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ERSTAUFLAGE/931: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2937 (SB)


Wim Vandemaan

Das Zerwürfnis

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2937


Planet Thoo, Madurantsystem, Sternhaufen Canis Major

Ernst Ellert, Opiter Quint und Zau gehen am 13. November 1551 NGZ bei dem zu Tage beförderten Relais, das das Protokoll des Zerwürfnisses bergen soll, durch die Querung - jenes Tor, das entstanden ist, als sich Ellerts Amulett mit seinem 222,7 Meter großen Ebenbild verbunden hat. Keiner der drei weiß, was nun mit ihm geschieht. Sie sind völlig orientierungslos und haben das Gefühl, wie ein Körnchen in einer Sanduhr nach unten zu fallen, bis sie sich dann im Bewußtsein des vor 30.000 Jahren lebenden Thoogondu Khuulespiu wiederfinden. Dieser hat eine Technik namens Re-Engrammatik entwickelt, mit der sich Erinnerungen löschen, überschreiben und speichern lassen.

Er bedient sich dabei bestimmter Hyperkristalle, die in winzigen Mengen aus Neutronensternen gewonnen und hyperenergetisch aufgeladen werden. Nach dem Hyperphysiker Hooronon, der diese Technik entwickelt hat, werden sie Hooris-Kristalle genannt. Das Schwingungsmuster dieser 5-D-Strahler ähnelt den neuronal-mentalen Prozessen, die im Bewußtsein eines Lebewesens stattfinden und kann diese spiegeln. Die Drei erleben, wie diese Methode zunächst bei einem Kind angewandt wird, das unter Schock steht, weil es erleben mußte, wie seine Eltern bei einem Unfall bei lebendigem Leib verbrannten. Man will dem Mädchen die Erinnerung an das traumatische Erlebnis nehmen, damit es unbeschwert von Pflegeeltern aufgezogen werden kann. Die Methode wird mit staatlicher Unterstützung weiterentwickelt und später bei über 5000 zum Tode verurteilten Piraten angewandt, die man, statt sie hinzurichten, re-engrammiert. So werden sie zu neuen Menschen umprogrammiert und können weiterleben. Khuulespiu befürchtet jedoch, daß seine Erfindung mißbraucht werden könnte.

Als er sich mit dem Xenopsychologen Madronoor anfreundet, dessen Forschungsgebiet die Superintelligenz Wanderer ist, lernt er Paosoydee, die schönste Tochter des Gondus, kennen und wird einer ihrer Liebhaber. Paosoydee sorgt dafür, daß Khuulespiu in die Gilde des Gondus aufgenommen wird, der auch Madronoor angehört. Es handelt sich dabei um eine Organisation, die im Geheimen Aufgaben ausführt, von denen der Gondu sich offiziell distanziert. Wanderer gilt als Förderer der Thoogondu, doch die Superintelligenz hat ihre Unterstützung an die Bedingung geknüpft, daß die Thoogondu dem Untersagten Sternenkreis fernbleiben. Die Gilde erforscht diesen Bereich trotzdem und entdeckt ein System, in dem ein Metall vorkommt, das den Hooris-Kristallen ähnelt. Man will diese Kristalle um jeden Preis ausbeuten.

Paosoydee zufolge soll dem Gondunat angeblich ein geheimer Krieg drohen. Auf Sashento, einer in der Zentrumsregion der Galaxis Poshcooris gelegenen Welt, kämpfen die Thoogondu gegen die weit unterlegenen Gansan. Nun mischen sich plötzlich Riesenwesen in den Kampf ein, in dem Khuulespius Schwester Nalanaodir in der Flotte als Logistikdirektorin dient. Dem Raumer der Fremden ist nur mit massivem Beschuß aus schweren Schiffsgeschützen beizukommen, die den Schutzschirm überwinden können. Zwei Gegner werden dabei getötet. Der dritte kann gefangen genommen werden. Doch dabei kommt Nalanaodir ums Leben.

Spezialisten untersuchen die Positronik des schwarzen Kugelraumers und Khuulespiu bekommt den Auftrag, das Gedächtnis des Fremden auszulesen, bei dem es sich um einen Haluter handelt. Er heißt Nor Efech und bedauert Nalanaodirs Tod. Nichtsdestotrotz werden er und seine Artgenossen von den Thoogondu als Bestien bezeichnet. Zwar schaffen es die Thoogondu nicht, dem Haluter oder der Schiffspositronik die Koordinaten der halutischen Heimatwelt zu entreißen, doch die Technik der Bestien können sie entschlüsseln. Nor Efech werden falsche Erinnerungen eingegeben und man läßt ihn mit seinem reparierten Schiff wieder ziehen. Um die Haluter vom Madurantsystem fernzuhalten, wird von Nor Efechs Schiff aus ein Notruf abgestrahlt, der sie davor warnt, in diese Sternenregion zu fliegen, weil dort angeblich eine für Haluter hoch ansteckende, unheilbare und tödlich endende Krankheit ausgebrochen ist. Um seine Artgenossen nicht zu gefährden, werde sich Nor Efech mit seinem Schiff in einer Sonne begraben, endet die Botschaft. Obwohl keine unmittelbare Gefahr mehr von den Halutern ausgeht, gründet der Gondu eine Spezialeinheit - die Bestienjäger.

Zur Gilde des Gondus gehört auch der Stellaringenieur Buutrondh. Dieser hat den Gravitationssuspensor entwickelt, mit dem er Protuberanzen eindämmt, damit sonnennahe Planeten gefahrlos genutzt werden können. Sein Freund Khuulespiu wird Zeuge des ersten Einsatzes des Gravitationssuspensors und muß feststellen, daß es sich dabei um eine schreckliche Waffe handelt, mit der man das Magnetfeld einer Sonne zum Zusammenbruch bringen kann, was zur Vernichtung der Sonne und aller Planeten des Systems führt.

Nach dreißig Jahren erst erkennt Buutrondh, was mit seiner Erfindung und mit der Re-Engrammatik wirklich betrieben wird und läßt Khuulespiu für den Fall seines Todes - tatsächlich verunfallt seine Raumfähre und stürzt in eine Sonne - eine Datenkapsel zukommen.

Nachdem es Khuulespiu gelingt, die verschlüsselte Datei zu öffnen, erfährt er, daß über Satelliten den Bevölkerungen ganzer Planeten die Überzeugung eingegeben wird, daß von Wanderer eine Gefahr ausgehe und die Thoogondu Wohltäter seien.

Der Gondu selbst oder andere hochrangige Machthaber des Gondunats stecken hinter diesem Komplott und wollen die Superintelligenz zu ihrem Erfüllungsgehilfen machen. Sie verminen die Sonnen der gedächtnismanipulierten Völker mit Gravitationssuspensoren. Damit wollen sie Wanderer zwingen, die Bewußtseinsinhalte re-engrammierter Völker in sich aufzunehmen. Wäre dann eine kritische Masse überschritten, wären die manipulierten Bewußtseine fähig, die Superintelligenz zu kontrollieren. Buutrondhs Versuch, Wanderer über dieses Komplott zu unterrichten, hat er mit dem Leben bezahlt. Nun ist es an Khuulespiu, diese Aufgabe zu übernehmen. Doch er weiß nicht, wie er Kontakt zu Wanderer aufnehmen kann, ohne seine Familie zu gefährden.

Khuulespiu sieht Buutrondhs Behauptungen bestätigt, als schon einen Monat später ein Sonnensystem untergeht und Wanderer gebeten wird, das todgeweihte Volk zu retten. Zwei weitere Sonnensysteme werden vernichtet. Die Thoogondu tun so, als handele es sich um eine mysteriöse "Sternenpest". Wanderer nimmt die dem Untergang geweihten Völker in sich auf und so kommt es, daß sich innerhalb weniger Jahre Milliarden von re-engrammierten Bewußtseinen in ihm ansammeln. Khuulespiu verbreitet über einen Hypersender, den er ins All schmuggelt, die Wahrheit über die angebliche Sternenpest. Doch die Machthaber des Gondunats bezichtigen die Gansan, diese Lüge zu verbreiten, um einen Keil zwischen die Thoogondu und Wanderer zu treiben.

Nachdem der Gondu Baphoor wegen der Mißachtung des Gebotes, dem Untersagten Sternenkreis fernzubleiben, zur Bleibe Wanderers gerufen wird und nicht zurückkehrt, wird Wanderer von dessen Sohn beschuldigt, ihn ermordet zu haben. Dieser ordnet als neuer Gondu an, die Thoogondu aus Poshcooris und Cooris zu evakuieren. Außerdem soll keine Spur ihrer Kultur zurückbleiben. Doch das Relais Wanderers läßt sich von Thoo nicht entfernen, weshalb es tief in die Kruste des Planeten versenkt wird. Da der Gondu davon ausgeht, daß die Thoogondu eines Tages zurückkehren werden, installiert er in Thoos Asteroidengürtel hochwertige Holoprojektoren, die ein Bild der alten Herrlichkeit des Gondunats erzeugen sollen.

Niemandssohn, das Faktotum Wanderers, taucht bei Khuulespiu auf und bietet ihm eine besondere Form von Unsterblichkeit an. Da er ohnehin bald sterben wird, kann sein Bewußtsein in eine hyperkristalline Struktur eingebettet werden und er zum ewigen Wächter von Thoo werden. Khuulespius Erinnerungen sind das Protokoll des Zerwürfnisses. Sie beinhalten auch Khuulespius Haß auf Wanderer, weil der eine Kollektivstrafe über alle Thoogondu verhängt hat, obwohl nur die gondischen Machthaber Wanderers Gebot mißachtet haben, dem Untersagten Sternenkreis fernzubleiben.

Am 27. November 1551 NGZ kehren Quint, Ellert und Zau in die Gegenwart zurück.

15. Dezember 2017


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