Schattenblick → INFOPOOL → UNTERHALTUNG → PERRY-RHODAN


ERSTAUFLAGE/984: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2990 (SB)


Susan Schwartz

Die beiden Rhodans

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2990


Terra, Solsystem, Juli 1552 NGZ

Perry Rhodan II wird von dem Aggregat Cerotay betreut, das Lotho Keraete zu seiner Bewachung abgestellt hat. Er wohnt am Goshun-See in einer luxuriösen Villa, leidet aber unter der Erkenntnis, den Weltenbrand ausgelöst zu haben. Ihm ist klar, daß Adam von Aures und Lotho Keraete ihn nur ausgenutzt haben. Da sie ihn noch nicht umgebracht haben, scheinen sie ihn wohl noch für irgendeine Schandtat zu brauchen. Aber er will jede weitere Zusammenarbeit ablehnen und glaubt ohnehin nicht mehr, daß Lotho Keraete sein Versprechen halten wird, ihn nach Wanderer zurückzubringen, wo er nach Wegen suchen will, in seine eigene Welt zurückzukehren. Er kann nicht akzeptieren, daß seine Heimat zu einem gescheiterten Universum gehören und er nur ein Relikt aus einem auf Wanderer deponiertem Rudiment dieses Universums sein soll.

Er leidet unter Alpträumen, Schwindelgefühlen und Erinnerungsausfällen und ist ständig desorientiert. Alle Versuche des Aggregats, ihn auf andere Gedanken zu bringen, scheitern. Seine Besuche bei einem Therapeuten laufen immer gleich ab. Auch bei den Terminen, die er mit einem sogenannten Stadtkommandanten hat, spricht er immer mit denselben Personen. Perry sehnt sich nach einer wirklichen Aufgabe und hat den Verdacht, daß die Welt, in der er lebt, nicht real ist.

Plötzlich fällt ihm auf, daß sein Grundstück auf der einen Seite von einer Mauer begrenzt wird, die vorher noch nicht dagewesen ist. Sein hinter der Mauer wohnender Nachbar Alosha Putuvane spricht ihn an und versucht, ihn auf Widersprüche in seinem Dasein aufmerksam zu machen. Er meint, Perry Rhodan müsse sich aus einem Gefängnis befreien und er wolle ihm dabei helfen. Rhodan soll versuchen, alles was er tut, zu dokumentieren, damit er es nicht wieder vergißt und was er erlebt zu hinterfragen, seine Erkenntnisse aber vor der weißen Frau verbergen. Das Aggregat Cerotay scheint die Mauer nicht sehen zu können.

Wenn Perry sich unbeobachtet wähnt, überspringt er die Mauer und trifft sich mit Alosha auf ein Bier auf dessen Terrasse, wo er beobachten kann, wie Putuvane seine beiden Hunde Paul und Wolf dressiert. Jedesmal wenn er in seinen Bungalow zurückkehrt, verschwindet das Nachbargrundstück. Auch wenn er mit dem Boot auf den See hinausfährt, kann er es nicht sehen. Allein dies ist für Perry der Beweis, daß er sich nicht in der Realität aufhält. Alle Außentermine, die das Aggregat für ihn arrangiert, finden nur in seiner Einbildung statt.

Alosha Putuvane dagegen behauptet, real zu sein und ihn befreien zu wollen. Der grauhaarige Mann, IT-Spezialist und ehemaliger Techno-Mahdist, ist auf eine Hütte in den Anden aufmerksam geworden und hat ihn unter einer Mental-Dilatationshaube entdeckt, wo er in einem Messingtraum gefangen gehalten wird. Die Hunde sind autonom-mobile Programme, die sich eigenständig durch das Hauptprogramm des Messingtraums bewegen können. Sie attackieren Cerotay und setzen ihr so schwer zu, daß es Perry Rhodan gelingt, aufzuwachen.

