Schattenblick → INFOPOOL → UNTERHALTUNG → PERRY-RHODAN


ERSTAUFLAGE/890: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2896 (SB)


Michael Marcus Thurner

Maschinenträume

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2896


Als Perry Rhodan und seine Begleiter aus dem Katoraum zurückkehren, treffen sie unmittelbar auf Gyanli und eröffnen, ohne nachzudenken, sofort das Feuer. Dabei werden sie überhaupt nicht angegriffen, denn die dort auf sie wartenden Gyanli stehen bereits unter dem Einfluß der Botschaft vom Sternentod. Die gyanen Kampfroboter übernehmen die Aufgabe, zurückzuschießen. Gucky muß seine Freunde in Sicherheit teleportieren. Doch das Teleportieren im falschen Trallyomsystem laugt den Mausbiber über Gebühr aus. Um endgültig zur RAS TSCHUBAI zurückgelangen zu können, brauchen sie den Kran, den sie aber in einem Versteck zurückgelassen haben, zu dem sie sich durchschlagen müssen. Doch unglücklicherweise ist die Schnitter-Steuerzentrale in einen für den Kran undurchdringlichen Energieschirm gehüllt.

Während Perry Rhodan und seine Gefährten sich in weiteren Kämpfen bewähren müssen, wird die Botschaft vom Sternentod über das Trypanetz ausgestrahlt und mehrfach wiederholt. Und so erfährt jedes intelligente Lebewesen in Orpleyd, welche Ziele KOSH und die Pashukan tatsächlich verfolgen. Mehrere in der Steuerzentrale tätige Gyanli desertieren. Einer von ihnen ist Kammavtaud, ein Mitglied des Verborgenen Clans, der von Bayvtaud schon immer unter Druck gesetzt worden ist. Die mentale Botschaft, die er mit all seinen Sinnen empfängt, überzeugt ihn. Bayvtaud kann ihr jedoch widerstehen und glaubt fest an die Bösartigkeit der Terraner. Leider ist es ihm nicht gelungen, sie zu eliminieren, als sie aus dem Katoraum aufgetaucht sind.

Die desertierten Gyanli fliehen mit Beibooten, so daß Strukturlücken geschaltet werden, die Perry Rhodans Gruppe die Möglichkeit eröffnen, mit dem Kran in die PHÖNIX zu springen. Als das Einsatzteam endlich in der RAS TSCHUBAI ankommt, wird es seltsamerweise von einem Botschafter ANANSIs empfangen, einem Roboter, auf dessen Brust das Abbild der Semitronik prangt. Perry Rhodan mißt dem aber nicht viel Bedeutung bei. Er erfährt, daß der Erkenntnis-Operator Shydaurd mit dem Kommandanten der RAS TSCHUBAI sprechen will.

Shydaurd wirft Perry Rhodan vor, mit seinem Vernichtungsfeldzug gegen das Trallyomsystem zu weit gegangen zu sein. Perry Rhodan entgegnet, die Entwicklungen, die die Gyanli vorantreiben, seien mit den moralischen Vorstellungen seines Volkes oder jener Völker, denen er in seiner heimatlichen Galaxis verbunden ist, nicht vereinbar. Worauf Shydaurd kontert: "Eure Moral kommt hier nicht zur Anwendung. Wir kommen auch nicht zu euch, um euch unsere Moral aufzuzwingen."

Dem Erkenntnis-Operator gefällt es allerdings, einem Gesprächspartner in die Augen blicken zu dürfen, der nicht vor ihm kriecht und seine wahre Meinung nicht verheimlicht. Deshalb will er persönlich mit ihm sprechen und so wird am folgenden Tag, dem 12. Oktober 1522 NGZ, ein Treffen vereinbart.

Unterdessen entfaltet die Botschaft vom Sternentod unter der Bevölkerung einiger Welten ihre Wirkung. Man will seine Nachkommenschaft nicht in einer Welt wissen, wo sie wie Nutzvieh behandelt wird und sorgt dafür, daß sie erst gar nicht auf die Welt kommt.

Der Pashukan Nunadai weiß, wie er den Eingriff der Terraner zu seinen Gunsten ausnutzen kann. Er braucht nur die Botschaft, die Perry Rhodan verbreiten läßt, mit einer eigenen Botschaft überlagern, in der die erste als Lüge Cadabbs bezeichnet wird. Die neue Botschaft, die viel intensiver als die Botschaft vom Sternentod ist, stellt ein Paradies in Aussicht. Wie Nunadai Bayvtaud berichtet, ist jedoch ein Teil der Galaxis aufgrund der Zerstörung Sochuyos von der Bestrahlung ausgenommen. Die Vernichtung des fünften Planeten hat sich in dem Fall letztlich als Vorteil erwiesen. Die Protomaterie fehlt dem Sextadim-Separator, um flächendeckend auf ganz Orpleyd zu wirken. Deshalb bleiben Gebiete des Staubgürtels unbeeinflußt. Allerdings sind sie für die Kohäsion auch nicht von großer Bedeutung.

