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ERSTAUFLAGE/869: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2875 (SB)


Christian Montillon

Die vereiste Galaxis

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2875


Perry Rhodans und Pey Ceyans Bewußtseine befinden sich im Sextadim-Banner des tiuphorischen Sterngewerks SHEZZERKUD. Um nicht vollkommen vom Catiuphat aufgesogen zu werden, stellen sie sich eine Scheinwelt vor, in der sie leben. Perry Rhodan denkt an seine Kinder und deren Mütter. Seine Seele sehnt sich nach Halt, den sie nicht finden kann. Deshalb sucht sein Bewußtsein den Schlaf, der ihm die Verheißung von Trost verspricht. Im Schlaf kann er vergessen, wo er ist, denn je mehr er sich gedanklich entfernt, desto mehr verblaßt das Catiuphat. Wenn sein Bewußtsein wieder erwacht, hat er alles Erlebte vergessen und Pey Ceyan, die eine gewisse Parabegabung hat und in der Lage ist, sich im Catiuphat zu verankern, holt ihn immer wieder zurück und hilft ihm, sich zurechtzufinden. Beide wissen jedoch nicht, wieviel Zeit seit ihrem physischen Tod vergangen ist. Sie machen es sich zur Aufgabe, das Catiuphat zu erkunden.

Das Catiuphat existiert in mehreren Stufen, die in konzentrischen Kreisen immer weiter nach innen führen. Die äußerste Schicht wird Torus I oder Kinderstufe genannt, weil dort die Bewußtseine ankommen, die in die Sextadim-Banner geschickt werden. Diese Bewußtseine sind voller Angst, doch es gibt die Trostreichen, die sich ihrer annehmen und sie zu Torus II weiterleiten.

Weil Perry Rhodan und Pey-Ceyan sich nicht ins Catiuphat einfügen wollen, werden sie zum Störfaktor, der ausgemerzt werden muß. Ein Trostreicher verfolgt sie. Da kommt ihnen unverhofft ein Tiuphore zu Hilfe - ein Orakel-Page, der befugt ist, den Trostreichen in seine Schranken zu weisen. Es handelt sich um Attilar Leccore, der in der Gestalt des Orakel-Pagen Paqar Taxmapu auf der CIPPACOTNAL Dienst tut. Dort ist er über das Sternenbanner ins Catiuphat eingetreten und bis ins Sternenbanner der SHEZZERKUD vorgedrungen. Er informiert Perry Rhodan und Pey Ceyan über den Ausgang der Schlacht in der Milchstraße und darüber, daß bereits zwei Jahre seit ihrem Tod vergangen sind.

Die Flotte der Tiuphoren, die aus 20.000 Sterngewerken besteht, die die Schlacht überstanden haben, befindet sich seit Monaten dreieinhalb Millionen Lichtjahre von der Milchstraße entfernt im Leerraum. Die SHEZZERKUD wurde durch Julian Tifflors MOCKINGBIRD so stark beschädigt, daß sie repariert werden muß. Das Ziel der Flotte ist die 131 Millionen Lichtjahre von der Milchstraße entfernte Galaxie Orpleyd. Von dort ist die SHEZZERKUD gekommen. Mit Ausnahme der RAS TSCHUBAI kann kein Schiff, das der Milchstraße derzeit zur Verfügung steht, diese Entfernung zurücklegen. Doch die RAS TSCHUBAI ist noch immer so schwer beschädigt, daß sie noch lange nicht wieder einsatzbereit ist.

Auch die Sterngewerke, die durch den Zeitriß aus der Vergangenheit gekommen sind, können eine derart große Entfernung nicht aus eigener Kraft überwinden. Nur die SHEZZERKUD ist dazu in der Lage, weil sie über eine besondere Technologie verfügt. Zusammen mit einem kleineren Begleitschiff, der PEZZWYNEC, kann unter hohem Energieaufwand eine Sextadim-Halbspurtrasse geöffnet werden, über die diese Entfernung überbrückt werden kann. Doch müssen dafür die Triebwerke so vieler Sterngewerke wie möglich umgerüstet werden. Sie erhalten einen Sextadim-Movator, mit dem sie sich in der Sextadim-Halbspurtrasse bewegen können. Für diese Umbauten wird ein Jahr veranschlagt. In dieser Zeit muß es Perry Rhodan und Pey-Ceyan also gelingen, in ihre Körper zurückzukehren, wenn sie eine Chance haben sollen, in die Milchstraße zurückzugelangen.

Attilar Leccore hat bisher noch nicht sehr viel über die SHEZZERKUD herausfinden können, denn der Ruf zur Sammlung hat alle Tiuphoren derart erschüttert, daß sie an nichts anderes mehr denken. Sie warten seit unzähligen Generationen darauf und für viele war es nur noch Teil einer Prophezeiung, auf deren Erfüllung sie zu ihren Lebzeiten nie ernstlich gehofft haben.

Leccore führt Perry Rhodan und Pey-Ceyan in sein Refugium, das er sich im Sternenbanner der CIPPACOTNAL eingerichtet hat. Er will versuchen, sich der Körper der beiden zu bemächtigen, was sich als besonders schwierig herausstellt, denn um sich ihrer annehmen zu können, müßten sie auf die CIPPACOTNAL gebracht werden, weil sich nur dort Paqar Taxmapu alias Attilar Leccore in körperlicher Gestalt befindet. Außerdem ist um diese beiden Körper auch noch ein Kampf zwischen zwei Tiuphoren entbrannt.

Der Xenoermittler Shoer Venyeth will die Leichen von Perry Rhodan und Pey Ceyan gegen den Willen Knaudhs, des Orakel-Pagen der SHEZZERKUD, in Kryostase erhalten. Üblicherweise werden die Leichen, deren Bewußtseine in das Catiuphat übergehen, desintegriert, doch der Zellaktivatorchip und das Armband mit der Dakkar-Spanne haben das Interesse des Xenoermittlers geweckt. Beides stellt in höchstem Maße entwickelte Technologie dar, die dem Volk der Tiuphoren gerade in der aktuellen Situation helfen kann. Schließlich ist der Ruf zur Sammlung ergangen. Für Shoer Venyeth ist es kein Zufall, daß diese Geräte ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt aufgetaucht sind. Er will die Körper, die er 'Basen für Geistkomponenten' nennt, untersuchen. Knaudh ist der Ansicht, es bringe Unruhe ins Catiuphat, wenn die Basen künstlich am Leben erhalten werden. Er versucht sogar, mit Kampfrobotern das Labor zu stürmen, in dem die Körper von Perry Rhodan und Pey-Ceyan in Kryostase liegen. Der Caradocc Paddkavu Yolloc hält sich aus dem Disput heraus und empfiehlt, den Streit entscheiden zu lassen. Dies ist eine alte tiuphorische Tradition, bei der die beiden Kontrahenten versuchen, sich gegenseitig zu übertrumpfen.

Leccore kommt zugute, daß er sich in dieser Auseinandersetzung als Soccral anbieten kann. Alten tiuphorischen Überlieferungen zufolge ist dies ein Element des Streits aus der Zeit vor der Erlösung von ihrem Heimatplaneten. Als Soccral bezeichnen die Streit-Philosophen einen unverhofft an die Konfliktparteien herantretenden Fremden, der gewissermaßen das Schicksal ist, das einen neuen Blickwinkel in einem festgefahrenen Streit öffnet. Leccore gibt in der Gestalt von Paqar Taxmapu vor, als künftiges Orakel der CIPPACOTNAL Einblick in das Sterngewerk der SHEZZERKUD nehmen zu wollen. Den Xenoermittler Shoer Venyeth bittet er, die Körperbasen berühren zu dürfen, um herauszufinden, ob er Harmoniestörungen erfühlen kann, die für Irritationen im Catiuphat verantwortlich sein können. Der Terraner und die Larin sind durch glatte Herzdurchschüsse getötet worden. Wenn man sie aus der Kryostase holt und umgehend medizinisch versorgt, können sie wieder geheilt werden.

Tatsächlich geht es Leccore darum, von Perry Rhodans Gehirn ein Templat zu erstellen. Dies integriert er in die Taxmapu-Gestalt und stellt es dem Perry-Bewußtsein zur Verfügung. So ist es Perry Rhodan möglich, den Taxmapu-Körper in seinem Sinne zu steuern. Attilar Leccore kehrt in das Catiuphat zurück und läßt nur einen kleinen Teil seines Selbst in Taxmapus Körper zurück. Dieser begleitet Perry Rhodan als Stimme aus dem Hintergrund. So kommt Perry also in den Genuß eines Extrasinns.

Einzug in einen Tiuphorenkörper zu halten, ist nicht so einfach. Ein erster Versuch scheitert. Doch kann klappt es. Und so kann Perry Rhodan in Taxmapus Gestalt und ausgestattet mit den Fähigkeiten eines Koda Aratier aktiv werden. Eine weitere Herausforderung ist, das Vertrauen des Ysicc Moizen zu gewinnen, der merkt, daß sich sein Herr verändert hat. Ein solches Tier ermöglicht es einem Orakel als einzigem Tiuphoren, schon zu Lebzeiten ins Catiuphat einzutauchen und sich darin zu bewegen.

Taxmapu (alias Leccore alias Perry Rhodan) kann den Caradocc der CIPPACOTNAL davon überzeugen, daß es wichtig ist, die Körper Perry Rhodans und Pey-Ceyans an Bord zu holen, damit er sie als Druckmittel gegen die Bewußtseine der beiden, die sich nicht in das Catiuphat einfügen wollen, einsetzen kann. Doch zuvor muß Urccale, das amtierende Orakel der CIPPACOTNAL, überzeugt werden. Es soll sich selbst ein Bild der beiden Geistkomponenten machen. Perry Rhodan und Pey-Ceyan spielen ihm vor, wahnsinnig zu sein. Als Urccale Perry Rhodan berührt, zuckt von dort plötzlich ein Blitz hinauf bis in den Himmel. Die Wolken reißen auf und es regnet Energie. Ein Spalt tut sich auf, in den Urccale hineingezerrt wird und mit den an Perry Rhdoan gerichteten Worten verschwindet: "Was bist du?"

Leccore spürt, daß das Catiuphat auf die Zusammenkunft Perry Rhodans mit dem Orakel reagiert hat. Etwas an Perry Rhodan ist anders. Urccale hat den Halt verloren, als er ihn berührt hat. Er konnte sich nicht mehr verorten und ist abgestürzt. Der Riß verbreitert sich und reicht hinab bis in den fünften Torus. Pey-Ceyan sieht eine vereiste Galaxie mit einem Gürtel aus Staub. Eine fremde Welt, ein Gefilde, das sich wild und kalt anfühlt. Von dort, so meint sie, kommt das Catiuphat.

Perry Rhodan kann in der Gestalt Taxmapus den Caradocc der CIPPACOTNAL, Maxal Xommot, davon überzeugen, daß die zwei rebellierenden Geistkomponenten nicht beseitigt werden dürfen, weil sie zu wertvoll sind. Sie könnten Erstaunliches leisten. Er wird zum Orakel der CIPPACOTNAL ernannt und erhält die Erlaubnis, auf die SHEZZERKUD überzuwechseln.

Shoer Venyeth gestattet es Paqar Taxmapu ein weiteres Mal, die Körperbasen zu berühren. Perry Rhodan fällt es schwer, beim Anblick seines toten Körpers die Ruhe zu bewahren. Er stellt fest, daß sich die Dakkar-Spanne nicht mehr am Handgelenk der Leiche befindet. Venyeth hat das Armband außerhalb des Labors in Sicherheit gebracht. Taxmapu/Rhodan erwirbt sich das Vertrauen des Xenoermittlers, indem er ihm wertvolle Vorschläge zur Verbesserung seines Fallensystems gibt, das Knaudh davon abhalten soll, in das Labor vorzudringen.

Perry vermutet, daß Venyeth die Dakkar-Spanne in seinen Privatgemächern aufbewahrt hat. Er will sie stehlen und den Verdacht auf Knaudh lenken. Dafür muß er aber zunächst ein Templat des Orakel-Pagen der SHEZZERKUD anfertigen, was nicht ohne körperlichen Kontakt funktioniert. Also sucht er Verssidai Happuru, das Orakel der SHEZZERKUD, auf. Happuru bedauert es, daß sein Page sich so sehr in den unseligen Streit mit Venyeth verstrickt hat, daß er seine eigentlichen Aufgaben vernachlässigt. Taxmapu bietet sich an, mit Knaudh zu sprechen, woraufhin der Page gerufen wird. Bei der Verabschiedung berühren sich Knaudh und Taxmapu/Rhodan/Leccore. Zwar fällt der Kontakt zu kurz aus, um ein vollständiges Templat von Knaudh zu erstellen, doch es reicht, um die Gestalt nachzubilden. Überwachungskameras nehmen den Einbruch des angeblichen Knaudh in Venyeths Privaträume auf, so daß dessen Schuld bewiesen ist.

Die Funktionsweise der Dakkar-Spanne muß von Perry Rhodan allerdings erst noch erforscht werden. Venyeths Aufzeichnungen zu dem Gerät liefern wertvolle Hinweise. Die Dakkar-Spanne ist auf die Gedankenimpulse Perry Rhodans ausgerichtet. Er braucht lediglich an eine bestimmte Stelle denken, und schon befindet er sich dort. Leider auch mit den Füßen in fester Materie. Mehrere Tage sind nötig, um die Verletzungen zu heilen, die der Medoroboter notgedrungen verursacht, als er Taxmapus Füße aus dem Boden schneidet.

Perry Rhodan findet heraus, daß Moizen die Aufgabe hat, Intuition zu vermitteln. Der Ysicc hilft ihm dabei, die Dakkar-Spanne richtig einzusetzen. Wenn Perry wirklich seinen und Pey-Ceyans Körper stehlen will, muß er trainieren, den Fiktivtransmitter mit einem zusätzlichen Gewicht zu benutzen. Doch beim ersten Versuch mit Moizen in die SHEZZERKUD zu springen, landen die beiden ungeschützt im All und wären um ein Haar gestorben. Rhodan muß die zwei Minuten, die ein Körper im Weltraum aushalten kann, fast vollständig ausschöpfen, bis es ihm gelingt, weiterzuspringen und in der SHEZZERKUD zu landen.

Da er selbst Venyeths Fallensystem optimiert hat, weiß er, wie er es umgehen kann. In Knaudhs Gestalt überwältigt er Venyeth, bringt die Körper in die CIPPACOTNAL und lässt es so aussehen, als habe Knaudh sie desintegriert.

Unter Taxmapus Aufsicht, dessen Gestalt wieder vollständig von Leccore bewohnt wird, können Perry Rhodans und Pey-Ceyans Körper nun heilen. Ein Medoroboter züchtet ihnen aus Eigengewebe neue Herzen. Doch das wird Monate dauern. Zu lange, denn am 18. Juli 1522 NGZ fliegt die tiuphorische Flotte in die Sextadim-Halbspurtrasse ein. Vorläufig können Perry Rhodan, Pey-Ceyan und Attilar Leccore also nicht in die Milchstraße zurückkehren. Sie finden sich damit ab, nach Orpleyd zu fliegen - 131 Millionen Lichtjahre von der Milchstraße entfernt. Eine gigantische Strecke, die sie niemals aus eigener Kraft zurückkehren können. Also brauchen sie in der Ferne Verbündete.

Attilar Leccore berichtet, daß die Stimmung an Bord merkwürdig ist. Die Tiuphoren ekeln sich vor Orpleyd. Ihre ganze Zeitrechnung basiert auf der Erlösung von ihrer planetengebundenen Existenz. Leccore vermutet, daß sie nicht losgeflogen sind, um heimzukehren, sondern um ihre Heimatgalaxis zu zerstören und zu bestatten. Die Tiuphoren wollen die gesamte Sterneninsel in ein intergalaktisches Massengrab verwandeln, in eine Sternengruft.

Perry Rhodan und Pey-Ceyan wollen mehr über die Sterneninsel herausfinden, die die Larin im Catiuphat als vereiste Galaxis gesehen hat. Sie müssen tiefer ins Catiuphat vordringen - bis Torus V, wo sie den Schatten von etwas Uraltem, Vorzeitigem erahnen konnten. Von etwas, das mehr über die Tiuphoren weiß ...

13. Oktober 2016


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