Er findet sich in jener Hütte wieder, die nun unter Beschuß steht. Als Sofortumschalter gelingt es Perry Rhodan relativ schnell, sich in der realen Welt zu orientieren. Alosha Putuvane, der die Hütte gleichzeitig mit Rhodans Erwachen mit Robotern angreifen ließ, steckt in der Klemme, denn er hat nicht mit der Stärke des Aggregats Cerotay gerechnet, das ihm schwer zusetzt. Außerdem hat auch das Aggregat Roboter. Es gelingt Rhodan, Cerotay einen Schlag zu versetzen, der sie für kurze Zeit zurücktaumeln läßt, Putuvanes letzter Roboter kann den letzten Roboter Cerotays vernichten und sich dann auf das Aggregat selbst konzentrieren. Während dieses Kampfes gelingt es Perry Rhodan und Putuvane, in einem Mietgleiter zu fliehen. Der Risikopilot Rhodan fliegt extrem waghalsige Manöver, um die Drohnen abzuschütteln, die hinter ihnen herrasen.

Schlußendlich landen sie in La Paz, wo Putuvane eine Unterkunft hat. Dort können sie zum ersten Mal wirklich miteinander reden. Alosha Putuvane brach mit dem Techno-Mahdi, als dieser das Solsystem abriegelte, denn für ihn ist Wissenschaft Freiheit. Außerdem sei sein Sohn bei einer vom Techno-Mahdi initiierten Expedition verschollen, so daß Alosha befürchtet, er sei getötet worden. Da der Techno-Mahdi ihm jegliche Information über den Verbleib seines Sohnes verweigerte und ihm zudem verbat, selbst nach ihm zu suchen, hegt Putuvane einen tiefen Groll gegen ihn. Da seine Aufgabe darin bestand, den 70 Kilometer westlich von La Paz gelegenen erloschenen Zeitbrunnen zu untersuchen, befand er sich in der Nähe der Hütte und stellte Energieemissionen fest, die sich nicht erklären ließen. Als er nachschaute und Perry Rhodan fand, dabei aber wußte, daß der wahre Perry Rhodan im Einsatz gegen die Thoogondu unterwegs war, wurde ihm klar er, daß dies nur ein falscher sein konnte. Ihn zu befreien, stellt für Putuvane einen weiteren Weg dar, dem Techno-Mahdi zu schaden.

Der Plan Rhodans und Putuvanes ist nun, nach Wanderer zurückzukehren und zu verhindern, daß Adam von Aures bzw. der Techno-Mahdi die Scheibenwelt in Besitz nimmt. Erst danach kann Rhodan II sich um den Verbleib seiner Menschheit kümmern.

Am 28. Juli 1552 NGZ kehrt die RAS TSCHUBAI mit Atlan an Bord zurück. Der Arkonide bezeichnet seine Mission als vollen Erfolg, denn er hat Proto-Eiris mitgebracht. Nach dem Dorksteigerschen Konversionstheorem kann die Proto-Eiris so programmiert werden, daß sie jene vom Techno-Mahdi ausgebrachten Pseudo-Biophoren, die den Weltenbrand ausgelöst haben, neutralisieren kann. Die Milchstraße könnte man so gegen den Weltenbrand impfen.

Auf diese freudige Botschaft folgt wenige Stunden später eine weitere, die Rhodan II in eine Mischung aus erfüllter Sehnsucht, panischer Furcht und namenloser Hoffnung versetzt. Perry Rhodan I kündigt seine Ankunft im Solsystem für den folgenden Tag an. Die Invasion der Thoogondu sei abgewendet und er sehe einer künftigen Zusammenarbeit mit dem erneuerten und pazifizierten Gondunat entgegen.

Putuvane und Rhodan II wird klar, daß nun höchste Eile not tut. Mit dem Auftauchen von Atlan und Rhodan I schwimmen dem Techno-Mahdi bzw. Adam von Aures die Felle davon. Er wird vielleicht überstürzt handeln. Um so dringender wird es, daß Rhodan II zum Wanderer gelangt. Dazu braucht man ein Schiff und eine Besatzung. Rhodan will als Bezahlung ein Bleiberecht auf Wanderer anbieten, auf dem vermutlich kein Weltenbrand herrscht. Putuvane trommelt einige ehemalige Kollegen zusammen, die ebenfalls dem Techno-Mahdi abgeschworen haben.

