen kann. Da der Zellaktivator gegen diese Veränderung nicht einschreitet, betrachtet er das Neurogeflecht offenbar nicht als Gefahr, sondern als Optimierung. Ab und zu hat Bostich luzide Phasen, in denen er alles um sich herum in übersteigerter Intensität erlebt. Das betrifft auch die Wahrnehmung von Zeitabläufen. Haluter können die Zeit fünf Millionen Mal genauer wahrnehmen - jede einzelne Nanosekunde. Soweit ist Bostich noch nicht. Er nimmt die Zeit auch außerhalb der luziden Phasen inzwischen aber schon 23 Mal präziser wahr als normale Arkoniden. Diese Sinnesverschärfung unterliegt nicht seiner willentlichen Kontrolle. Bei Gefahr reagiert sein Arm meist ohne sein Zutun und kann sogar einen fliegenden Pfeil aus der Luft fangen. Die Terraner an Bord betrachten ihn mit Mißtrauen. Für sie ist er ein Risikofaktor.

Im ehemaligen Arkon-System, das nun Baag-System heißt, steht die Sublimierung kurz bevor - ein Ereignis, das das ganze System auf einen höheren Level im Gefüge der Atopischen Ordo stellen wird. Um die Atopische Ordo in der Milchstraße noch weiter zu festigen, wird Arkon III, der Industrieplanet des Systems, der wegen seiner beeindruckenden Technosubstanz für den Einsatz der tt-Progenitoren gut geeignet ist, zum Atopischen Konduktor umgewandelt. Mit dessen Inbetriebnahme soll die direkte Verbindung der Milchstraße zur Synchronie hergestellt werden, über die man mit einem Richterschiff in die Jenzeitigen Lande vordringen kann, jene künstliche Zeitdimension, in der das Atopische Tribunal seinen Sitz hat. Der Erdmond Luna, der Naat umkreist, wird künftig als Steuerwelt fungieren.

Unter der onryonischen Besatzung des das Baag-System schützenden Hauptclusters ist das hochansteckende Finsterfieber ausgebrochen. Diese Krankheit endet zwar selten tödlich, führt aber zur Erblindung und beeinträchtigt das Emot-Organ. Wenn man die Krankheit einmal überlebt hat, ist man künftig immun dagegen. Doch der Oberkommandierende Ceerval Sdynnoc ist schon zu alt, um das Finsterfieber zu überleben. Da er zu gerne die Sublimierung - die Krönung seines Lebens - noch gesehen hätte und das Einpflanzen von künstlichen Augen strikt ablehnt, bittet er seinen Freund Kov Goydoracc, seine Augen zu sein, wenn es zur Sublimierung kommt und ihm dann zu schildern, was er sieht. Der läßt sich von der Geniferin Tymca Lousc in einem kleinen Beiboot nah an Arkon III heranfliegen, um das Ereignis genau beobachten zu können.

An Bord der RAS TSCHUBAI plant man den Überfall auf das atopische Richterschiff CHUVANC, mit dem Atlan über die Synchronie in die Jenzeitigen Lande gelangen will, was aber nur dann geht, wenn die von den Atopen geplante Sublimierung gelingt und mit dem atopischen Konduktor eine Verbindung zur Synchronie hergestellt wird.

Es wird nicht gerade einfach sein, die CHUVANC zu kapern. Man müßte, um an Informationen heranzukommen, Besatzungsmitglieder des Richterschiffs entführen, was zu auffällig sein dürfte. Es sei denn, man schafft gleichzeitig eine Ablenkung.

Da die Arkoniden nicht nur von ihrer Heimat vertrieben wurden, sondern auch von ihren Schiffen, wurde Bostichs ehemaliges Flaggschiff, die GOS'TUSSAN II, konfisziert. Um von einem Überfall auf die CHUVANC abzulenken, plant Bostich die GOS'TUSSAN II zurückzuerobern. Das wäre auch ein Fanal, das den Völkern der Milchstraße signalisieren könnte, daß man sich dem Tribunal entgegensetzen kann.

Zu diesem Zweck sendet Bostich über Hyperfunk eine völlig unauffällige Signalfolge, die von treuen Besatzungsmitgliedern der GOS'TUSSAN II als Stilles Läuten empfangen wird. Der ehemalige Beiboot-Kommandant Gilden da Voshet, der wie alle anderen Arkoniden das Schiff verlassen mußte, meldet sich. Er hält sich auf dem größten Mond des Gasriesen Flaon auf und berichtet, daß sich dort auch die GOS'TUSSAN II befindet, auf der sich nur wenige Hundert Onryonen aufhalten. Bostich fliegt mit vier Proto-Hetosten los, um Gilden da Voshet an Bord zu holen und einen Plan für die Eroberung seines Flaggschiffs auszuarbeiten.

Atlan nimmt unterdessen Kontakt zu der überwiegend robotisierten Springerwalze CHOULYNGERS HEIMSTATT auf, die von einem TLD-Agenten kommandiert wird. Das LAURIN-Beiboot SIMILDE mit einem Einsatzteam aus Atlan, Gucky den beiden Keloskern Gholdorodyn und Eldhoverd sowie drei Mitgliedern des Venusteams fliegt zur CHOULYNGERS HEIMSTATT und wird zusammen mit etlichen Frachtgut-Lastengleitern ausgeschleust, um auf dem siebten Planeten zu landen, der von den Bewohnern vor kurzem offiziell aufgegeben worden ist. Einige Arkoniden halten sich aber immer noch dort auf und verstecken sich vor den Onryonen, die durch das grassierende Finsterfieber geschwächt sind. Gucky spürt die Widerständler auf und Atlan erfährt von ihnen, daß die CHUVANC auf dem ehemaligen Handelsraumhafen von Naat steht. Atlan plant nun, die Mannschaft des Richterschiffes mit dem Finsterfieber-Virus zu infizieren. Die Befallenen werden vermutlich aus dem Schiff befördert und durch andere Mannschaften ersetzt. Atlan könnte dann auf einen oder mehrere aussortierte Onryonen zugreifen.

Doch zunächst fliegt er mit der SIMILDE Richtung Arkon III. Er ist entsetzt, daß der Planet schon völlig von Technogeflecht überwuchert ist. Gucky kann nichts espern, weil ein fünfdimensionales Wabern den Planeten umgibt. Sämtliche Industriemaschinen laufen unter der Oberfläche auf Hochtouren. Myriaden von tt-Progenitoren verwandeln den Planeten in eine einzige Maschine, die Hyperenergie ansaugt, um die Planetenmaterie - Masse, Gewicht, Schwerkraft, Rotationsgeschwindigkeit und Atmosphäre - zu verändern. Arkon III ist jetzt schon nicht mehr zu retten. Deshalb wendet sich Atlan einem anderen Ziel zu. Er will nach Naat weiterfliegen. Da taucht plötzlich eine Flotte aus Robotschiffen aus dem Hyperraum auf und durchbricht den Kordon onryonischer Raumvätern, die Arkon III schützen sollen. Es sind schnelle, schwer bewaffnete und gut beschirmte Schiffe des Kristallimperiums, die an vielen Orten verborgen sind, von wo sie von Widerständlern, die unter Messinghauben sitzen, ferngesteuert werden. Alle fünf bis zehn Tage werden die Onryonen von diesen Robotschiffen angegriffen, können sie aber meistens recht schnell vernichten. Die Robotschiffe feuern auf Arkon III. Die Arkoniden, die dahinterstecken, wollen den Planeten offensichtlich lieber vernichten als zulassen, daß er verwandelt wird. Atlan kann von seinem Schiff aus nur fassungslos zuschauen. Doch Arkon III ist unangreifbar. Der Himmelskörper nährt sich geradezu von den auftreffenden Energien.

An Bord der SIMILDE wird beobachtet, wie ein kleines Beiboot zu fliehen versucht und direkt in das Feuer der Robotschiffe und damit in seine zwangsläufige Vernichtung hineinfliegt. Da beschließt Gucky, die Onryonen dieses Schiffes zu retten. Er teleportiert und kommt genau in dem Moment mit zwei schwer verletzten Onryonen - es sind Kov Goydoracc und die Geniferin Tymca Lousc - wieder in der SIMILDE an, als das kleine onryonische Schiff explodiert.

Der blinde Ceerval Sdynnoc wartet vergeblich auf seinen Freund Kov Goydoracc, der ihm die Sublimierung schildern wollte, die in diesem Moment fast vollendet ist. Man teilt ihm mit, Kov wäre gefallen. Ceerval Sdynnoc stirbt, ohne am größten Ereignis seines Lebens teilgenommen zu haben.

15. Februar 2015


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