Mitten in Sichu Dorksteigers Überlegungen hinein, wie man es wohl möglich machen könnte, die Schwarzen Löcher, die den Katoraum erzeugen, zu manipulieren, platzt ANANSIs Botschaft, sie würde manipuliert.

Die Worte der Pashukan, die nun mental übertragen werden, haben sogar Wirkung auf die Besatzungsmitglieder der RAS TSCHUBAI. Perry Rhodan hat den Eindruck, als berührten diese Worte, obwohl sie in Anliit gesprochen werden, einer Sprache, die längst nicht alle Besatzungsmitglieder verstehen, etwas, das tief in den Körper der Terraner hineingreift. Sogar Sichu Dorksteiger kann es spüren, obwohl sie mentalstabilisiert ist. Die Nachricht ist intensiver als die, die Perry Rhodan über den Schnitter verbreiten ließ. Die beeinflußten Menschen werden in einen tranceartigen Ruhezustand versetzt, der sie an einen Ort führt, der 'unter allem Grund' ist und damit jenem ähnelt, in dem sich die Gyanli in ihrem Kollekttraum befinden.

Perry Rhodan weiß nicht, was ihn erwartet, wenn die Botschaft ein weiteres Mal ausgestrahlt wird und dann vielleicht noch intensiver ist. Deshalb beauftragt er den Chefmediker Matho Thoveno, ein Gegenmittel zu entwickeln. Es gibt Angehörige von 500 Völkern an Bord der RAS TSCHUBAI. Jedes Besatzungsmitglied wird mit Psychopharmaka behandelt, die die jeweilige Person gezielt in eine Depression versetzen, sobald die Botschaft zu spüren ist. Dann wird sie die Lösung, die die Gyanli anbieten, nicht mehr als erstrebenswert ansehen. Und sobald die Botschaft verklungen ist, läßt die Wirkung des Mittels wieder nach.

Perry Rhodan wird bewußt, daß er sich in Angelegenheiten einmischt, die mehrere Nummern zu groß für ihn sind, daß er sich selbst betrügt und daß es anmaßend ist, sich in die Angelegenheiten dieser Galaxis einzumischen. In diese Überlegung hinein kommt die Hiobsbotschaft Jawna Togoyas, daß sie stärker von der neuen Botschaft beeinflußt wird als erwartet und daß zu befürchten ist, daß die Semitronik ANANSI ebenso empfindet. Die Posbi fühlt sich von den verlockenden Ideen angezogen, die hinter der Botschaft des Schnitters stecken.

Perry Rhodan verpaßt sein Gespräch mit Shydaurd, weil ANANSI ihn unterdessen in einen abgeschnittenen Teil der RAS TSCHUBAI entführt, wo er auf den Kamashiten Shalva Galaktion Shengelaia, den einzig verbliebenen Betreuer ANANSIs, trifft. Die Semitronik hat das Gespräch mit Shydaurd eigenmächtig vertagt. Im Habitat Ogygia eröffnet sie, daß dieses organische Rückzugsgebiet der Besatzungsmitglieder seit der letzten Botschaft des Schnitters für sie einen Störfaktor darstellt, den sie eliminieren will. Sie empfinde eine Sehnsucht nach Perfektion teilt sie den beiden mit. Sie träume von einer Zukunft, in der das gesamte Universum in eine einzige hochkomplexe Maschine umgewandelt ist - in ein postbiologisches Artefakt.

Perry Rhodan gibt zu bedenken, daß ANANSI sich dabei auf Empfindungen verläßt, auf etwas, das sich über die biologische Komponente stülpt und sie beeinflußt. Doch ANANSI ist für die Überlegung nicht empfänglich. Sie fragt sich, warum sie sich in ihre Rolle als Semitronik fügen soll, die ausschließlich nur für die RAS TSCHUBAI zuständig ist, wenn sie doch eine optimierte Existenz an einem Ort führen könnte, der 'unter allem Grund' ist. Die Botschaft des Schnitters sei für ANANSI so intensiv und voller Kraft und vermittle ihr etwas, das sie auf der RAS TSCHUBAI noch nie spüren konnte - eine Vision, ein Ziel, das tatsächlich zu erreichen ist. Niemand auf der RAS TSCHUBAI könne ihr etwas von Reiz bieten. Alles sei überschaubar, die Körperreaktionen Perry Rhodans, die sie ihm zu seinem Verdruß ständig mitteilt, erst recht.

KOSH werde sie in ein unantastbares Territorium versetzen, das frei von biologischer Verschmutzung bleibe. Dort 'unter allem Grund' sei sie sich selbst genug. Nun sei sie frei von allen Grenzen, die Perry Rhodan ihr bisher auferlegt habe und werde bald ein endgültiges Urteil über die Besatzung der RAS TSCHUBAI sprechen.