Die High-Tech-Bastlerin Peri "Gadget" Sherman, der gatasische Xeno- und Kosmopsychologe Yossü Laroc und der Hochstapler Paaku Hechtfisher sind schließlich von der Partie. Auf dem Raumhafen werden Schiffe feilgeboten und Sherman entdeckt das genau richtige für sie. Perry Rhodan kann an einer Bankfiliale als echter Rhodan einen Ersatz für seinen angeblich verlorengegangenen Kreditchip bekommen. Da er von einem Roboter bedient wird, der mit einem DNS-Abgleich und Augenscan zufrieden ist, erregt er kein Aufsehen. Seinem Team, das mit Feilschen beschäftigt ist, zeigt er sich bislang nur in Maske. Rhodan kann den Verkäufer mit dem Verdacht, es handele sich um ein gestohlenes Schiff, mit einem Bruchteil des geforderten Preises abspeisen, womit dieser vermutlich noch einen Gewinn machen kann, denn die Raumjacht hat keinen Überlichtantrieb und kann das Solsystem nicht verlassen - für Weltenbrandflüchtlinge unbrauchbar, für Rhodans Plan genau richtig.

Sherman, die ganz begeistert von dem alten aber runderneuerten Schiff ist, das den Namen HOMECOMING erhält, installiert noch einen guten Ortungsschutz. Doch gerade als sie starten wollen, rast das Aggregat Cerotay auf das Schiff zu. Rhodan startet unverzüglich und kann die weiße Frau abhängen.

Erst unterwegs erfahren seine Teammitglieder, wer er wirklich ist und worum es ihm mit dem Flug zu Wanderer geht. Er hat ihre volle Unterstützung. Die HOMECOMING hält direkt auf die Wachflotte um Wanderer zu und wird natürlich aufgehalten. Alosha Putuvane, Yossü Laroc und Paaku Hechtfisher tun ihr möglichstes, um den Verantwortlichen etwas von einem hyperphysikalischen Problem mit Wanderer vorzugaukeln, aber damit kommen sie nicht durch.

Daraufhin nutzt Rhodan eine Lücke im Verband, um eine Kurztransition durchzuführen und aus der Ortung zu verschwinden. Doch auch das hilft ihnen nur kurzzeitig. Man droht, das Schiff abzuschießen. Also gibt sich Perry Rhodan zu erkennen, was zumindest für einen Aufschub sorgt. Er erklärt, wer er wirklich ist und daß er auf jeden Fall nach Wanderer zurückkehren wird. Die HOMECOMING befindet sich auf Kollisionskurs mit dem Kunstplaneten, der Perry Rhodan II bereits als seinen Bürger identifiziert hat. Als dieser schon glaubt, Erfolg zu haben, taucht die FLORENCE LAMAR auf und zieht die kleine Raumjacht mit dem Traktorstrahl von Wanderer weg.

Gegen das Schiff von Lotho Keraete haben sie nun wirklich keine Chance. Perry Rhodan II will sich dem ehemaligen Boten von ES ausliefern und bittet um freien Abzug für sein Team. Doch seine Gefährten wollen nicht so leicht aufgeben.

Da wird die terranische Wachflotte aktiv und umzingelt die FLORENCE LAMAR. Diese bringt mit nur einem Schuß den Schutzschirm eines der Schiffe zum Erlöschen und droht mit dessen Vernichtung. Lotho Keraete fordert Perry Rhodan II auf, zur "schönen Familie" zurückzukehren. Sein Team würde freies Geleit erhalten. Doch da schaltet sich schließlich Perry Rhodan I ein und droht Keraete mit der Vernichtung der FLORENCE LAMAR. Er gibt vor, die RAS TSCHUBAI, in die er schnell umgestiegen war, habe mit Hilfe der Proto-Eiris an Bord Modifikationen vorgenommen, die in der Lage sind, Keraetes Schiff tatsächlich zu zerstören. Kurz darauf zieht die FLORENCE LAMAR ab und die HOMECOMING schleust in die RAS TSCHUBAI ein.

Rhodan I und Rhodan II wollen nun erst einmal an einem gemütlichen Ort miteinander sprechen.

14. Dezember 2018


Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang