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ERSTAUFLAGE/961: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2967 (SB)


Michael Marcus Thurner

Das zweite Terra

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2967


Planet Trowno im Lyosystem, Okulus-Dunkelwolke, Milchstraße, April 1552 NGZ

Auf Trowno wurde durch Terraforming eine zweite Erde geschaffen, um deren gesamte Tier- und Pflanzenwelt zu bewahren - von den Riesensäugern bis hinab auf die bakterielle Ebene. Dieses Projekt wurde vor 2500 Jahren initiiert, als große Teile der Erdoberfläche durch den Dolan-Angriff verwüstet worden sind. Trowno wurde quasi zur Kopie Terras. Auf dem einstmals überhitzten Planeten, auf dem nicht einmal auf niedrigster Basis Leben existierte, hat man über Jahrhunderte hinweg die Voraussetzungen für eine terraähnliche Welt geschaffen. Sollte es jemals zu einer Katastrophe kommen und die Erde ausgelöscht werden, sind auf Trowno die Reserven für einen Wiederaufbau angelegt. Zur Zeit ist die Biodiversität auf Trowno sogar größer als auf Terra. Mehr als 3000 auf der Erde verschwundene Tier- und Pflanzenarten konnten bereits nach Terra reexportiert werden.

Gurumul Zierotin versteht sich als Bewahrer dieser Welt. Der etwas verschrobene Mann besitzt einen sprechenden Wanderstab namens Radi, dessen biopositronische Persönlichkeit sich in Schüben entwickelt und die wildesten Geschichten zusammenphantasiert. Er ist im Prinzip der einzige Gesprächspartner Zierotins, der den Kontakt zu Menschen meidet und insbesondere zu Magnus Rohoff, dem Projektleiter und Kommandanten der Trowno umkreisenden Raumstation PIÈ BONMARCHAL ein gespanntes Verhältnis hat. Wie sich später herausstellt, handelt es sich bei den beiden um Vater und Sohn, die früher in der Flotte gedient, ihren Dienst aber später quittiert haben.

Magnus Rohoff freut sich schon auf seinen Urlaub auf Trowno. Doch daraus wird nichts. Ein Hyperfunkimpuls, der keinen verständlichen Inhalt hat, wird auf einer wenig gebräuchlichen Frequenz aufgefangen. Dieser Impuls bewirkt allerdings in dem ebenfalls zum Lyosystem gehörenden Planeten Thyello eine Veränderung. Mehrere Sonden haben eine Aktivität auf höherenergetischer Ebene im Innern von Thyello angemessen. Das ist deshalb von entscheidender Bedeutung, weil der Gasriese aufgrund seiner gewaltigen Masse dicht an der Grenze zur Zündung des Deuteriumbrennens steht. Eine geringe Veränderung des energetischen Haushalts Thyellos könnte eine unumkehrbare Entwicklung in Gang setzen und den Planeten in einen Braunen Zwerg umwandeln. Das Gleichgewicht im Lyosystem würde so durcheinandergewirbelt werden, daß das Trowno-Projekt abgebrochen und an anderer Stelle wieder begonnen werden müßte.

Wie die Wissenschaftler feststellen, stößt eine Energiequelle in Thyellos Atmosphäre enorme Mengen vier- und fünfdimensionaler Strahlen aus. Es ist, also würde etwas sehr Großes und Mächtiges gefüttert werden oder erwachen.

Plötzlich bricht ein aus fünf unterschiedlich großen Kugeln bestehendes riesiges Raumschiff aus der Atmosphäre Thyellos hervor. Es sieht aus wie eine Perlenkette, die siebentausend Meter lang ist und 2300 Meter durchmißt. Sie schwebt nun im Orbit Thyellos. Ein Funkspruch auf Interkosmo geht ein. Das Eins-das-Ganze will wissen, in welcher Beziehung die Menschen zum Wanderer stehen. Der Versuch Rohoffs, das Flottenkommando um Hilfe zu ersuchen, wird von den Fremden unterbunden. Monoton wird immer wieder dieselbe Frage wiederholt. Solange es keine Antwort auf diese Frage bekomme, bleibe das Lyosystem isoliert, stellt Eins-das-Ganze klar. Das Störsignal, das jeglichen Hyperfunkverkehr unterbindet, reicht fast eine Milliarde Kilometer weit.

Rohoff schickt ein Kurierschiff los, um die Admiralität der Liga Freier Galaktiker über die Situation im Lyosystem zu informieren. Die Piloten dieser heiklen Mission sind der Terraner Faolin Lancaster und die Gataserin Tüylema Süc. Dem unschlagbaren Team gelingt es, den Flug durch die hyperenergetischen Störfronten der Okulus-Wolke zu meistern und dabei unentdeckt zu bleiben. Sie stellen außerhalb der Wolke den Kontakt zu Admiralin Anna Potaman her, die selbst mit einem großen Problem konfrontiert ist, denn das Solsystem ist nicht mehr erreichbar. Sie sagt zu, innerhalb von 24 Stunden Hilfe nach Trowno zu senden.

Ariella Karingello kommandiert ein Bathyskaph, ein Kleinstraumschiff, das die Atmosphäre Thyellos untersucht. Karingello will mit ihren beiden Besatzungsmitgliedern herausfinden, ob das riesige Perlenschiff von einer Basis in der Gasschicht den Planeten aus gestartet ist und es eine Station dort gibt. Sie finden zwischen zwei Atmosphäreschichten eine Art Leerraum inmitten eines antizyklonischen Sturmgebiets. Die Meßgeräte zeigen unmögliche Werte innerhalb dieses Bereichs an. Fünfdimensionaler Flitter treibt durch die Hohlblase und verwirrt die Ortungsgeräte. Noch bevor es Karingello und ihrer Crew gelingt, eine Nachricht an die PIÈ BONMARCHAL zu schicken, wird das kleine Schiff entdeckt und vernichtet.

Nach dieser offenen Aggression wird die Evakuierung der PIÈ BONMARCHAL beschlossen. Doch die Kapazität an Schiffen, um die 20.000 Personen - die meisten Wissenschaftler und technisches Personal - mit einem Flug auf eine andere Welt in der Dunkelwolke zu bringen, reicht nicht aus. Der Kreuzer BABA JAGA ist das einzige bewaffnete Raumschiff, das zur Verfügung steht. Eines ihrer Beiboote wurde bei dessen Erkundungsflug bereits vernichtet.

Es bleibt nichts anderes übrig, als die Leute zur Bodenstation von Trowno zu bringen, die Gumurul Zierotin bislang sozusagen alleine bewohnt hat. Sein Wanderstab erweist sich dabei als überaus wertvoll. Radi hat bislang fast das ganze Terraforming-Programm auf Trowno verwaltet und stellt seine Allüren angesichts der ernsten Lage ein. Zierotin wie auch Rohoff sind aufgrund ihrer militärischen Vergangenheit durchaus in der Lage, diese Krisensituation zu meistern.

Um Zeit zu schinden, gibt Rohoff auf die Frage nach der Einstellung zu Wanderer die Antwort, es gäbe Feinde und Anhänger von Wanderer auf der Station. Eins-das-Ganze wolle doch sicher keine möglichen Verbündeten töten, wenn er die Station angreife. Daraufhin bekommt er die Anweisung, die beiden Gruppen sollten sich voneinander distanzieren. Eins-das-Ganze stuft die Anhänger der Superintelligenz ES als Feinde ein.

Die BABA JAGA greift das Perlenschiff an, um es von der PIÈ BONMARCHAL wegzulocken, kann aber keine Wirkung erzielen. Im Gegenteil, sie wird selbst zur Gejagten. Die Mannschaft verläßt sie in kleinen Jägern, in die gerade mal vier Leute passen. Der Pilot der BABA JAGA bleibt zurück und steuert den Kreuzer in einer Selbstmordaktion in die Schutzschirme des Perlenschiffes - ohne Erfolg. Die BABA JAGA explodiert.

Eins-das-Ganze verfolgt auch die Flüchtenden, die versuchen auf Trowno zu landen. Es schießt mehrere Beiboote ab, bevor es sich der Raumstation zuwendet. Rohoff wird aufgefordert, sie zu übergeben. Mehrere Gruppen verteilen sich, um sie zu verteidigen, obwohl die Lage aussichtslos ist.

Aus den fünf Kugeln des Perlenschiffes regnet es Balkenroboter, die auf die Station zuhalten. Rohoff und seinen Leuten gelingt es anfangs, etliche Roboter abzuschießen, doch schlußendlich erreichen die Maschinen doch die Außenhaut der Station, so daß nicht mehr auf sie gefeuert werden kann. Die Verteidiger sind den Robotern zahlenmäßig unterlegen. Rohoff versucht, die Station zu halten, um Eins-das-Ganze so lange zu beschäftigen bis Verstärkung kommt. Nur so hätten die Geflüchteten auf Trowno eine Überlebenschance. Doch als Faolin Lancaster auftaucht und mitteilt, es würde mindestens noch 16 Stunden dauern, bis Hilfe eintreffen könnte, scheint ihrer aller Schicksal besiegelt zu sein. Die Ligatruppen werden in dem gnadenlosen Kampf um die Raumstation stark reduziert. Eins-das-Ganze zerstört den gesamten Zoo-Quader der aus acht ausgemusterten LFT-BOXEN bestehenden Raumstation: Millionen von Tieren und Pflanzen, die auf Trowno ausgesetzt werden sollten - die Arbeit von Hunderten von Jahren.

Rohoff beschließt, die Station vollständig aufzugeben und sich mit den überlebenden auf die Bodenstation zurückzuziehen, die unter der Leitung Gurumul Zierotins zur bewaffneten Festung ausgerüstet wird.

Es gelingt, einen der Balkenroboter zu überwältigen. Er wird zur Untersuchung zur Bodenstation gebracht. Die Auswertung der Positronik ergibt, daß es sich bei dem feindlichen Schiff um eine Pentasphäre handelt, die von einem Volk namens Thoogondu stammt. Es wurde in einer sogenannten Schweigsamen Werft produziert und ist noch nicht ganz vollständig. Eins-das-Ganze ist so etwas wie ein Platzhalter - eine zentrale Positronik, die bestimmte Aufgaben überwiesen bekam, so lange sich der eigentliche Kommandant - ein Hooris-Prozessor - nicht an Bord befindet.

In der Schweigsamen Werft ist nicht nur diese eine Pentasphäre hergestellt worden, sondern auch noch 503 weitere Schiffe, die eine gewaltige Flotte darstellen.

Von der Bodenstation Point Bonmarchal aus flüchten die Menschen ins Innere des Planeten, bis sie 500 Meter unter dem Meeresboden in einer Halle ankommen und Rohoff die Station sprengt. Dabei wird ein Großteil der Balkenroboter vernichtet. Die letzten, die noch funktionieren, kehren zur Pentasphäre zurück. Es hat den Anschein, als würde Eins-das-Ganze an den kollektiven Selbstmord der Menschen glauben, denn es stellt das Störfeuer ein, das bisher jeden Hyperfunk verhindert hat. Nun kann Rohoff weit in die Okulus-Wolke hinein eine Botschaft senden, die das Erscheinen der terranischen Flotte hoffentlich beschleunigen wird.

Perry Rhodan, der mit der RAS TSCHUBAI am abgeriegelten Solsystem bislang vor dem Terranova-Schirm ausgeharrt hatte, wird von Anna Patomal über die Geschehnisse in der Okulus-Wolke unterrichtet und fliegt dorthin. Er kann die tief im Innern des Planeten auf Hilfe wartenden Menschen befreien und stellt Eins-das-Ganze ein Ultimatum. Wenn die Pentasphäre nicht innerhalb einer halben Stunde das System verlassen hat, werde die RAS TSCHUBAI sie vernichten. Als dann aber gemeldet wird, daß sich weitere Pentasphären aus der Gashülle Thyellos lösen, zieht sich Perry Rhodan mit der RAS TSCHUBAI zurück.

18. Juli 2018


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