Erst als Perry Rhodan feststellt, daß ANANSI jeden Kontakt zu anderen Besatzungsmitgliedern unterbindet, merkt er, daß er entführt worden ist.

Jawna Togoya ist immerhin noch so weit bei sich, daß sie Sichu Dorksteiger von der Entführung Perry Rhodans und Shalva Galaktion Shengelaias unterrichten kann. Da die Semitronik jeglichen Kontakt zu den anderen Besatzungsmitgliedern vermeidet, vermutet Sichu Dorksteiger, daß ANANSI sich fürchtet und sich selbst nicht sicher ist. Doch sie kann nichts unternehmen. Perry Rhodan ist allerdings zu derselben Erkenntnis gelangt und eröffnet ein Psychospiel mit der Semitronik.

Er sagt ihr auf den Kopf zu, daß sie ihn und Shengelaia nur deshalb entführt habe, weil sie sich Hilfe von ihnen verspricht. Deshalb sei sie auch in Form des sogenannten Botschafters bei ihm erschienen, um körperlich in seiner Nähe zu sein. In Wirklichkeit habe sie Angst vor einer völligen Vereinnahmung durch Cadabb. Da sie ihr Problem nicht aussprechen könne, habe sie die ganze Zeit gelogen, als sie von ihrem Traum erzählte. Sie sei darauf angewiesen, daß die beiden Menschen ihr zeigen, wie sie diesem Dilemma entkommt. Es gelingt Perry Rhodan und Shengelaia, ANANSI davon zu überzeugen, daß sie nicht wirklich ihrem freien Willen folgt, wenn sie den Einflüsterungen des Schnitters nachgibt.

An etlichen Stellen der Galaxis Orpleyd, wo die Bewohner der Welten unter dem Einfluß von Perry Rhodans Botschaft den Aufstand geprobt haben oder auf andere Art und Weise glaubten, den Machthabern widerstehen zu müssen, schlägt die neue Botschaft der Pashukan um so gnadenloser zu. Weil viele glauben, eine ungeheure Schuld begleichen zu müssen, richten manche noch weit mehr Unheil an. Just in dem Moment, in dem Kammavtaud andere geflüchtete Gyanli zu einer Revolution zusammenrufen will, ereilt ihn die revidierte Botschaft des Schnitters. Er erkennt, wie viele andere Gyanli auch, seinen Fehler und versucht so schnell wie möglich ins Fluid in den Kollekttraum einzutauchen. Als zwei Gyanli noch zögern und verwirrt in die Gegend schauen, erschießt er sie kurzerhand, weil ihm so die Gelegenheit gegeben wird, zumindest einenTeil seines Fehlers wieder gutzumachen.

Sichu Dorksteiger und Gholdorodyn haben in der Zwischenzeit ein provisorisches Gerät entwickelt, das interferierende Störimpulse aussendet. Doch es hat nur begrenzte Reichweite. Aber im Zentrum, in dem sich die Kugel der Semitronik befindet, ist ANANSI nun vor weiteren Botschaften es Schnitters geschützt und hat Zeit, wieder zu sich zu kommen und zu merken, daß sie frei entscheiden kann.

Um der neuen Schnitter-Botschaft entgegenzuwirken, wird ein Hyperfunkspruch auf allen Kanälen ausgestrahlt, der die Botschaft weitergibt, daß der Staubgürtel vor Beeinflussung durch den Schnitter sicher ist. Allerdings können die Sonden Orpleyd niemals flächendeckend bestrahlen, da sie nur eine Reichweite von maximal 100 Lichtjahren haben. Perry Rhodan kann nur hoffen, daß die Meldung weiterverbreitet wird.

Shydaurd möchte weiterhin unter allen Umständen mit Perry Rhodan sprechen. Als dieser mit der GREGOR TROPNOW zum vereinbarten Treffpunkt mit dem Gyanli fliegt, erhält er eine von den Tiuphoren abgefangene Nachricht: Das Pavvat sei wiedererstanden und die Bewußtseinsinhalte der Sternenbanner würden unbedingt gebraucht. Die Flotte wird aufgefordert, ins Lichfahnesystem zu fliegen.

Perry Rhodan möchte jedoch ein Gespräch zwischen Tiuphoren und Gyanli initiieren, mit dem Ziel, die Materiesenke zu verhindern und alle Leben in Orpleyd zu retten. In Shydaurd findet er einen Verhandlungspartner und Unterstützer, der Zweifel an der Mission seines Volkes hat. Er ist krankheitsbedingt vom Leben unter allem Grund abgeschnitten und wird von dort nicht mehr beeinflußt. Allerdings hält er die Tiuphoren für gewalttätig und das, was sie mitführen, für gefährlich.

28. Februar 2017


Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang